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Die Supermarkt-Lüge

Die Supermarkt-Lüge

Titel: Die Supermarkt-Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Zipprick
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Ethylen lässt die Früchte dann im Schnelldurchgang reifen. Vom satten Grün bis zum Gelb mit dunklen Flecken dauert es nur vier Tage. Für ­Äpfel und andere Früchte gibt es ähnliche Techniken, Salat­mischungen im Beutel können ebenfalls von solchen ­Gasen eingehüllt werden.
    Viele Früchte und Gemüse lagern also entweder um hüllt von Gasen, die biochemische Prozesse hemmen, oder von Gasen, die ihre Reifung beschleunigen. Politisch korrekt heißen diese Mischungen »Schutzgase«, und nie fehlt der Hinweis, dass selbige in Hülle und Fülle in unserer Natur auftauchen. Das ist zweifellos richtig. Dennoch sind solche Früchte dann nicht mehr frisch im Sinne von frisch geerntet.
    Großhändler nutzen die Technik, um auf sinkende Nachfragen reagieren zu können. Sie können die Früchte dadurch länger ruhen lassen. Oder sie kaufen, wenn die Ware günstig ist, und verlängern die Lebensdauer selbiger bis zum Abverkauf.
    Leider wird der Verbraucher über die Gaslagerung in keiner Weise informiert, man nimmt ihm daher die Möglichkeit, sich bewusst für wirklich frische Ware zu entscheiden. Dabei wäre die Lösung gerade für Früchte und Gemüse einfach: Händler könnten zum Beispiel ein »Ernte datum« angeben.
    Hinter der vermeintlichen Fülle in den Obst- und Gemüseregalen versteckt sich manchmal ausgesprochene Armut: Im 19. Jahrhundert zählte der Botaniker André Leroy 527 Apfelsorten . Ganze zwölf sind davon noch halbwegs flächendeckend bei uns erhältlich. In den meisten Supermärkten dominiert das Trio Golden, Gala, Granny. Und man muss keinen Botaniker des 19. Jahrhunderts bemühen, um von der Fülle der eigentlich noch vorhan­denen Apfelvarianten zu erfahren. Das Bundessortenamt f ührt ein Inventar, in dem man auch den Altländer Pfannkuchen­apfel, die Biesterfelder Renette oder den ­Extertaler Eck­apfel noch findet.
    Obwohl Pilze eigentlich keine Pflanzen sind, liegen sie im Supermarkt oft neben Früchten und Salaten. Und sie ­haben – ebenso wie das Obst und Gemüse – meist weite Reisen zurückgelegt, bevor sie dort auftauchen. Steinpilze und Pfifferlinge stammen häufig aus Rumänien, Polen oder Weißrussland. Das Sammeln heimischer Pfifferlinge ist nach Bundesartenschutzverordnung nur noch in geringen Mengen (bis zwei Kilo pro Tag) für den eigenen Bedarf erlaubt.
    Im Herbst 2010 hat Markt , ein Verbrauchermagazin des NDR, zehn Pfifferling-Proben aus dem Ausland testen lassen. Sieben davon waren verschimmelt, verfault oder mit Maden durchsetzt. Ein Sachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (Pilzkunde) stufte sie als gesundheitsgefährdend ein.
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    Einkaufstipps Gemüse
    Artischocken : Der Stängel der Artischocke sollte leicht brechen. Biegt er sich, beginnt die Artischocke schon auszutrocknen. Auch ihre Blätter sollten sofort brechen, wenn man versucht, sie zu knicken. »Offene« Artischocken mit schwarz anlaufenden Blättern sind oft zu reif und daher dann faserig und hart.
    Auberginen : Die lila Variante sollte über eine kräftige, gleichmäßige, aber nicht zu dunkle Farbe und einen fest sitzenden, schön grünen Stiel verfügen. Braune Flecke sind ein Zeichen von Fäulnis.
    Blumenkohl : Guter Blumenkohl ist weiß, dicht und fest, ohne Flecke und mit knackigen, grünen Blättern ohne gelbe Stellen.
    Champignons , weiß: Gute Ware ist frisch und fest. Ih re Farbe ist sehr weiß und ohne braune Flecke. Ver­meiden sollte man faltige, braune Champignons mit schadhaften Lamellen.
    Erbsen : Schoten mit knackig grüner Schale, die noch über ihren Stängel verfügen, sind bei Erbsen die beste Wahl. Weich und farbarm sollten Erbsen nicht sein. Auch zu groß und zu dick dürfen die Schoten nicht ausfallen.
    Fenchel : Die Knollen mit dem leicht anisartigen Aroma kauft man am besten sehr weiß und recht fest. Sobald der Fenchel braun anläuft, verfault er von innen he­raus.
    Grüner Spargel wächst über der Erde, schmeckt kräftiger und muss nicht geschält werden.
    Gurken sollten Sie so klein wie möglich kaufen, denn die kleinen sind knackiger und nicht so wasserhaltig. Ganz wichtig: Fest sollten die Gurken auch sein.
    Karotten : Leuchtend orange, von fester Konsistenz und ohne Furchen und Risse ist eine gute Karotte. Risse zeigen, dass die

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