Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Sicher­heits­leu­te für fün­fund­sieb­zig Pfund die Wo­che. In Viewf­orth stand eine Woh­nung für knapp über fünfunddreißigtausend Pfund zum Ver­kauf.
    Nach­rich­ten flo­gen ihm ent­ge­gen: Bom­ben in Nord­ir­land; eine Antiatom­waf­fendemo am Loch Long; » Sow­je­ti­scher Ra­ke­ten­stopp von Wa­shing­ton ab­ge­lehnt « ; an ei­nem po­ten­ti­el­len Cruise-Miss­ile-Stütz­punkt in Cam­bridges­hire hat­ten sich De­mons­t­ran­ten ein­ge­fun­den. Un­ter­neh­men wur­de ge­ra­ten, » sen­sib­le elekt­ro­ni­sche In­for­ma­ti­o­nen « vor den Aus­wirkun­gen ei­ner Nuk­le­ar­ex­plo­si­on zu schüt­zen. Bei ei­nem Be­such bei Scot­land Yard be­sich­tig­te die Prin­cess o f W ales un­ter an­de­rem auch den Herd und die Ba­de­wan­ne des Se­ri­en­mör­ders Den­nis Nil­sen …
    Alex Fergu­son war Trai­ner beim Aber­deen FC , der den gan­zen Ap­ril über die Ta­bel­le an­führ­te. Ben­zin wur­de fünf Pence teu­rer und kos­te­te jetzt knapp über zwei Pfund die Gal­lo­ne, und Prin­zes­sin Mi­cha­el von Kent er­klär­te, sie sei » ent­setzt « zu er­fah­ren, dass ihr Va­ter in der SS ge­we­sen sei … Fox griff nach sei­nem Tee­be­cher, ohne da­ran zu den­ken, dass er noch gar nicht auf­ge­stan­den war und wel­chen ge­kocht hat­te. Tier­schüt­zer de­mons­t­rier­ten, es gab De­mos ge­gen sau­ren Re­gen, und Leh­rern wur­de von be­hörd­li­cher Sei­te aus un­ter­sagt, im Klas­sen­zim­mer An­ste­cker der Antiatom­waf­fenbe­we­gung zu tra­gen. Neil Kinn­ock war Vor­sit­zen­der der La­bour Par­ty, und Pre­mi­er­mi­nis­te­rin Marga­ret Tha­tcher reis­te durch Nah­ost. Eine Um­fra­ge zeig­te, dass der Rück­halt in der schot­ti­schen Be­völ­ke­rung für die SNP ei­sern bei fünf­zehn Pro­zent stag­nier­te. Eine über­schwemm­te Ze­che muss­te schlie­ßen, und es gab Be­fürch­tun­gen, dass die Tru­stee Sav­ings Bank ih­ren Haupt­sitz über die Gren­ze in den Sü­den ver­le­gen wür­de.
    Joe Nay­smith hat­te Hilda Murr­ell er­wähnt, und ob­wohl sie be­reits im Jahr da­vor ge­stor­ben war, be­rich­te­te die Zei­tung auch über sie. Der Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­te Tam Daly­ell be­haup­te­te un­be­irrt, der bri­ti­sche Ge­heim­dienst habe sie er­mor­det und In­nen­mi­nis­ter Leon Brit­tan sol­le dazu be­fragt wer­den.
    Fox war er­staunt, wie we­nig ihm da­von in Er­in­ne­rung ge­blie­ben war. Er muss­te da­mals im Ab­schluss­jahr­gang an der Bor­oughmuir ge­we­sen sein, sehr zu­ver­sicht­lich, dass ein Stu­di­en­platz an der Uni­ver­si­tät oder am Col­lege auf ihn war­te­te. Jude hat­te sich viel mehr für Po­li­tik in­te­res­siert als er – ein­mal war sie so­gar los­ge­zo­gen und hat­te Wahl­wer­bung für die La­bour Par­ty ge­macht. Fox da­ge­gen hat­te sein Zim­mer in sein Al­ler­hei­ligs­tes ver­wan­delt und sich dort ganz und gar auf sei­nen Sincl­air-Spec­trum-Com­pu­ter kon­zent­riert und die Ge­duld ver­lo­ren, wenn sich ir­gend­ein Spiel nicht la­den ließ und es ihm nicht ge­lang, die op­ti­ma­le Laut­stär­ke an sei­nem Kas­set­ten­re­kor­der ein­zu­stel­len. Sams­tags hat­te er mit sei­nem Dad die Spie­le der Hearts be­sucht, aber nur, wenn er nach­weis­lich sämt­li­che Haus­auf­ga­ben er­le­digt hat­te. Die Schu­le hat­te ihm kei­ne Prob­le­me be­rei­tet, aber er hat­te nie Nach­rich­ten ge­se­hen oder Zei­tung ge­le­sen – nur 2000 AD und den Sport­teil.
    Fran­cis Ver­nal war am Sonn­tag, dem 28 . Ap­ril, ge­gen Abend ge­stor­ben. Ein Groß­teil der Be­völ­ke­rung – Fox ein­ge­schlos­sen – hat­te zu dem Zeit­punkt vor dem Fern­se­her ge­ses­sen und zu­ge­se­hen, wie Den­nis Tay­lor im Fi­na­le der Sno­oker-Welt­meis­ter­schaf­ten ge­gen Steve Da­vis an­trat. Tay­lor, der acht Frames im Rück­stand lag, hat­te das Spiel ge­gen Ende doch noch spek­ta­ku­lär an sich ge­ris­sen. Als er im letz­ten Frame die schwar­ze Ku­gel ver­senk­te und die Par­tie mit 18 : 17 be­en­de­te, war er zum ers­ten Mal in Füh­rung ge­gan­gen. Ta­ge­lang da­nach war sein Port­rät in al­len Zei­tun­gen ab­ge­bil­det. Vern­als Tod war nie­man­dem eine Er­wäh­nung wert, ab­ge­se­hen viel­leicht von ei­nem