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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Glas­gow­er Post­leit­zahl. Eine Te­le­fon­num­mer gab es auch. Fox blät­ter­te eine wei­te­re Sei­te auf und sah, dass alle von ihr be­stan­de­nen Prü­fun­gen auf­ge­lis­tet wa­ren, eben­so wie die von den ent­spre­chen­den Leh­ren­den aus­ge­stell­ten Zwi­schen­zeug­nis­se. Zu Be­ginn hät­te man de­ren Kom­men­ta­re als »be­geis­tert« be­zeich­nen kön­nen, doch dann war den Tu­to­ren auf­ge­fal­len, dass Al­ice of­fen­bar mehr Zeit » auf De­mos als am Schreib­tisch « ver­brach­te. Sie » en­ga­giert sich ak­tiv in der Stu­den­ten­po­li­tik, sehr zum Nach­teil ih­res Stu­di­ums « . Fox dreh­te das Blatt um, aber es war nur ein­sei­tig be­druckt.
    » Nach dem zwei­ten Stu­di­en­jahr kam nichts mehr? « , frag­te er.
    » Sie ist ab­ge­gan­gen. «
    » Wur­de sie raus­ge­schmis­sen? «
    Die Sach­bea­rbei­te­rin schüt­tel­te den Kopf und zeig­te ihm die re­le­van­te Pas­sa­ge. Al­ice hat­te sich nicht mehr in St. An­drews bli­cken las­sen. Man hat­te Brie­fe an ihre Ad­res­se in An­stru­ther ge­schickt und schließ­lich auch zu ih­rer Fa­mi­lie nach Hau­se. Alle blie­ben un­be­ant­wor­tet. Fox prüf­te die ent­spre­chen­den Daten. Wie die Wit­we ge­sagt hat­te, hat­te Al­ice nach dem Tod von Fran­cis Ver­nal mit ih­rer Uni­ver­si­tät nichts mehr zu tun ha­ben wol­len.
    » Wir ha­ben nie wie­der von ihr ge­hört « , sag­te die Sach­be­ar­bei­te­rin. Dann beug­te sie sich Fox ent­ge­gen und senk­te die Stim­me: » Wur­de sie er­mor­det? «
    Fox starr­te sie an und schüt­tel­te den Kopf.
    » Was denn dann? « Sie riss die Au­gen auf, konn­te es kaum ab­war­ten, wei­te­re De­tails zu er­fah­ren. Ihr Kol­le­ge hat­te in­zwi­schen auf­ge­hört zu tip­pen und spitz­te die Oh­ren.
    Fox be­hielt sei­ne In­for­ma­ti­o­nen für sich und we­del­te mit den Blät­tern. » Die neh­me ich mit « , kün­dig­te er an. » In Ord­nung? «
    » Die Ori­gi­na­le müs­sen hierblei­ben « , sag­te sie, wo­bei es ihr nicht ge­lang, ihre Ent­täu­schung zu ver­ber­gen. » Ich ma­che Ih­nen Ko­pi­en. «
    » Wird das lan­ge dau­ern? «
    » Ein paar Mi­nu­ten. «
    Fox nick­te zu­frie­den, bis er merk­te, dass sie die Hand auf­hielt.
    » Das macht drei­ßig Pence pro Sei­te « , teil­te sie ihm mit. » Es sei denn, Sie ha­ben ei­nen Stu­den­ten­aus­weis. «
    Es war eine Woh­nung mit Ha­fen­blick. Vor dem Fish-and-Chips-La­den dräng­ten sich so vie­le Aus­flüg­ler, dass die Schlan­ge bis auf die Stra­ße reich­te. Die Frau, die jetzt in der Woh­nung leb­te, war Künst­le­rin. Sie mach­te Fox ei­nen Kräu­ter­tee, hat­te sonst aber we­nig zu bie­ten. Sie hat­te die Woh­nung vom Vor­be­sit­zer ge­kauft, der in ho­hem Al­ter ge­stor­ben war.
    Ja, ir­gend­wann war es mal eine Miet­woh­nung ge­we­sen, aber mehr wuss­te sie da­rü­ber nicht. Manch­mal traf Post für Leu­te ein, von de­nen sie nie et­was ge­hört hat­te, aber die warf sie ein­fach in den Müll. Der Name Al­ice Watts sag­te ihr nichts, und kei­ner der ehe­ma­li­gen Be­woh­ner war je auf ei­nen Be­such vor­bei­ge­kom­men. Fox tat, als wür­de er ihre Wer­ke be­wun­dern – die Wän­de hin­gen vol­ler far­ben­fro­her Ge­mäl­de von Fi­scher­boo­ten, Hä­fen und Küs­ten­ab­schnit­ten –, und ver­ab­schie­de­te sich, al­ler­dings erst nach­dem sie ihm eine Vi­si­ten­kar­te zu­ge­steckt und ihm mit­ge­teilt hat­te, dass sie auch Auf­trags­ar­bei­ten über­nahm.
    » Ich werd’s mir mer­ken « , sag­te er und such­te das Wei­te.
    Er über­leg­te, ob er nach Glas­gow fah­ren soll­te – die Fahrt wür­de viel­leicht neun­zig Mi­nu­ten dau­ern –, statt­des­sen er­le­dig­te er aber ein paar An­ru­fe im Wa­gen. End­lich rief ihn je­mand von der Po­li­zei­sta­ti­on in Go­van zu­rück. Der Be­am­te war selbst zu der Ad­res­se raus­ge­fah­ren.
    » Da ist ein Bü­ro­ge­bäu­de « , teil­te er Fox mit.
    » Bü­ros? « Fox leg­te die Stirn in Fal­ten und starr­te auf Al­ice Watts’ Uni-Un­ter­la­gen. » Wie lan­ge gibt’s das Ge­bäu­de schon? «
    » Bis 1982 war’s ein La­ger­haus. Wur­de 83 sa­niert. « 1983 : das Jahr, in dem Watts nach St. An­drews kam.
    » Ich muss die fal­sche Ad­res­se ha­ben.

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