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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Schlange aus und versuchte sie zum Anhalten zu bewegen. Die Schlange zuckte, offensichtlich von zweierlei Gewalten getroffen, mehrere Male, um dann eines der Rosenblätter zu verlieren, aus denen sie bestand. Nachdem das geschehen war, war sie gegen die Kräfte von Gerald und Vandalez unempfindlich geworden. Sie schlängelte sich flink an ihnen vorbei und die Treppe hinab, in atemberaubender Geschwindigkeit. Scarlett, Gerald und Vandalez rannten hinterher.
    Unten angekommen, stürzte sich die Rosenblatt-Schlange in den unterirdischen Kanal, es plätscherte und dann war es eine ganze Weile lang still.
    „ Türen zu!“, schrie Vandalez, da immer noch alle Schüler aus ihren Klassenzimmern guckten. Doch die Schüler, die nicht wussten, was los war und sehr neugierig waren, hörten gar nicht darauf, sondern reckten ihre Nasen noch weiter nach draußen. So geschah es, dass die Schlange ganz plötzlich aus dem Wasser schoss und ihre riesigen Fangzähne in den Arm eines Mädchens schlug, das zwei Haarspangen in der Form von Schmetterlingen trug. Es waren Haarspangen, die ursprünglich mal Maria gehört hatten, doch diesem Mädchen, das auch eine Erstklässlerin war, standen die Spangen sehr gut. Scarlett hätte niemals gewollt, dass dieses Mädchen von einer giftigen Schlange gebissen wurde, noch dazu von einer Schlange, die Scarlett geschaffen hatte, doch genau das passierte. Das Mädchen wurde so bleich wie der Junge, der oben am Boden gelegen hatte, und stürzte kopfüber in den Kanal, in dem die Schlange schon wieder verschwunden war.
    Sofort knallten alle Türen der Klassenzimmer zu und Gerald sprang, wie er war, ins Wasser, um das Mädchen zu retten. Scarlett wunderte sich später über diese Heldenhaftigkeit, ja, diesen Wahnsinn, denn die Schlange war ja immer noch im Wasser und hätte Gerald das Leben kosten können. Scarlett lief zum Boot, ebenso wie Vandalez, der sie beiseiteschubste, um selbst einzusteigen und Gerald zu Hilfe zu rudern. Und während die beiden das gebissene Mädchen ins Boot hievten, tauchte ein kleiner, rosenblattförmiger Kopf aus dem Wasser auf und zischelte Scarlett an.
    „ Pass auf, Mädchen!“, riefen die Lehrer, die mittlerweile die Treppe heruntergekommen waren. „Komm zu uns.“
    Doch Scarlett blieb stehen, wo sie war, und legte sich zum ersten Mal in ihrem Leben mit ihren eigenen Kräften an: Sie versuchte, der Schlange zu schaden. Normalerweise hatte sie nicht die geringsten Schwierigkeiten, jemandem zu schaden, denn sie war ja eine Cruda. Doch in diesem Fall richtete sie ihre zerstörerischen Kräfte gegen sich selbst. Die Blätter, aus denen die Schlange bestand, verwelkten, und die Schlange zappelte wie wild, um sich dagegen zu wehren. Während sie die Schlange bekämpfte, fühlte sich Scarlett, als werde alles Leben aus ihr herausgequetscht. Ihr schwanden die Kräfte, doch sie wollte nicht aufgeben. Ein wenig nur noch, glaubte sie, nur noch eine letzte Anstrengung und die Schlange, die da um sich peitschte, würde zerspringen. Scarlett kämpfte mit aller Macht gegen die lähmende Schwäche an, die sie in sich spürte, doch ob sie siegte und die Schlange schließlich zersprang, das erfuhr sie nicht mehr. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie fiel zu Boden. Etwas Hartes schlug gegen ihren Kopf, und dann wusste sie nichts mehr.
     
    Als sie wieder aufwachte, lag sie mit den anderen gebissenen Kindern in einem Krankenzimmer. Die anderen schliefen, es waren vier an der Zahl, und das Mädchen mit den Schmetterlings-Haarspangen war auch dabei. Scarlett war sehr erleichtert, dass sie überlebt hatten. Sie selbst hatte eine Wunde am Kopf, die schmerzte, doch frisch verbunden war. Sie fühlte sich vollkommen entkräftet. Ihr war es, als wäre sie in dem kurzen Moment, den sie mit der Schlange gekämpft hatte, um hundert Jahre älter geworden. Hatte sie Erfolg gehabt? Hatte sie das Monster aus der Welt geschaffen, das sie selbst in diese hineingesetzt hatte? Wo sollte das noch enden, wenn sie nicht mal mehr mit Rosenblättern spielen konnte, ohne das Leben anderer Menschen zu gefährden? Sie legte sich in die Kissen zurück und starrte die Decke an.
    Es dämmerte schon, als die Tür zum Krankenzimmer geöffnet wurde. Scarlett blinzelte, um zu sehen, wer hereinkam. Es war der Halbvampir Viego Vandalez. Mit den Abendschatten auf seinem Gesicht sah er besonders furchterregend aus, wie ein echter Vampir auf der Suche nach einem hilflosen Opfer. Scarlett verkrampfte sich unwillkürlich, als sie

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