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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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wieder! -
    Laufen hätte eindeutig zu lange gedauert, sie trug schließlich mörderische Highheels, die sie nur unnötig langsam gemacht hätten.
Sie schnappte ungläubig nach Luft, als sie die dunkle Viper neben Damons Wagen entdeckte. Sie lief andächtig an den Seiten des Wagens entlang, wobei sie ihre Fingerspitzen über den Lack gleiten ließ, der je nach Lichteinfall violett schimmerte. Ihr Herz klopfte vor Freude und Besitzerstolz. Sie fiel Nathan begeistert um den Hals, als der sich hinter ihr materialisiert hatte.
    „Sie ist wunder-, wunderschön, Nathan! Danke! Danke! Danke!“
    Cat küsste ihn wieder und wieder, bis er die Arme ebenfalls um sie legte und sie den Kuss schließlich vertiefte, bis sie beinahe vergessen hatte, warum sie in die Garage gekommen war. Atemlos löste sie sich von ihm und sah mit einem strahlenden Lächeln zu ihm auf.
„Ich fasse es nicht, dass du dir gemerkt hast, wie sehr mir Damons Wagen gefallen hat! Ich dachte, ich überspiele das ziemlich gut! Aber vor dir kann man wohl gar nichts verbergen!“
    Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und ihr Blick wurde liebevoll. Er war der einzige, der sofort ihren weichen Kern treffen konnte. Der einzige Mann, um genau zu sein.
„Aber das allergrößte Geschenk das bist du, Nathan! Ohne dich würde ich niemals hier stehen und ein Zuhause und eine Aufgabe gefunden haben! Ich werde unsere erste Begegnung also bestimmt niemals vergessen! Ich liebe dich!"
    Cat sprach mit unerwarteter Ernsthaftigkeit, die man ihrem aufbrausenden Wesen vielleicht nicht zutraute, aber bei Nathan konnte sie zu ihren Gefühlen stehen. Bei ihm war sie wirklich daheim angekommen.
    Nathan musste sie auch nicht sonderlich lange überreden, den Wagen auf eine Probespritztour zu nehmen. Ihre Gäste würden sich schon selbst zu beschäftigen wissen…

    Oben im Club gab Nico Damons Vorschlag nach. Sie wollte mit ihm allein sein, da sie nicht sicher war, ob sie sich noch lange beherrschen konnte. Cat schien mit einem Mal verschwunden zu sein, so dass sie kein schlechtes Gewissen hatte, sich ebenfalls zurückzuziehen.
    Romy dagegen hielt sich mit Nachfragen zurück, da sie ahnte, in welche Richtung Rys' Vorschlag gegangen wäre. Und sie war sich gar nicht sicher, ob sie weiterhin an ihrer ablehnenden Antwort hätte festhalten können. Trotzdem wollte sie nichts überstürzen. Ihr Start war schließlich mehr als holprig gewesen und sie musste noch das Wohlergehen ihrer Schwester in Betracht ziehen, die sich immer noch gegen gewisse Tatsachen sträubte.
Wie würde Bekky auf eine Verbindungszeremonie der Immaculate reagieren? Würde sie sie als barbarisch abtun und sie kritisieren, weil sie bereit war, sich mit ganzem Herzen darauf einzulassen?
Romy verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich lieber auf Rys, der von ihrem kleinen Tänzchen durchaus angetan schien. Es gefiel ihr, dass sie ihn damit aus der Reserve locken konnte. Es gefiel ihr sehr!

    Kurz vor Morgengrauen, irgendwo auf einem verlassenen Parkplatz außerhalb der Stadt

    „Lass mich sehen!“
    Crystal zuckte ängstlich zurück und schüttelte heftig den blonden Schopf. Sie wollte nicht angefasst werden und sie wollte auch nicht, dass man ihre Verletzung versorgte, die sie sich bei einem Sprung über einen mit Stacheldraht bewehrten Zaun an den Handflächen zugezogen hatte. Wimmernd und zitternd vor innerer Kälte, die nichts mit ihrer derzeit auf Hochtouren brennenden Körpertemperatur gemeinsam hatte, zog sie ihre Hände ganz dicht mit halb gekrümmten Fingern an die Brust.
    „Ich will nach Hause! Lass mich gehen!“, schluchzte sie und warf sich zurück in den Sitz der dunklen Limousine, die sie wie ein scheinbar sicherer Hafen immer noch an der Ecke erwartet hatte, an der sie raus gelassen worden war.
    Sie hatte fliehen müssen. Ganz schnell, bevor die anderen sie fingen. Man hatte sie gesehen. Sie hatte jemanden getötet. Dabei war die Frau so nett zu ihr gewesen. Sie hatte ihr nicht weh tun wollen, aber der Hunger hatte sie fast wahnsinnig werden lassen und die Frau hatte so lecker gerochen. Crystal begann heftig zu schluchzen und heiße Tränen liefen ihr über das Gesicht und verschmierte den letzten Rest des ohnehin durch den Blutrausch zerstörten Make-ups.
    „Lass mich gehen! Bitte! Du hast es versprochen. Ich bin nicht mehr hungrig!“
Panisch wanderte ihr einstmals so strahlender Blick nach links und rechts, ohne dabei ihr Gegenüber einmal anzusehen. Sie hatte getötet. Sie war ein

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