Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
Geldtransporter. «
» Dahinter steckte die SNLA ? «
» Das wurde damals behauptet. «
» Über all die Jahre, die Sie mit ihm zusammengearbeitet haben – hatte er da verdächtige Besucher, Gespräche hinter verschlossener Tür, seltsame Anrufe? «
» Nicht häufiger als jeder andere Anwalt auch « , erwiderte Mangold mit schiefem Lächeln. Er starrte auf den Grund seiner Tasse. » Ich muss wirklich aufhören, mittags schon Alkohol zu trinken. Nachher werde ich mich grauenvoll fühlen. « Er blickte zu Fox auf. » Sind wir hier fertig, Inspector? «
» Nicht ganz. Haben Sie je Namen gehört? «
» Namen? «
» Von Mitgliedern dieser Gruppen. «
» Der MI 5 müßte mehr darüber wissen als ich. «
» Ich frage aber Sie. «
Mangold legte seine Stirn nachdenklich in Falten. » Nein, keine Namen « , sagte er endlich.
» Waren Vernals Freunde vielleicht irgendwie auffällig? «
» Wir hatten mit allen möglichen Sorten von Menschen zu tun, Inspector. Man hat die eine oder andere Kneipe besucht, und schon befand man sich in Gesellschaft von Vagabunden und Halsabschneidern. Man wusste nie, ob man nicht mit einer Tätowierung oder einer ansteckenden Krankheit aufwachen würde – oder gar nicht mehr. «
Fox rang sich ein Lächeln ab, weil er glaubte, dass es von ihm erwartet wurde. » Wo stehen Sie selbst politisch, Mr Mangold? «
» Heute unterstütze ich die Unionisten. «
» Und damals? «
» Im Prinzip auch. «
» Seltsam, dass Sie mit einem eingefleischten Nationalisten derart gut befreundet waren. « Fox hielt inne. » Oder kommt Mrs Vernal hier ins Spiel? «
» Mir wäre lieber, sie würde gar nicht ins Spiel gebracht « , sagte Mangold leise.
» Aber das muss sie « , beharrte Fox und senkte die Stimme ein wenig. Mangold wirkte plötzlich müde und erledigt. Er hielt die Hände hoch zum Zeichen, dass er sich geschlagen gab, dann schlug er auf den Tisch.
» Ich will sehen, was ich tun kann. « Er hielt inne und starrte wieder in seine Tasse. » Ich glaube, ich brauche mehr Kaffee. «
» Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben. « Fox stand auf. » Aber denken Sie dran – Sie sind zu mir gekommen. «
» Ja « , sagte Mangold fast mit einer Spur von Bedauern.
» Oh, noch etwas … «
Mangold hatte sich erhoben und sah Fox an.
» Hat Alan Carter Ihnen gegenüber den Wagen erwähnt? «
Mangold wirkte verwirrt. » Welchen Wagen? «
» Den Volvo von Francis Vernal. «
» Nein, ich glaube nicht – warum fragen Sie? «
» Aus keinem besonderen Grund « , sagte Fox schulterzuckend. Tatsächlich aber dachte er: Was hat er ihm noch alles vorenthalten und warum?
Mangold blieb im Raum, Fox bestand darauf, den Weg alleine zu finden. Er verweilte am Tisch der Empfangsdame. Sie sah von ihrer Arbeit auf und lächelte.
» Marianne, nicht wahr? « , erkundigte sich Fox. Sie nickte, immer noch lächelnd. » Etwas, das ich Charles immer schon mal fragen wollte, aber ständig wieder vergesse. «
» Ja? «
» Der Name der Kanzlei – Mangold Bain: Gibt es noch einen Bain? «
» Früher hieß sie Vernal Mangold « , erklärte sie.
» Ah, ja, bis der arme Francis verstorben ist. « Er gab sich größte Mühe, wie einer von Mangolds ältesten Klienten zu klingen. » Sie sind natürlich zu jung, um ihn noch kennengelernt zu haben, stimmt’s? «
» Stimmt « , pflichtete sie ihm bei, leicht irritiert darüber, dass er sie irrtümlich für einen derart frühen Jahrgang gehalten haben könnte.
» Und Mr Bain …? « , half er ihr auf die Sprünge.
» Einen Mr Bain hat es nie gegeben. Das ist ein Mädchenname. «
» Der von Mr Vernals Witwe Imogen? « , riet Fox. » Ist sie in irgendeiner Form Partnerin? «
» Das nicht, nein. Ich glaube, der Name wurde nur in Gedenken an Mr Vernal aufgenommen. «
» Hätte man seiner nicht besser
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