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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gefunden hatte, und betrachtete sie. »Das ist eine Möglichkeit, Walter. Und ich glaube, Tormand hat auch schon daran gedacht – vor allem, nachdem er die Hexe gesehen hat.«
    Walter schnitt eine Grimasse, was sein Gesicht noch einfältiger wirken ließ. »Vielleicht ist diese Idee doch nicht so gut.«
    »Du weißt, wie sie aussieht?«, fragte Tormand seinen Knappen überrascht.
    »Aber zuerst«, meinte Simon, an Tormand gerichtet, und würgte damit einen möglichen Streit rasch ab, »brauchen wir eine Liste von all den Frauen in diesem Ort und aus der Nähe, mit denen du ins Bett gegangen bist. Vielleicht solltest du auch die Frauen anführen, die mit dem Hof unterwegs sind.«
    »Vielleicht missfällt es den fraglichen Frauen, wenn ich etwas preisgebe, was sie geheim gehalten haben«, wandte Tormand ein.
    »Ich fürchte, dein Treiben ist kaum jemandem entgangen. Wahrscheinlich könnte selbst ich eine ziemlich genaue Liste zusammenstellen allein aufgrund des Klatsches, der mir zu Ohren kam. Aber vielleicht sind einige Frauen doch etwas diskreter gewesen. Weißt du, dass eine Liebelei mit dir unter den Frauen fast als eine Art Auszeichnung gilt?«
    Tormand spürte, wie ihm die Röte in die Wangen stieg. Er funkelte seine Verwandten böse an, als die zu kichern begannen, dann wandte er sich einigermaßen erbost seinem Freund zu. »Also gut, ich mache diese Liste, aber nicht heute Nacht.«
    »Nein, heute Nacht müssen sich Körper und Geist erholen.«
    Obwohl er die Erholung bitter nötig hatte, wurde es doch ziemlich spät, bis Tormand endlich ins Bett kroch. Es war zwar selbstsüchtig, aber seine Schlafkammer hatte er für sich allein beansprucht und den anderen gesagt, sie sollten zusehen, wo sie einen Schlafplatz fänden. Da Simon oder Walter mehr oder weniger ständig in seiner Nähe waren, genoss Tormand es sehr, wenn er einmal alleine war. Nur dann konnte er seine Gedanken sammeln und mit den Enttäuschungen fertig werden, die die tagtägliche Jagd nach einem Mörder, der so wenig zu fassen war wie Rauch, mit sich brachte.
    Allerdings war Tormand klar, dass er wohl bald verschwinden und sich verstecken musste. Denn nicht einmal Simon, der sich wirklich darauf verstand, solche Rätsel zu lösen und die Schuldigen zu stellen, gelang es, etwas zu finden, um sie zu dem Mörder zu führen. Es würde bestimmt noch einen Mord geben, dessen war sich Tormand sicher, und wahrscheinlich würde das Morden so lange weitergehen, bis er am Galgen baumelte und für Verbrechen starb, die er nicht begangen hatte.
    Schließlich legte er den Arm über die Augen und bemühte sich, nicht mehr an die Morde zu denken. Es nützte nichts, darüber Schlaf zu verlieren. Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, als plötzlich das Bild von Morainn Ross in ihm aufstieg und er sofort steif wurde. Es war lange her, dass allein der Gedanke an eine Frau ihn so erregt hatte. Doch Morainn Ross schaffte es. Tormand wusste, dass es klüger wäre, auch sie aus seinem Kopf zu verbannen, aber er tat es nicht. Träume von der wohlgeformten Morainn waren ihm weitaus lieber als solche von Blut, Leid und Tod.
    Schon beim Einschlafen wurde sein Traum von Morainn recht hitzig. Tormand zog sie langsam aus und küsste jede frisch entblößte Stelle ihrer weichen, goldenen Haut. Er genoss Morainns wohligen Seufzer und das Gefühl ihrer Finger in seinen Haaren. Ein kleiner Aufschrei der Lust entfuhr ihren sinnlichen Lippen, als er ihre Brüste liebkoste, erst mit den Händen, dann mit dem Mund. Die Hitze ihres Verlangens ließ ihre Augen dunkler werden, so dunkel wie ein sturmgepeitschtes Meer. Er verlor sich in den geheimnisvollen Tiefen dieser Augen, er ließ sich fesseln von ihrer Schönheit und war bereit, dort zu verweilen. Doch als er sich anschickte, ihre Körper zu verschmelzen und ihre weibliche Hitze voll auszukosten, begann sich alles zu verändern.
    Finsternis waberte um ihre verschlungenen Leiber. Die warme, willige Frau in seinen Armen wurde zu einer blutigen Leiche. Die wundervollen, von Leidenschaft verdunkelten Augen waren verschwunden. Er starrte in leere Höhlen, und eine leise, kalte Stimme fragte ihn lachend, wie ihm denn seine neue Geliebte gefalle.
    Tormand fuhr so rasch hoch, dass er fast aus dem Bett gefallen wäre. Er war schweißgebadet und keuchte. Zumindest kam niemand in seine Schlafkammer gestürmt, er hatte also das, was sich in einen grauenhaften Albtraum verwandelt hatte, überstanden, ohne zu schreien. Er wankte

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