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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Mühe geben, sie nicht mehr zu verletzen.
    „Glaub mir, Nico, ich bin noch weit davon entfernt, dich zu durchschauen. Ich weiß, dass du trinken möchtest und es dir hier nicht gestattest. Vielleicht sollten wir uns gleich leise davon stehlen. Ich bin sicher, Catalina wird uns nicht vermissen.“

    Trotz des Blutbundes mit seinen Brüdern, ahnte Damon nicht, dass Chryses in diesem Augenblick Romana einen ähnlichen Vorschlag unterbreitete.
    „Wir sollten gehen!“, knurrte Rys heiser vor Erregung und presste Romy noch enger gegen sich, damit sie spüren konnte, was sie da anrichtete, wenn sie sich so lasziv an ihm rieb und um ihn herum tanzte. Es war weniger ein Vorschlag denn ein Befehl. Der spöttische, höchstzufriedene Glanz in ihren grünen Augen ließ ihn daran denken, ihr bei nächster Gelegenheit tatsächlich einmal den hübschen Hintern zu versohlen, der sich unter seinen zupackenden Händen nur unbekleidet noch besser anfühlte als in diesem Moment.
    Im Gegensatz zu Nathan machte er keinen Hehl aus seiner inneren Unruhe und der hochkochenden Leidenschaft, die das Zusammensein mit seiner Soulmate auslöste. Sie konnte seine Gefühle für sie nicht nur in einer tieferen Region ausmachen, sondern auch in seinem Gesicht und seinen Augen ablesen.
    „Und beim nächsten Vollmond will...“ Chryses zögerte eine Sekunde, da Romy auf sein Wollen oder Nichtwollen immer eine Spur allergisch zu reagieren gedachte. Schließlich hatte er ihr versprochen, sie nicht ständig zu bedrängen und nur seinen Kopf durchzusetzen, weil er ja angeblich so gut darüber Bescheid wusste, was gut und was schlecht für sie beide war.
    „Vergiss es. Ich will gar nichts! Die Party ist noch nicht zu Ende.“
Chryses tanzte mit ihr weiter auf der vollen Tanzfläche des Clubs. Er wusste ganz genau, dass er Romy nun erst recht misstrauisch gemacht hatte. Mit diesem einen falsch angefangenen Satz würde es nur wieder Streit geben. Also hielt er besser die Klappe. Dabei hatte er ihr lediglich einen zweiten, bei weitem unverblümteren Antrag machen wollen, in dem er Nägel mit Köpfen machte und die Verbindungszeremonie zwischen ihnen auf den nächstmöglichen, feierlichen Zeitpunkt ansetzte. Nicht ganz uneigennützig. Denn wenn Romy unter den Folgen der Affectio litt und nicht ganz sie selbst war, dann würde sie ihre Schwester Bekky vergessen und nicht darüber nachdenken, ob sie das Mädchen durch eine Verbindung mit ihm im Stich ließ oder nicht. Die Kleine, mit der Rys immer noch nicht warm wurde, weil sie immer eine Spur zu bissig auf seine nett gemeinten Fragen oder höflich angefangenen Small Talk reagierte, hatte doch sowieso ihren eigenen Kopf.
    Der einzige Punkt, mit dem er sich ganz in die Nesseln setzen konnte war der, Romy zu bitten, bei ihm einzuziehen. Immerhin hatten die Schwestern sich gerade erst in New York niedergelassen. Eine Detektei gegründet und da Bekky nun zu studieren gedachte, blieb die Arbeit an Romy hängen, die sich nun mal besser erledigen ließ, wenn man nicht ständig von A nach B fahren musste.
Vielleicht sollte er einfach bei ihr einziehen. Seine Brüder würde das nicht stören und er wäre immer an Romys Seite. Die Vorstellung gefiel ihm. Seine Arbeit konnte er überall erledigen und die Fahrt zwischen Romys Büro und der Fortress war bei Tag nun keine Weltreise. Nachts oder im Schatten konnte er die schnellere Variante wählen. Bekky würde demnächst aus ebenfalls praktisch angedachten Gründen im Wohnheim ihrer Uni wohnen. Dann war Romy ganz allein in der Wohnung über ihrer Detektei. Ein Zustand, den Chryses kaum akzeptieren konnte. Obwohl sie beinahe jede Nacht bei ihm verbrachte.
Außerdem brauchte Romy, nach allem was sie durchgemacht hatte, die Gewissheit, dass er sie nicht verlassen würde und immer an ihrer Seite sein würde. Ob es ihr nun passte oder nicht. Nachdem man sich einmal auf die Soulmatesache eingelassen hatte, kam man nicht mehr davon. Und es gefiel ihm. Es gefiel ihm, Romy zu lieben, sie bei sich zu haben, sein Blut mit ihr zu teilen und alles von ihr zu erfahren, was sie ihm anzuvertrauen gedachte. Hierbei musste er vorsichtig sein. Wenn er sich zu weit aus dem Fenster lehnte, zog sie sich von ihm zurück. Sie hatte solange allein gekämpft, dass es schwer war, plötzlich in einem Team zu spielen. In seinem Team wohlgemerkt. Mit Cat und den anderen Mädchen hatte Romy nicht die geringsten Schwierigkeiten. Von der Kleiderwahl einmal abgesehen. Aber auch hier ließ sich Romy

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