Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
Aber? « , forderte Fox sie auf weiterzusprechen.
» Aber … Sie haben uns gerade Anlass zu der Vermutung gegeben, dass die Waffe längst im Cottage gewesen sein könnte. «
» Alan Carter hatte möglicherweise einen Grund, ängstlich zu sein « , stellte Fox fest. » Vielleicht hat er den Revolver in Griffweite aufbewahrt. «
» Das haut nicht hin « , sagte Paul, erhob sich von seinem Stuhl und schenkte sich noch mehr Kaffee ein. » Das Opfer saß am Tisch. Aufgrund der Blutspritzer wissen wir, dass er dort erschossen wurde. Wenn Ihnen jemand eine Waffe abnimmt und auf Sie richtet … «
» Dann bleiben Sie wohl kaum sitzen und kehren Ihrem Angreifer den Rücken zu « , pflichtete Fox ihm bei. Er dachte einen Augenblick nach. » Was, wenn jemand die Waffe auf Sie richtet und Ihnen befiehlt, sich zu setzen? Wenn jemand was von Ihnen will, das schon auf dem Tisch liegt? «
Paul dachte darüber nach und nickte langsam. » Sie suchen es heraus und werden dann erschossen? «
» Oder Sie weigern sich und werden trotzdem erschossen « , ergänzte McFadzean. Im Raum war es einen Moment lang still.
» Also « , fragte Fox, » war der Revolver schon die ganze Zeit da, oder hat ihn jemand mitgebracht? «
» Ich weiß, dass der CID gegen den Neffen des Opfers ermittelt « , erklärte McFadzean. » Er käme in Frage, weil er das Cottage kannte und möglicherweise wusste, wo der Revolver lag. «
» Die beiden Männer standen sich nicht sehr nah « , warf Fox ein. » Wenn eine Waffe im Haus gewesen sein sollte, dann hat Carter dies sogar seinem ältesten und engsten Freund verheimlicht. Und was ist mit dem fehlenden Tuch? «
» Der Mörder hat es mitgenommen « , schlug Paul vor.
» Wenn es einen Mörder gab « , schränkte McFadzean ein.
» Wenn es einen Mörder gab « , stimmte der Assistent seiner Chefin zu. Dann wandte er sich an Fox. » Noch etwas: Fiona hat ganz Recht, wenn sie sagt, dass nicht viele Schusswaffen verschwinden – heutzutage, würde ich sagen, überhaupt keine. «
» Aber damals? « , hakte Fox nach.
» Einige der Waffen, die beschlagnahmt werden, stammen ursprünglich aus Armeebeständen. In den siebziger Jahren ist eine ganze Menge Zeug verschwunden – unter anderem auch Sprengstoff – aus Kasernen im ganzen Land, das meiste davon war für die Nachbarn bestimmt. «
» Nordirland? «
» Die paramilitärischen Einheiten brauchten Waffen. Und sie wurden auf Bestellung gestohlen. «
» Worauf wollen Sie hinaus? «
Paul zuckte mit den Schultern. » Der Revolver kann für Belfast bestimmt gewesen sein. «
» Terroristen gab’s nicht nur in Ulster « , korrigierte ihn Fox. » Bei uns gab es auch nicht wenige. « Er dachte an die Scottish National Liberation Army, an die Briefbomben in der Downing Street, das Dark Harvest Commando und die Anthrax-Anschläge …
Und den Mann, der all das möglicherweise finanziert hatte: Francis Vernal.
» Da ist was dran « , sagte Paul. Er ging zum Aktenschrank, zog eine Schublade auf und fing an zu suchen. McFadzean lächelte Fox nachsichtig an. Er nickte zustimmend: Paul machte seinen Job gut. Eine Minute später hatte er die entsprechende Akte gefunden und reichte Fox eine Fotografie. Darauf war ein Schreibtisch in einer Polizeiwache zu sehen. Aufgereiht für die Medien lagen dort allerlei Schusswaffen. Ungefähr ein Dutzend Feuerwaffen mit Etiketten versehen; die Pistolen, Revolver und die Munition steckten in Asservatentüten. Fox las die Aufschrift auf der Rückseite – »1980 , Verhandlung gegen die Scottish Republican Socialist League « . Er nickte Paul zu.
» Noch eine Splittergruppe « , meinte er. » Und einige davon stammen von der Armee? «
» Aus ›Einbrüchen‹ in Kasernen. «
Fox sah ihn an. » Das Werk von Insidern? «
» Man
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