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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Scheiße fühlen würde, dann wärst du jetzt tot, alter Mann«, stammelte Aleister und plötzlich schien sein Kopf von einer wahren Schmerzexplosion zerfetzt zu werden, so als seien tausend Atomsprengköpfe darin hochgegangen.
    »Kommen Sie, beeilen Sie sich.«
    »Ich geh nirgend…« Aleister wurde durch die Gasse zu einer offenen Tür gezerrt und fand sich im Inneren eines düsteren Raumes wieder, bevor er seinen schwachen Protest zu Ende führen konnte. Ihm war ein wenig flau im Magen und beinahe hätte er sich erneut übergeben, aber er unterdrückte den Drang und rückte stattdessen seine schiefe Krawatte wieder zurecht.
    Nachdem sein Kopf aufgehört hatte, Karussell zu fahren, sortierte er seine verschwommenen Gedanken und sagte: »Okay, ich will verdammt noch mal wissen, was hier los ist. Bin ich entführt worden?«
    »Pfirsiche!«
    Aleister erschrak, als er den plötzlichen Ausruf hörte.
    »Keine Pfirsiche«, sagte der alte Mann, der Aleister durch die Gasse geschleift hatte, zu einem anderen alten Mann, der auf einer Kiste mit der Aufschrift Pfirsiche saß.
    »Schicksal?«, krächzte die Stimme einer Frau. »Ich kann dir einiges über das Schicksal erzählen. Mein Schicksal war es, ein Star zu werden. Königin des Broadway haben sie mich genannt. Ich hatte das Aussehen, die Stimme, das Talent, die …«
    »Pfirsiche!«
    »Nein, ich hatte keine beschissenen Pfirsiche«, bellte die Frau. »Aber ich hatte ein hübsches Paar Melonen.« Sie lachte, laut und feucht.
    »Melonen«, wiederholte der Pfirsich-Mann und kicherte.
    »Ruhe, bitte! Der Erlöser wünscht zu sprechen.«
    Aleister fühlte sich ermattet, schwach und furchtbar schmutzig. Daran war er jedoch gewöhnt. Aus einem Traum gerissen und in irgendeinen schmuddeligen Raum gezerrt zu werden, war hingegen neu für ihn.
    Stimmt, ich hab ja geträumt, richtig? Irgendwelche Leute haben geschrien und ich musste irgendetwas tun, bevor der Fuß des Riesen alle zerquetscht hätte. Gott, was hab ich bloß letzte Nacht getrunken?
    Anscheinend hatte sich der Kopfschmerz nun dauerhaft eingerichtet. Während sein Verstand allmählich begann, die dichten Spinnweben seiner Trunkenheit wegzupusten, merkte er, dass er in einer Kneipe saß. In einer sehr alten, ziemlich heruntergekommenen Kneipe, aber trotzdem in einer Kneipe. Er erkannte sie nicht – der Laden musste schon dichtgemacht haben, bevor Shauna ihn verlassen hatte und er in diese lange, düstere Abwärtsspirale geraten war. Außer dem Erlöser saßen noch fünf weitere Personen auf leeren Kisten oder klapprigen Stühlen im Raum. Sie sahen allesamt ungewaschen aus und trugen mehrere Schichten schäbiger Klamotten übereinander. Abgesehen von den beiden Frauen hatten sie allesamt lange, graue Bärte.
    Ich wurde von ’nem Haufen Penner entführt?
    Aleister kicherte, doch als sein Kopf davon noch mehr schmerzte, brach er ab.
    »Hört mal, wenn’s euch nichts ausmacht, dann geh ich jetzt wieder nach Hause.«
    »Nein, Sie können nicht gehen«, sagte der Erlöser. »Nein, nein, nein, das ist gar nicht gut. Sie wurden auserwählt. So wie wir alle auserwählt wurden. Nein, Sie können nicht gehen. Die Welt ist auf Sie angewiesen.«
    Aleister setzte ein dümmlich-betrunkenes Grinsen auf. »Das Einzige, was auf mich angewiesen ist, sind die Kneipen. Dank mir sind die nämlich alle noch im Geschäft, wisst ihr.«
    »Ich war im Showbusiness«, sagte die Königin des Broadway. »Ja, ich hätte ein Star sein können.«
    Aleister bemerkte zuerst den verträumten Glanz in ihren Augen und dann die Maus, die sie streichelte. Der Nager wirkte ziemlich träge.
    »Das ist ja ’ne nette Maus, die du da hast«, sagte Aleister, stopfte sein Hemd in die Hose und schlich sich langsam rückwärts zur Tür. »Wie heißt sie denn?«
    »Ratte«, antwortete die Königin des Broadway.
    »Das ist aber ein seltsamer Name für eine …« Ihm drehte sich der Magen um. »Oh.«
    »Wo wollen Sie denn hin?«, fragte der Erlöser. Er verließ seinen Posten neben der langen, verstaubten Bar und rannte auf Aleister zu. »Sie können nicht gehen. Die Welt braucht Sie.«
    Der abgemagerte Penner baute sich neben Aleister auf. Aleister blieb stehen. Er wollte den Typen nicht verärgern – er sah alt und zerbrechlich aus, aber wer konnte schon sagen, wie es um seinen Geisteszustand bestellt war. »Hört mal«, versuchte Aleister es erneut, »ihr habt da einen Fehler gemacht. Ich bin keiner von euch. Mein Name ist Aleister P. Donaldson und ich arbeite

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