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Die Sündenheilerin (German Edition)

Die Sündenheilerin (German Edition)

Titel: Die Sündenheilerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Alexandria, und ich weiß nicht, ob ich dir zumuten kann, mich dorthin zu begleiten.«
    Frag mich. Frag mich, ob ich dein Weib werden, dich lieben und dir überallhin folgen will.
    Aber er fragte nicht. Stattdessen führte er sie von der Tribüne fort, dorthin, wo der Markt begann. An den Ständen wurde noch immer ausgeschenkt und Naschwerk feilgeboten. Irgendwo wurde zum Tanz aufgespielt. Ein schneller, fröhlicher Reigen.
    »Lass uns zu den Musikanten gehen«, bat sie.
    Je näher sie der Musik kamen, umso dichter wurde das Gedränge. Ritter mit ihren Damen waren hier kaum anzutreffen. Dieser Teil des Festes gehörte dem Volk. Lena hörte das Raunen, als die Menschen Philip erkannten. Achtungsvoll machten sie ihm Platz, ihm, dem Mann, der dem hochmütigen Ulf von Regenstein so gekonnt die Stirn geboten hatte.
    »Herr Ritter, lasst mich mit Euch trinken!«, rief ein Mann mittleren Alters, der Kleidung nach ein wohlhabender Bauer. »Es wäre zu schön, wenn Ihr den Regensteiner morgen in den Dreck stoßen würdet.« Er reichte Philip einen Humpen mit Bier.
    Philip lächelte ihm zu, nahm den Krug und trank einen Schluck. Die Menge jubelte, und auf einmal bemerkte Lena, dass Philip sich verändert hatte. Er trug keine Maske mehr. Er war der Ritter, in den sie ihre Hoffnungen setzten, freundlich, würdevoll und stark. Sie schaute in seine Augen. Seine Seelenflamme leuchtete so hell wie bei allen Menschen, die mit sich im Reinen waren.
    »Du wirst morgen siegen, nicht wahr?«
    »Wie Ritter Gawan, der stets unbesiegbar war, wenn ihm die Dame seines Herzens hold war.« Er schob sie aus der Menge, hinter einen der Stände, der sie vor den neugierigen Blicken abschirmen sollte. Dann zog er sie sanft in die Arme. Die Musik spielte noch immer, Menschen lachten, klatschten im Takt.
    Doch sie hatte nur Augen und Ohren für ihn. Alles andere war gleichgültig geworden, als sie den Schlag seines Herzens an ihrer Brust fühlte.
    »Lena, ich liebe dich«, flüsterte er. »Nie zuvor habe ich eine Frau wie dich gekannt, und glaub mir, ich kannte viele. Aber nie, nie habe ich so empfunden. Zu wissen, dass du ein Teil von mir bist und es für alle Zeiten sein wirst, ganz gleich, wohin das Schicksal uns führt.«
    Sie schlang ihm die Arme um den Nacken, vergaß alle Schicklichkeit, alles um sich herum. Er liebte sie! Sie hatte es gewusst, die ganze Zeit, sein Schild war Beweis genug. Und doch war es etwas ganz anderes, es aus seinem Mund zu hören. Sie küsste ihn so leidenschaftlich wie beim ersten Mal unter den Kirschbäumen. Schmiegte sich in seine Arme, die sie trotz des Kettenhemdes, das er noch immer unter dem Waffenrock trug, so zärtlich und beschützend hielten, als wäre sie eine zerbrechliche Kostbarkeit.
    Erst als die Musik verklang und der schnelle Reigen seinen Schlussakkord gefunden hatte, ließ er sie los.
    In seinen Augen las sie die Frage, nach der sie sich so sehr sehnte, doch noch immer sprach er sie nicht aus.
    Der zweite Tag des Turniers stand ganz im Zeichen des Tjosts. Schon in den frühen Morgenstunden hingen die Listen mit den Paarungen aus. Auf der linken Seite das Wappen des Geforderten, auf der rechten das des Herausforderers. Philip hatte neben der Herausforderung Regensteins noch zwei weitere erhalten. Lena sah die fremden Wappen neben dem seinen. Doch sie konnte sich nicht daran erinnern, zu welchen Rittern sie gehörten. Keiner von beiden hatte sich am Tag zuvor durch besondere Leistungen hervorgetan.
    Ulf von Regenstein hatte neben Philip auch Johann von Hohnstein und den jungen Leopold herausgefordert. Inzwischen wusste Lena, warum. Nachdem er gestern Philip gefordert hatte, hatte dieser gesagt, er freue sich schon, morgen um dieselbe Stunde die schöne Rüstung des Regensteiners zu besitzen. Halberstadt und Hohnstein waren in Gelächter ausgebrochen. Ulf von Regenstein kannte darauf nur eine Antwort und forderte beide vor die Lanze.
    Der Tjost begann langsam. Jene Ritter mit den geringsten Wertungen des Vortages traten zuerst gegeneinander an. Lanzen splitterten, Pferde scheuten, zwei Männer wurden mit Knochenbrüchen vom Platz getragen, aber die meisten Begegnungen verliefen glimpflich.
    Dann kam Philip das erste Mal an die Reihe. Sein Gegner war ein junger Ritter, ganz in Grün, der einen Hahn im Wappen führte. Ein Heißsporn, der sich beweisen wollte, indem er den Mann forderte, der gestern so unerwartet zum Liebling des Publikums aufgestiegen war.
    Lena saß wieder neben Mechthild in der Nähe des

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