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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Maß befriedigt und erschöpft, lag Tormand lange neben Morainn. Schließlich mahnte er sich und richtete sich auf; er musste sich ja als Erster rühren, um sich als Sieger bezeichnen zu können. Obwohl er sich immer Mühe gegeben hatte, seinen Geliebten Lust zu spenden, hatte er noch nie so hart daran gearbeitet, eine Frau am Rand der höchsten Wonne zu halten. In seinen Ohren hallten noch immer die wilden Schreie ihrer Lust, als er ihr endlich die ersehnte Erlösung beschert hatte. Doch auch er selbst war fast blind gewesen vor Verlangen, sich zu erlösen. Die Beherrschung hatte ihn eine Menge Kraft gekostet.
    Er betrachtete Morainn, die auf dem Bauch lag, das Gesicht noch glühend von der Lust, die sie geteilt hatten, die Augen geschlossen. Nachdem sie beide unter der Kraft des Höhepunkts erbebt waren, hatte sie sich nur noch bewegt, um sich auf den Bauch zu wälzen. Er war der Erste, der sich richtig rührte. Aber er wollte gnädig sein und mit seinem Sieg nicht prahlen.
    Erst als er sein Schwert gürtete, merkte er, dass sie ihn ansah. Er drehte sich um. Sie musterte ihn aus dem Winkel des Auges, das nicht ans Kopfkissen gepresst war. Sie wirkte so befriedigt, dass er den Drang unterdrücken musste, sich vor Stolz in die Brust zu werfen.
    »Gehst du?«, fragte sie mit einer rauchigen Stimme, die ihn fast dazu gebracht hätte, wieder ins Bett zu kriechen.
    »Aye«, erwiderte er. »Ich lasse dich ungern allein, aber Simon muss erfahren, was du im Traum gesehen hast.«
    »Ich weiß. Mir wird schon nichts passieren.«
    »Du weißt ja, dass du dich verstecken musst, wenn dir jemand zu nahe kommt.«
    »Aye, das habe ich schon vor zehn Jahren gelernt. Mach dir keine Sorgen um mich. Berichte Simon, was ich gesehen habe.«
    Er wollte ihr noch sagen, dass er gar nicht anders konnte, als sich Sorgen zu machen, wenn sie allein und schutzlos war. Doch die Worte blieben ihm im Halse stecken. Plötzlich wurde ihm klar, dass er im Lauf der Jahre gelernt hatte, jedes Wort, das er einer Geliebten sagte, sorgfältig abzuwägen. Keine Frau sollte je auf den Gedanken verfallen, ein Versprechen herauszuhören oder einen Hinweis, dass sie ihm mehr bedeutete. Doch bei Morainn wollte er nicht mehr so zurückhaltend sein. Dennoch – es würde eine Weile dauern, bis er die alte Gewohnheit abgeschüttelt hatte.
    Tormand beugte sich nach unten und küsste sie, dann machte er sich auf den Weg. »Ruh dich aus, mein Schatz. Du hast schwer gearbeitet und bist bestimmt ziemlich erschöpft. Du musst ruhen, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Hah! Ich habe nur als Erste nachgegeben, um deinen armen männlichen Stolz nicht zu verletzen.«
    Lachend ging er nach draußen, um sein Pferd zu holen.
    Morainn drehte sich seufzend auf den Rücken. Sie starrte an die Decke ihres Schlupfwinkels, die Simon mit Brettern verkleidet hatte. Ihr Körper vibrierte noch von der Lust, die Tormand ihr geschenkt hatte. Sie beschloss, noch ein Weilchen liegen zu bleiben. Tormand hatte seinen Ruf, ein fantastischer Liebhaber zu sein, wahrhaftig verdient. Sie wünschte nur, sie könnte vergessen, wie er dazu gekommen war.
    Nora hatte recht – sie liebte diesen brünstigen Narren. Als sie ihrer Freundin erklärt hatte, dass sie ihn vielleicht liebte, hatte sie geglaubt, das würde ihr Herz vor den Schmerzen schützen, die es erleiden würde, sobald Tormand sie nicht mehr beachtete. Aber dieser Plan war töricht. Ihr Herz kannte die Wahrheit – nämlich, dass Tormands elegante Hand es fest im Griff hatte.
    Aber die Erinnerungen, dachte sie – sie würde wundervolle, lusterfüllte Erinnerungen haben. Doch dann seufzte sie noch einmal tief und schloss die Augen. Die Erinnerungen würden ihr wohl nur noch mehr Schmerzen bereiten, denn an ihrem Alleinsein würden sie nichts ändern.
    Tormand blickte auf, als Simon in die Große Halle seines bescheidenen Heims trat. Sein Freund wirkte, als wäre es besser für ihn, sich wieder hinzulegen und noch ein paar Stunden zu schlafen. Tormand saß seit zwei Stunden in der Halle, früher hatte er Simon nicht wecken wollen. In dieser Zeit hatte er seinen eigenen Gedanken nachgehangen, doch er war sich nicht sicher, ob ihm der Schluss gefiel, zu dem er gekommen war. Zwar konnte er es kaum erwarten, mit Simon zu reden, doch er blieb stumm, während ihnen ein Frühstück aufgetischt wurde. Zu seiner Überraschung taumelten seine Verwandten ähnlich schlaftrunken herein und setzten sich zu ihnen.
    »Habt ihr euch denn alle hier

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