Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
braucht nur ein paar Sympathisanten, jemanden der ein Auge zudrückt und einen Schlüssel rüberschiebt. «
» Ich sehe Gewehrmunition, aber keine Gewehre « , sagte Fox und reichte McFadzean das Foto.
» Nicht besonders verwunderlich « , erklärte sie. » Niemand hat behauptet, dass die Mitglieder dieser Gruppen einen besonders hohen IQ hatten. «
» Nicht einmal die Anführer? «
» Immerhin haben wir sie geschnappt. « Sie wedelte zum Beweis mit dem Foto.
Während Paul das Foto wegpackte, rieb sich Fox das Kinn.
» Darf ich Sie was fragen? «
» Schießen Sie los, wenn Sie mir die Formulierung verzeihen wollen. «
Er lächelte sie an. » Haben Sie eine Theorie, was diese Explosionen angeht? «
McFadzean gestikulierte Richtung Pauls Computer. » Paul hat sich ein bisschen damit beschäftigt. Mit Kleinmetall befüllte Plastikbehälter – Schrauben, Unterlegscheiben, was man so im Baumarkt findet. Durch die Detonation fliegt der Kram bis zu dreißig Meter weit. «
» Also wahrscheinlich kein Streich von Jugendlichen? «
» Sofern die das Anarchist Cookbook nicht gelesen haben, nein « , meinte Paul.
» Sie haben’s allerdings noch nicht perfekt hinbekommen « , setzte McFadzean hinzu und verschränkte die Arme.
» Aber sie werden besser « , warnte ihr Kollege.
McFadzean nickte zustimmend und guckte dabei sehr nachdenklich. » Sie werden besser « , sagte sie.
» Und was passiert, wenn sie irgendwann mit dem Ergebnis zufrieden sind? « , fragte Fox.
» Dann werden sie sich nicht mehr nur Bäume als Ziele aussuchen « , sagte McFadzean.
Fox dachte lange und gründlich über einen Abstecher nach Kirkcaldy nach, vielleicht wäre ein Imbiss im Pfannkuchen-Café mit Kaye und Naysmith drin, aber nachdem er Risiken und Vorteile gegeneinander abgewogen hatte, entschied er sich dagegen. Stattdessen fuhr er nach Edinburgh zurück, machte kurz Halt, um zu tanken und einen Burger zu essen. Er hatte bereits angerufen, aber Charles Mangold hatte bis zwei Uhr zu tun. Um halb zwei parkte Fox vor der Zentrale von Mangold Bain in New Town. Die Büros befanden sich im Erdgeschoss eines steil an den Hang gebauten georgianischen Reihenhauses, mit direktem Blick auf die Queen Street Gardens. Die Dame am Empfang lächelte und bat ihn, Platz zu nehmen. Eine Ausgabe der Financial Times lag auf einem niedrigen Tischchen, dazu die neuesten Immobilienempfehlungen und eine Golfzeitschrift.
Als draußen ein Taxi vorfuhr, stand Fox auf und sah Mangold aussteigen. Sein Gesicht war vom Alkohol gerötet. Beim Hereinkommen entdeckte er Fox sofort und streckte ihm die Hand hin.
» Schönes Wochenende gehabt, Inspector? «
» Ich habe viel gelesen. «
» Was Interessantes? «
» Spannend wie ein Krimi. «
Mangold schien die Antwort zu gefallen. » Kaffee bitte, Marianne – schön stark « , blaffte er die Empfangsdame an. Fox schüttelte den Kopf, um ihr mitzuteilen, dass er keinen wollte. Mangold ging bereits voran durch die Tür rechts vom Empfang. Sie betraten das, was einmal der Flur eines Privathauses gewesen sein musste. Ein unbenutzter Kamin und ein eleganter Treppenaufgang befanden sich hier. Eine weitere Tür am Fuß der Treppe führte sie in das, wie Fox vermutete, ehemalige Wohnzimmer. Ein Kamin mit antikem Spiegel darüber; aufwendige Stuckverzierungen und eine Deckenrosette. Mangold schaltete das Licht ein.
» Marianne sagte, es sei dringend « , fing er an, legte seine Hand an einen der elektrischen Heizkörper und beugte sich herunter, um ihn aufzudrehen. » Müsste gleich wärmer werden « , sagte er und rieb sich die Hände.
» Gutes Mittagessen gehabt? « , erkundigte sich Fox. » Im New Club? «
» Ondine « , korrigierte ihn
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