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Die Tänzer von Arun

Titel: Die Tänzer von Arun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth A. Lynn
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waren glatt; er hatte sich rasiert. Er hatte seine Reithosen an und ein buttergelbes Hemd mit Hornknöpfen am Kragen und an den Ärmelstulpen. In Goldfaden waren auf die Hemdbrust tanzende Stabfiguren gestickt. Einer seiner Arme lag um Sefers Hüften. Auch Sefer sah müde aus, doch wenn etwas zwischen den Liebenden nicht in Ordnung gewesen sein sollte, so war es eindeutig geregelt worden.
    Als Kel an ihm vorüberkam, streifte er Kerris' Wange mit einem Finger. »Habt ihr gut geschlafen?« Er grinste den chearas an.
    Calwin stand am Waschbecken und spähte in das kleine Silberrund eines Spiegels. »Wenn einer von euch plötzlich ein Geräusch macht«, sagte er, »schneide ich mir wahrscheinlich die Gurgel durch.«
    »Ist das ein Versprechen?« fragte Elli. Cal funkelte sie an, während er sein Schermesser aus der Scheide zog. Sie lachte und schloß die Schnalle ihres Gürtels. »Ich glaube, ich muß mich damit zufriedengeben, daß ich dir dein ganzes Geld abgewonnen habe!« Sie klopfte sich auf die Taschen. »Bin ich froh, daß ich mich nicht zu rasieren brauche«, sagte sie zu Kerris. »Das muß doch ziemlich ärgerlich sein.«
    »Für mich ist es das.« Kerris fuhr mit den Fingern über sein Gesicht. Seine Wangen knirschten von Stoppeln. Er verabscheute es, sich selbst rasieren zu müssen. Es endete stets damit, daß er sich schnitt. Auf Tornor hatte Josen ihm das Rasieren abgenommen.
    »Ich könnte dir dabei helfen«, erbot sich Elli. »Oder du könntest dir einen Bart wachsen lassen. Der steht dir vielleicht ganz gut!« Wieder fuhr sich Kerris über das Gesicht. Er sah sich eigentlich nicht mit Bart. Bärte, das war etwas für alte Männer. »Doch, bestimmt!« beharrte sie. Sie grinste ihn an. In der Nacht war er zu ihr hinübergerollt, und sie waren erwacht: sein Rücken an ihren Brüsten und ihr Arm beschützend (und ziemlich unbequem) über seinen Kopf gelegt.
    Und heute kamen also die Asech. Kerris würgte Zorn und Besorgnis hinunter. Er rief sich den Gestank von Pech und Pferdeschweiß ins Gedächtnis, das Klirren des Zaumzeugs, den Schimmer von Riniards Haar, das im Staub schleifte ... Aber es war nicht gut, sich Sorgen zu machen. Bald genug würden sie von Riniards Geschicken erfahren.
    Ilene trat ein. Sie gab Jensie einen leichten, zärtlichen Kuß und klopfte Sefer auf die Schulter. »Ich bin heiser vom Reden, und meine Beine tun weh vom Rauf- und Runterklettern im Schmutz – aber es herrscht Ruhe in der Siedlung, alles schläft sanft wie ein satter Säugling. Ich hoffe, ihr habt mehr Schlaf gefunden als ich.«
    Arillard sagte: »Was hat der Rat beschlossen? Wie sollen wir uns heute verhalten? Sefer? Keiner wird zum Waffenhof kommen.«
    »Ihr habt die Wahl«, sagte Sefer. »Ihr könnt nichts tun, oder ihr könnt zu Eriths Truppe auf dem Kamm stoßen, oder ihr könnt im Dorf bleiben und Cleos Truppe bei der Wache helfen.«
    Elli sagte: »Ich werde heute backen. Und Cal geht beim Schlachter eine Lammkeule holen, damit wir heute abend einen Eintopf zum Essen bekommen.«
    Sowohl Arillard wie Ilene blickten zu Kel hinüber. Der schüttelte den Kopf. »Ich werde bei den Lehrmeistern bleiben.«
    »Warum?« fragte Ilene.
    Cal wischte sich über das Gesicht und schob sein Messer in die Scheide. Er kam vom Waschbecken an den Tisch geschlendert. »Na, wie sehe ich aus?«
    Elli schnaubte ordinär durch die Nase. »Umwerfend!«
    Ilene trat zu Kel und faßte ihn an der Hemdbrust. »Warum?« fragte sie erneut.
    Er legte seine Finger über die ihren. »Wegen Riniard«, sagte er. »Es ist mein Recht. Und ich bin ein Musterwirker.«
    Ilene hob die Brauen. »Das gefällt mir nicht. Ich mag es nicht, wenn du uns allein läßt.«
    Jemand pochte an die Vordertür. »Komm herein!« rief Terézia. Man hörte die Tür gehen und ein seltsames schlurfendes Geräusch. Ilene löste ihre Hand aus Kels Griff und ging in den Vorraum. Die Stimme eines fremden Mannes sagte rauh: »Verdammt noch mal! Rein mit dir jetzt!«
    Der Mann kam durch den Türbogen. Kerris kannte ihn nicht; er war dunkel und wuchtig und hatte dichtes graues Kraushaar und dunkle Augen. Mit einer stumpffingerigen Hand umklammerte er fest jemandes Arm. Er ruckte an dem Arm, und die dazugehörige Person fiel beinahe ins Zimmer herein. Es war der Junge. Perin. Er wirkte furchtsam. »Guten Morgen«, sagte der Mann.
    »Einen guten Morgen dir, Moro«, entgegnete Sefer.
    Kerris bemerkte die Ähnlichkeit zwischen dem Mann und dem Jungen. »Mein Idiot von einem Sohn hier

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