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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Land und kein Geld, aber sie möchte etwas von Wert mitbringen«, erwiderte sie. »Die Frauen in ihrer Familie nähen und sticken Tag und Nacht. Ich bin froh, dass dein Bruder Uilliam mir diese Arbeit bringen konnte.«
    »Wenn die anderen Stücke genauso hübsch bestickt werden wie deine, wird James’ Verwandtschaft bestimmt beeindruckt sein.« Er seufzte. »Es tut mir leid, dass ich in den letzten Stunden so ungesellig war. Ich fürchte, ich habe mich in Selbstmitleid gesuhlt.«
    »Selbstmitleid? Warum denn?«
    »Die ganze Misere, in der wir stecken, die Morde, die man mir anlasten will, und die Tatsache, dass ich mich verstecken muss, während Simon, meine Brüder und Cousins meine Feinde jagen.«
    »Aye, vermutlich ist so etwas ein schwerer Schlag für den Stolz eines Mannes.«
    Er lachte leise. »Du klingst nicht sehr mitfühlend.« – »Oh, das bin ich durchaus. Aber …«
    »Aha, das berüchtigte Aber.«
    Sie überhörte seinen Spott.
    »Wenn all das vorbei ist, wartet auf dich ein gutes Leben. Das könntest du verwirken, wenn du bei der Jagd mitmachst. Du könntest sogar dein Leben verlieren. Wenn du deinem Stolz nachgibst und zusammen mit den anderen diese Bestien verfolgst, wirst du vielleicht geradewegs in deinen Untergang stürmen. Auch andere könnten verletzt werden oder sterben. Wenn die Meute noch einmal so aufgehetzt wird wie in der Nacht, als sie dein Haus umzingelten, werden sie sich vielleicht auf dich stürzen, selbst wenn du ein halbes Dutzend oder mehr Bewaffnete an deiner Seite hast. In ihrer Angst und ihrer Wut würden sie mit allen kämpfen, die versuchen, dein Leben zu verteidigen und die wahren Mörder zu finden. Die Meute würde sie alle als Feinde sehen.« Nach dieser langen Ausführung hatte sie Angst, zu weit gegangen zu sein, aber Tormand wirkte nicht verärgert.
    »Ich weiß«, erwiderte er ruhig. »Deshalb habe ich mich auch nicht dagegen gewehrt, als es darum ging, dass wir uns hier verstecken sollten. Ich vertraute auf Simons Gespür. Aber manchmal fällt es mir sehr schwer, mich damit abzufinden.«
    Sie nickte langsam, dann fragte sie: »Rücken sie diesen tollwütigen Hunden näher?«
    »Der Strick zieht sich immer fester um ihren Hals.«
    »Gut, denn das ist das Einzige, was zählt.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nur schade, dass die Leute, die dein Haus mit Steinen beworfen haben, nicht die Wahrheit einsehen wollen. Denn dann könntest du ein paar dieser Leute anwerben, dass sie euch helfen, die Mörder zu finden, und müsstest dich nicht in einem Gefängnis verkriechen.«
    »Es ist ein sehr angenehmes Gefängnis. Und du hast recht, ich wäre nur hinderlich. Entweder würde meine Anwesenheit wieder dazu führen, dass sich die anderen gegen mich zusammenrotten, was uns alle gefährden könnte, oder wir müssten so sehr darauf achten, dass mich keiner sieht, dass wir uns kaum bewegen könnten. Wie Simon sagte – er würde die wahren Mörder lieber fassen, bevor ich am Galgen lande.«
    »Simon Innes hat einen ziemlich schwarzen Humor.«
    »Das schon, aber das kommt bestimmt auch daher, dass er mit sehr vielen düsteren Dingen zu tun gehabt hat. Simon hat fast jedes Übel gesehen, das Männer und Frauen einander antun können. Manchmal mache ich mir Sorgen, dass seine Arbeit langsam seinen Geist auffrisst.«
    »Oder sein Herz«, murmelte sie. »War denn etwas nützlich von dem, was ich im Traum gesehen habe?«
    Tormand nickte. »Jawohl, und Simon nutzt es bereits.«
    »Hat der Name der Frau ihm geholfen? Ich weiß nicht, wie sie wirklich heißt – Ada oder Anna –, aber ich nenne sie Ada.«
    »Auch Simon glaubt, dass sie so heißt, obwohl er bislang noch nichts Näheres über MacLeans Gemahlin erfahren konnte. Er selbst erinnert sich nur so schwach an sie, dass er sich nicht darauf verlassen will. Seltsam ist auch, dass er noch keinen der Bediensteten aufgetrieben hat, die für die MacLeans gearbeitet haben.«
    »Hoffentlich deshalb, weil sie geflüchtet sind, und nicht, weil sie ebenfalls tot sind. Die Mörder haben wahrhaftig schon für zu viele neue Gräber gesorgt.«
    Tormand erhob sich und reichte Morainn die Hand. »Komm ins Bett, mein Schatz. Lass uns nicht mehr von Bestien und vom Tod reden.«
    Sie errötete, legte aber ihre Stickerei zur Seite und nahm seine Hand. Er zog sie zum Bett, blieb aber daneben stehen und küsste sie mit einer solch sanften Leidenschaft, dass sie ganz benommen war, als er aufhörte. Tormand legte noch etwas Holz auf die Feuerstelle,

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