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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Wahrheit entsprachen, strengte er sich nicht besonders an, einer Versuchung zu widerstehen. Nachdem sie trotz ihrer tiefen Einsamkeit jahrelang um ihre Keuschheit gekämpft und sich all den Männern widersetzt hatte, die versucht hatten, sie ihr zu rauben, müsste sie wahrhaftig närrisch sein, sie einem Mann wie Sir Tormand zu schenken.
    Schließlich schloss sie die Augen und streichelte Grigor, ihren großen, gelben Kater, der seinen Kopf auf ihren Bauch gelegt hatte. Sein tiefes, gleichmäßiges Schnurren vertrieb allmählich die Schrecken ihres Albtraums. Sie entspannte sich, ihr Atem ging ruhiger und sie überließ sich wieder dem Schlaf. Am nächsten Morgen würde sie beschließen, ob sie genug wusste, um zu Sir Simon Innes und Sir Tormand Murray zu gehen und ihnen von ihren Traumbildern zu erzählen. Für diese Entscheidung musste sie ausgeruht sein; denn sie wusste, die eigentliche Gefahr lag nicht darin, dass Tormand ihr vielleicht keinen Glauben schenkte. Nein, viel gefährlicher war es, wenn er ihr glaubte, und sie dann viel zu viel Zeit in der Gesellschaft eines Mannes verbringen würde, der sie wiederholt und mit großer Begeisterung zur Sünde verleiten würde.
    Ein heftiges Fauchen lenkte Morainn abrupt von der Fütterung ihrer Hühner ab. Ihr graugetigerter Kater William machte einen Buckel auf der niedrigen Mauer, die den Hühnerstall umgab. Sein Fell war gesträubt und die von vielen Kämpfen zerfetzten Ohren waren flach angelegt. Sie sah in die Richtung, in die er starrte, erkannte jedoch nicht, was ihn beunruhigte. Allerdings war das kein Grund, sich zu entspannen. William war zwar nur ein Kater, aber er täuschte sich nie, wenn er etwas Bedrohliches spürte und sie warnen wollte.
    Sie hatte die Hühner gerade in den Stall gesperrt, als sie hörte, wie sich Reiter näherten. Ihr Herz machte einen angstvollen Sprung. »Walin!«, rief sie dem Jungen zu, der hinter dem Häuschen Ball spielte. »Geh rasch hinein.«
    Walin nahm seinen Ball und fragte: »Soll ich mich verstecken?«
    »Aye, mein Junge. Zumindest so lange, bis ich weiß, was die nahenden Reiter von mir wollen.«
    »Vielleicht solltest du dich auch verstecken.«
    »Sie haben mich schon gesehen. Geh!« Sobald der Junge verschwunden war, ging Morainn zum Eingang, um die ungeladenen Gäste zu begrüßen. Sie musste ein wenig lächeln, als sich ihre Katzen um sie scharten und die großen Kater sich direkt vor ihr aufbauten. Ihre Tiere konnten ihr zwar nicht viel helfen, und der Anblick der Katzen verleitete bestimmt manchen dazu, in ihnen ihre Vertrauten zu sehen, aber sie schickte sie trotzdem nicht weg. Schließlich hatten ausgefahrene Katzenkrallen sie schon oft genug aus den Armen eines Mannes befreit, der dachte, sie würde sich für ein paar Münzen über seine Aufmerksamkeit freuen. Vor allem William hasste Männer, und das hatte sich von Zeit zu Zeit als sehr nützlich erwiesen.
    Als die Männer so nahe waren, dass sie sie erkennen konnte, verschlug es Morainn einen Moment lang den Atem. Sir Tormand war zu ihr gekommen! Was hatte ihn dazu bewogen? Hatte ihm jemand gesagt, dass sie Traumbilder hatte? Wollte er sich von ihr helfen lassen? Wenn ja, dann würde sie ihm auf alle Fälle von ihren Visionen erzählen. Neben ihm ritt Sir Simon, das konnte sie verstehen, was aber wollten die anderen vier Männer von ihr? Bei einer solchen Zurschaustellung von Macht wurde ihr ziemlich mulmig.
    »Mistress Ross«, sagte Sir Simon, während er sein Pferd vor ihr zum Stehen brachte. »Wir sind nicht hier, um Euch Unannehmlichkeiten zu bereiten.«
    »Ach nein?« Sie glaubte ihm, doch trotzdem fragte sie: »Aber warum habt Ihr dann all diese Männer mitgebracht?«
    Sir Tormand warf einen flüchtigen Blick auf die anderen. »Sie behaupten, wir bräuchten Schutz.« Er sah wieder sie an. »Aber in Wahrheit sind sie nur neugierig.«
    »Auf eine Hexe?«, fragte sie und musterte die vier Männer, die alle recht stattlich waren. »Wollt Ihr sie mir nicht vorstellen?«
    Tormand seufzte so schwer, dass sie fast gelächelt hätte. Doch sie blieb kühl und höflich, während er ihr seine Brüder Bennett und Uilliam sowie seine Cousins Harcourt und Rory vorstellte. Alle waren eine wahre Augenweide, aber Morainn konnte sich trotzdem nicht allzu sehr darüber freuen. Womöglich würde dieser Besuch zu einer Menge unangenehmen Klatsches führen. Doch schließlich unterdrückte sie ihre Sorge und lud die Männer in ihr Häuschen ein. Allerdings fragte sie sich, ob so

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