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Die Sündenheilerin (German Edition)

Die Sündenheilerin (German Edition)

Titel: Die Sündenheilerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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er besonders lang musterte, vermutlich wegen dessen fremdländischer Kleidung. Schließlich sah er Philip unverwandt an.
    »Die ehrwürdige Mutter Clara schreibt, Ihr hättet wichtige Kunde für Fürst Leopold von Halberstadt?«
    »So ist es, Exzellenz. Hat die ehrwürdige Mutter meinen Bericht in ihrem Schreiben vorweggenommen?«
    »Würde ich Euch dann fragen?«
    »Das vermag ich nicht zu beurteilen, Exzellenz. Manche Menschen vergleichen gern Berichte, um sich ein vollständiges Bild zu machen.«
    »Ihr seid um keine Antwort verlegen, Philip Aegypticus. Ich erwarte Euren Bericht.«
    Die Tatsache, dass Friedrich von Kirchberg ihn nicht als einen von Birkenfeld ansprach, beruhigte Philip. Die ehrwürdige Mutter hatte sein Geheimnis wie versprochen gewahrt. In kurzen, knappen Worten kam er der Aufforderung des Bischofs nach und erzählte, was er über Dietmar von Birkenfeld und dessen Pakt mit Barbarossas Räuberbande wusste. Dabei vermied er es jedoch, die rote Thea zu erwähnen.
    Friedrich von Kirchberg hörte aufmerksam zu.
    »Ihr erhebt schwere Anschuldigungen gegen den Grafen. Nun, Mutter Clara scheint Euch zu glauben, und so bin ich gewillt, Euch gleichfalls zu vertrauen. Auch wenn Ihr mit einem Ungläubigen verkehrt.« Bei den letzten Worten funkelte er Said an. Der Araber hielt dem Blick des Bischofs wortlos stand.
    »Bestellt Fürst Leopold meine Grüße, Philip Aegypticus. Gott wird auf der Seite des Rechtes stehen. Ich werde Mutter Clara den gewünschten Boten schicken und ihr mitteilen, dass Ihr wohlbehalten in Halberstadt eingetroffen seid.« Der Bischof machte eine Handbewegung und gab ihnen damit zu verstehen, dass sie entlassen waren.
    Auf dem Weg nach Burg Schlanstedt dachte Philip immer wieder über das kurze Gespräch mit dem Bischof nach. Warum hatte die Mutter Oberin tatsächlich auf diesem Umweg bestanden? Gewiss nicht deshalb, weil sie ihm nicht zugetraut hätte, Burg Schlanstedt bei Dunkelheit zu finden.
    Ihre letzten Worte vor dem Abschied kamen ihm in den Sinn. Damit Euer Ruf gewahrt bleibt, Herr Philip. Oder wollt Ihr als Frauenräuber gejagt werden?
    War das der Grund? Ihn dem Bischof vorzustellen, damit er, der rechtlose Fremde, einen weiteren Fürsprecher hatte, wenn es hart auf hart kam?
    Er ritt wieder neben Lena her, während Said bei Schwester Margarita blieb, die es schwer hatte, bei dem zügigen Trab den Anschluss zu halten.
    Ob es wohl Said zu verdanken war, dass der Abstand zwischen ihnen immer größer wurde? Wollte er ihm die Gelegenheit geben, ungestört mit Lena zu sprechen? Glaubte Said wirklich, dass Lena ihm helfen konnte, die Schatten für immer zu vertreiben?
    Wenn es so war, so nutzten sie ihre Zeit nicht. Meist ritten sie schweigend nebeneinander her. Philip hielt stets einen wachsamen Blick auf den Waldrand. Rings um Halberstadt lagen zahlreiche Felder. Das Land zwischen den beiden Armen des Flusses Holtemme war fruchtbar.
    »Ihr seid sehr in Euch gekehrt«, begann Lena zaghaft ein Gespräch. »Gibt es Grund zur Besorgnis?«
    »Nein«, antwortete er. Er wunderte sich, wie viele Menschen an diesem Tage unterwegs waren. Bislang hatten sie drei Ochsenkarren überholt, die anscheinend ebenfalls auf dem Weg nach Schlanstedt waren. Erst als sie die Burg vor sich aufragen sahen, begriff er den Zusammenhang. Auch Lena hatte es sofort bemerkt.
    »Oh, seht nur, man bereitet ein Turnier vor!« Sie zeigte auf die freie Fläche vor der Burg, wo Menschen damit beschäftigt waren, Zelte und Stände aufzubauen. Einige Ritter hatten ihre Zelte schon errichtet und führten mit Stolz ihre Farben und Banner vor. Der eigentliche Turnierplatz war jedoch noch nicht abgesteckt. Vermutlich würde es noch einige Tage dauern, bis das Spektakel begann.
    Schwester Margarita trieb ihr Pferd an und ritt an Lenas Seite. Die Aussicht auf ein Spektakulum ließ sie alle Anstrengung vergessen.
    »Ein Turnier!« Die alte Nonne klatschte in die Hände. »Ich hoffe, wir bleiben lang genug, um zuzuschauen. Lange ist es her. Und wenn wir Glück haben, gibt es dazu auch einen ordentlichen Markt. Das hätte uns der Bischof doch wirklich sagen können!«
    »Vermutlich hatte er Wichtigeres zu tun, liebe Tante.«
    »Ist ein derartiges Vergnügen mit Eurem Stand in Einklang zu bringen, ehrwürdige Schwester?«, fragte Philip.
    »Gottgefällige Werke sind immer mit meinem Stand in Einklang zu bringen. Und ist es nicht gottgefällig, wenn die jungen Männer ihre Stärke zum Wohl der Christenheit erproben und den

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