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Die Sündenheilerin (German Edition)

Die Sündenheilerin (German Edition)

Titel: Die Sündenheilerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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hierbleiben?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Aber das ändert nichts daran, dass ich es tun werde. Ich habe keine Wahl.«
    »Du hast immer eine Wahl. Ich würde dir nach Alexandria folgen.«
    »Das weiß ich. Aber hast du mir nicht selbst gesagt, Gottes Wege verfolgen immer ein Ziel? Ich habe in den vergangenen Tagen viel darüber nachgedacht. Ich darf mich meiner Verantwortung nicht länger entziehen. Ich habe gesehen, was geschehen ist, weil mein Vater es tat.«
    »Es ist nicht nötig, dass du dir die Schuld der ganzen Welt auf die Schultern lädst.«
    »Das tue ich nicht«, entgegnete er, erstaunt darüber, dass sie nicht versuchte, ihn in seinem Beschluss zu bestärken. »Hier geht es nur um mich und meine Verantwortung. In den letzten Tagen ist mir so vieles klar geworden. Ich habe nie ernsthaft Verantwortung für irgendetwas übernommen. Ich habe mein Leben gelebt, es genossen, aber nichts Bleibendes geschaffen.«
    »Du bist mehr als die meisten Männer, die ich kenne«, widersprach Lena. »Du vereinst in dir so viel Wissen, so viel Kraft und Können.«
    »Aber was nutzt es, wenn ich es nicht zum Wohl der Menschen nutze? Sondern nur zu meinem eigenen?«
    Sie streichelte ihm sanft über das Gesicht.
    »Dafür liebe ich dich, Philip. Weil du dir selbst treu bleibst, auch wenn ich es dir so leicht wie möglich gemacht hätte, nach Alexandria zurückzukehren.«
    »Dir ist es recht, wenn ich bleibe, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Ich habe dieses Land immer geliebt, die Hügel, die Wälder, alles. Bis zu dem Tag, als Barbarossa mir alles nahm. Aber Barbarossa ist tot, und ich habe aufgehört, ihn in meinen Albträumen zu sehen.«
    »Was hast du ihm neulich im Kerker gesagt?«
    »Ich habe ihm mein Wort gegeben, es niemandem zu verraten.«
    »Nicht einmal mir?«
    »Nicht einmal dir.« Sie lächelte ihn an. »Nur so viel, Philip. Jeder Mensch hat einen wunden Punkt. Indem ich ihm seine Menschlichkeit zurückgab, war er nicht länger ein Ungeheuer und hatte nicht länger die Kraft, all dem, was ihm bevorstand, lachend zu trotzen.«
    »Hast du von Thea gesprochen?«
    »Du sollst mich nicht ausfragen, nachdem ich Schweigen gelobt habe.« Sie schlug ihm scherzhaft auf die Brust. Da nahm er sie in die Arme.
    »Wenn du etwas kannst, dann schweigen«, flüsterte er. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken, sah ihn erwartungsvoll an. Schon wollte er der Verlockung ihres Mundes nachgeben, als er Schritte hörte. Sofort ließ er sie los und fuhr herum.
    »Welch reizender Anblick!« Ulf von Regenstein lachte dreckig. »Andere Männer bereiten sich auf den Kampf vor, aber der Ägypter turtelt mit seinem künftigen Weib.«
    »Sucht Ihr Streit, Regenstein?«
    »Gemach, Herr Philip.« Der Regensteiner hob beschwichtigend die gesunde Hand. »Ich wollte mit Euch sprechen. Mit Euch allein.«
    »Ich habe keine Geheimnisse vor meiner Braut.«
    »Wenn Ihr meint.«
    »Nun sagt schon, was wollt Ihr von mir, Regenstein?«
    »Ein hübsches Fleckchen Erde, nicht wahr? Und eine hübsche kleine Burg. Ich habe gehört, Ihr hättet ein Auge darauf geworfen, Herr Philip.«
    »Oh, jetzt so höflich? Für gewöhnlich nennt Ihr mich doch Heidenfreund.«
    »Aber doch nicht in Anwesenheit einer Dame.« Ulf deutete eine spöttische Verbeugung in Lenas Richtung an. Lena strafte ihn mit so herablassenden Blicken, dass Philip sie dafür am liebsten geküsst hätte.
    »Ihr wollt Euch also mit mir über hübsche kleine Burgen unterhalten?«
    »Ganz recht, Herr Philip. Das Gerücht Eurer Abkunft ist mittlerweile sogar bis zu mir vorgedrungen. Ihr seid also der Bastard von Otto von Birkenfeld.«
    Philip verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin sein rechtmäßiger Sohn, falls Ihr das meint.«
    »So, so. Ich wusste gar nicht, dass die Bastarde, die christliche Ritter unter den Muselmanenweibern verstreuen, erbberechtigt sind.«
    Philip atmete tief durch, dann zwang er sich zu einem Lächeln. Nein, er gönnte Ulf von Regenstein nicht das Vergnügen, ihm seine Wut zu zeigen.
    »Ich bin Euch keinerlei Rechenschaft schuldig, Herr Ulf, aber lasst Euch zweierlei gesagt sein. Zum Ersten dankt dem Herrn auf Knien, dass ich mich nicht an Verwundeten vergreife, auch wenn sie noch so unverschämt sind. Und zum Zweiten ist meine Wappenrolle so gut wie die eines jeden anderen Ritters. Sie ist von Kaiser Friedrich beglaubigt. Versucht ruhig, mich zum Bastard zu erklären, es wird Euch nicht gelingen.«
    »Nichts liegt mir ferner, als Euch zu beleidigen. Mir geht

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