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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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eil­ten durch die­ses La­by­rinth, ohne sich zu ver­lau­fen. Äl­te­re Ein­hei­mi­sche tratsch­ten auf den Bür­ger­stei­gen. Lä­cheln­de Tou­ris­ten tran­ken Tee und aßen Sco­nes mit Mar­me­la­de, kauf­ten ka­rier­te Rei­se­de­cken und Whis­ky­fläsch­chen in Form von Golf­bäl­len. Ob­wohl er sei­nen Wa­gen auf der Haupt­tou­ris­ten­stre­cke ge­parkt hat­te, brauch­te Fox meh­re­re An­läu­fe, um ihn wied­erzu­fin­den, und war zum Schluss völ­lig kon­fus und sau­er. Zwei Haupt­stra­ßen: Wie schwer konn­te das sein?
    Fox dreh­te Däum­chen, denn nach­dem er end­lich die rich­ti­ge Per­son an der Uni­ver­si­tät ge­fun­den hat­te, hat­te man ihm mit­ge­teilt, dass es ein oder zwei Stun­den dau­ern könn­te, bis man Ge­nau­e­res wuss­te. Aus dem Mund der Sach­be­ar­bei­te­rin im Im­mat­ri­ku­la­ti­ons­bü­ro klang es, als hät­te Fox sich das selbst zu­zu­schrei­ben. Sie hat­te die An­ga­ben, die er ma­chen konn­te, no­tiert – Al­ice Watts / Po­li­tik und Phi­lo­so­phie / 1985 .
    » Ge­burts­da­tum? «
    Er schüt­tel­te den Kopf.
    » Hei­mat­an­schrift? «
    Wie­der Kopf­schüt­teln. » Wäh­rend des Se­mes­ters hat sie in An­stru­ther ge­wohnt. «
    » Wann hat sie sich ein­ge­schrie­ben? «
    » Weiß ich nicht ge­nau. Tut mir leid. «
    Jetzt sah er sich also die Stadt an und frag­te sich fas­zi­niert, wie es sein konn­te, dass die Ge­gen­sätz­lich­kei­ten nicht alle hier in den Wahn­sinn trie­ben. Er ver­glich den Ort mit Edin­burgh: Stu­den­ten, Tou­ris­ten und Ein­woh­ner, alle fan­den sie hier Platz und ge­stal­te­ten ihre Um­ge­bung nach ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen. Er hat­te ei­nen ele­gan­ten Glas­kas­ten von ei­nem Res­tau­rant an der Ufer­stra­ße zu­guns­ten ei­nes ge­toas­te­ten Tun­fisch-Pan­ini im Café des Byre Thea­tre links lie­gen las­sen. Auf der Grund­la­ge sei­ner Un­ter­hal­tung mit Kaye und Nay­smith am Vor­mit­tag hat­te er sich ein paar No­ti­zen ge­macht. Er hat­te ver­ges­sen, sich von der Sach­be­ar­bei­te­rin eine Te­le­fon­num­mer ge­ben zu las­sen, so dass er jetzt nicht an­ru­fen und fra­gen konn­te, ob sie schon wei­ter­ge­kom­men war. Zum Zeit­ver­treib kauf­te er sich eine Zei­tung und kehr­te in das Büro zu­rück, aber von der Sachb­ear­be­ite­rin kei­ne Spur. Statt­des­sen be­fand sich dort ein jun­ger Mann. Er trug Pul­lun­der und Flie­ge und bat Fox, Platz zu neh­men. Wäh­rend Fox den Ind­epen­dent über­flog, war ihm be­wusst, dass ihn der Mann ver­stoh­len mus­ter­te. Zwei­fels­oh­ne hat­te man ihn vor­ge­warnt, dass Fox Po­li­zist war. Im­mer wenn Fox ver­such­te, ihm in die Au­gen zu se­hen, blick­te er auf sei­nen Com­pu­ter­bild­schirm, und sei­ne Fin­ger mach­ten sich an der Tas­ta­tur und der Maus zu schaf­fen.
    » Tut mir leid « , sag­te die Sach­be­ar­bei­te­rin, als sie durch die­sel­be Tür he­rein­rausch­te, durch die Fox ein­ge­tre­ten war.
    Sie kehr­te auf ihre Sei­te des Schreib­tischs zu­rück, zog ih­ren Man­tel aus und häng­te ihn an ei­nen Ha­ken, dann strich sie sich ihre Haa­re zu­recht. » Wir muss­ten ziem­lich in­ten­siv da­nach su­chen. « Sie hat­te ei­nen gro­ßen brau­nen Um­schlag da­bei. Als Fox nä­her trat, zog sie ei­ni­ge DIN -A 4 -Blät­ter he­raus.
    » Das habe ich ge­fun­den « , sag­te sie.
    Al­ice Watts war im März 1965 in Glas­gow ge­bo­ren, wo­mit sie zum Zeit­punkt von Vern­als Tod zwan­zig ge­we­sen sein muss­te. Sie hat­te sich im Sep­tem­ber 198 3 an der Uni­ver­si­tät in St. An­drews ein­ge­schrie­ben. Ih­rer Im­mat­ri­ku­la­ti­ons­ur­kun­de wa­ren zwei Pass­fo­tos an­ge­hängt, ei­nes aus dem Jahr 1983 und das an­de­re von 1984 . Sie hat­te sich in­ner­halb die­ses ei­nen Jah­res dra­ma­tisch ver­än­dert – un­schein­bar und un­ter­wür­fig auf dem ers­ten Bild; zer­zaust und wild ent­schlos­sen auf dem zwei­ten. In ih­rem ers­ten Jahr hat­te sie in ei­nem Wohn­heim ge­lebt, im zwei­ten in An­stru­ther zur Mie­te.
    » Ganz schö­ne Ent­fer­nung « , be­merk­te Fox, als er das las.
    » Da­für ist An­stru­ther aber wun­der­schön « , gab die Sach­be­ar­bei­te­rin zu be­den­ken.
    Ihre Hei­mat­an­schrift hat­te eine

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