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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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abgeschlossen und den Schlüssel weggeworfen. Das war gut, denn so konnte ich durchs Schlüsselloch gucken und sehen, was als Nächstes passiert. Hast du vielleicht was zu essen da?“
    „Nein.“
    „Und was ist mit den Blumen in der Vase?“
    Thuna schaute zur Anrichte, die Maria extra mit einem Strauß von Glupillas geschmückt hatte, Rackiné zu Ehren. „Die hat er doch so gern!“, hatte sie gesagt. Und Lisandra hatte gemeint: „Ja, zum Fressen gern!“ Womit sie recht behielt, denn der Hase futterte die Blumen, die Thuna ihm reichte, in Rekordgeschwindigkeit auf.
    „Wehe, du fragst mich jetzt, wo du stehen geblieben bist!“, drohte Thuna, nachdem der Hase den letzten Glupilla-Stängel vertilgt hatte.
    Er sah sie mit großen Unschuldsaugen an.
    „Was hast du durchs Schlüsselloch gesehen, Rackiné?“
    „Gerochen! Ich hab’s zuerst gerochen. Ich hab ihn gerochen, lange bevor die Bande ihn gesehen hat. Ein Zauberer. Ein fieser, sehr gefährlicher Zauberer, der mitten in die Bande hineingelaufen ist, weil er wahrscheinlich auf der Flucht war. Er wirkte jedenfalls gehetzt und gar nicht erfreut, als er mitten in ihre Diskussion hineingeplatzt ist. Sie hatten sich gerade darüber ausgetauscht, wie man Hasenbraten am leckersten zubereitet. Am Spieß gegrillt oder eingemacht in Kräutersud und im Backofen gebacken. ‚Das gibt mehr Soße’, hatte die Walze gemeint, aber als dann der Zauberer plötzlich neben ihnen stand, hat keiner mehr was gemeint. Sie hatten die Hosen gestrichen voll.“
    „Wer war der Zauberer? Hast du ihn gekannt?“
    „Nö, die sehen doch alle gleich aus. Alt, verbraucht, gestresst.“
    „Und dann?“
    „Er hat ihnen eingetrichtert, dass er sie der Reihe nach lebendig begräbt, wenn sie irgendwem mit einem Sterbenswörtchen verraten, dass sie ihn gesehen haben. Sie hatten nicht mal Zeit, es zu versprechen, er hat ihnen gedroht und im nächsten Moment hat er zugeschlagen. Ich hab gesehen, wie sie sich ziemlich ungut veränderten, und dann, zack, waren sie weg. Wie in Luft aufgelöst. Er muss sie an einen anderen Ort verfrachtet haben, weil sie ihm im Weg waren.“
    „Dich hat er nicht bemerkt?“
    „Er hat ein bisschen komisch zum Schrank hingeguckt, konnte sich aber nicht mehr darum kümmern, weil Grohann aufgetaucht ist. Dann ging die Post ab, ich sag’s dir! Sie haben sich bekämpft wie die Verrückten. Wenn zwei Zauberer der Größenordnung aufeinandertreffen und sich wirklich an den Kragen wollen, sollte man so weit wegrennen wie möglich. Konnte ich aber nicht. Irgendwas kam ziemlich plötzlich durchs Schlüsselloch. Es sah aus wie ein Lichtstrahl, wahrscheinlich ein magikalischer Irrläufer. Es hat mich erwischt und weg war ich. Jedenfalls hören meine Erinnerungen da auf.“
    „Oh je, Rackiné! Das klingt, als hättest du riesiges Glück gehabt!“
    „Tja, vielleicht“, sagte er und schaute sie leidend an. „Warum hat die Glazard eigentlich eine ganze Woche gebraucht, um mich wieder aufzuwecken?“
    Thuna lächelte, als er das sagte. So ein Glück! Der Hase wusste nicht, dass sie ihn geküsst hatte.
    „Es war nicht die Glazard, die dich geheilt hat, sondern ich!“
    „Ach, wirklich?“, fragte der Hase, die Ohren steil aufgerichtet. „Wie denn?“
    „Ich habe mir Rat beim Nebelfräulein gesucht und die gab mir ein Zäpfchen …“
    „Ein Zäpfchen?“, fragte Rackiné entsetzt.
    „Stell dich nicht so an, Rackiné. Ich bin doch Krankenschwester! Vor mir muss dir nichts peinlich sein.“
    „Aushilfskrankenschwester!“
    Thuna lachte. Irgendwann würde sie ihm die Wahrheit sagen. Zumindest teilweise. Aber nicht jetzt.
     
    Maria traute sich nicht mehr in die Welt hinter den Spiegeln. Jedenfalls nicht, solange der schwarze Löwe noch frei herumlief. Daher verbrachte sie den Vormittag mit Lisandra und Geicko und sah ihnen beim Üben zu. Sehr zu Lisandras Verdruss. Denn Maria hatte nun mal schwache Nerven und jedes Mal, wenn sich Lisandra konzentrieren musste, weil sie Messer und Lanzen mit Zauberkraft bewegte oder über Abgründe balancierte und dabei versuchte Geickos magikalische Blitze abzuwehren, schrie Maria garantiert:
    „Pass auf!“ oder „Lissi, du brichst dir noch den Hals!“
    Das Ärgerlichste daran war, dass Geicko sich nicht im Mindesten gestört fühlte. Immer wieder setzte er sich neben Maria, plauderte harmlos mit ihr oder erklärte ihr, was er und Lisandra gerade ausprobierten. Dann sagte Maria:
    „Das ist ja interessant!“
    Und er sagte:
    „Ja,

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