Die Tätowierung
er m orden, nach der du suchst ? «, fragte Jonny.
Ehe Irene noch antworten konnte, sagte Hannu bereits: »Eine Art schlechter Scherz.«
Das klang vollkom m en idiotis c h, aber je län g er Irene darüber nachdachte, u m so weniger an den Haaren herbei g ezo g en ersc h i en es ihr.
»Aber E m ils Freund wurde pl ö t zlich gewaltig aktiv. Er s t vergehen zwei Jahre zwischen den Morden an Car m en und Marcus. Dann er m ordet er Isabell und E m il im Abstand von nur wenigen Stunden. Und anderthalb W o c hen später verletzt er T o m m it Messerstiche n !«, rief sie.
» W ir wissen nicht, ob das E m ils Partner war, der Tanaka m it Messerstichen verletzt hat. Es kann sich auch um einen ganz gewöhnlichen Einbrecher gehandelt haben. Aber im Hinblick darauf, dass er das Foto aus dem Schlafzimmer m itgenommen hat, drängt sich natürlich der Verdacht auf, dass der Einbru c h m it allem anderen zu tun hat«, wandte Peter ein.
»Und wir können vermutlich weiterhin anneh m en, dass Marcus Emil m einte, wenn er von seinem Polizisten sprach. Es stellt sich die Frage, wer dann der Arzt ist? « , sagte Irene.
Sie erzählte von Pontus Zander, der ihr versprochen hatte, bei dem Treffen der Schwulen in Pflegeberufen a m nächsten Tag die Ohren offen zu halten.
»Schwule in Pflegeberufen! Die sollen verdammt noch m al sehen, dass sie sich i h re H ä m orriden behandeln lassen!«, sagte Jonny verächtlich.
Sie beschlossen, essen zu gehen, ehe sie sich die Fil m e ein weiteres Mal ansa h en. P e ter brauchte etwas in den Magen, da er direkt anschließend wieder nach Hause fahren wollte.
» W illst du wirklich ni c ht in Göte b org überna c hte n ? « , fragte ihn Irene.
»Nein. W i r sind unterbesetzt. J en s v er t r i t t B e a t e. E r hat die Leitung. Sie bleibt noch ein paar W ochen krankgeschrieben.«
Er war nicht zu überreden. Schließlich gab Irene auf. Da sie wollte, dass er einen positiven Eindruck von der Gastrono m ie in Göteborg m it nach Hause nahm, beschloss sie, im Gl a dy’s Corner essen zu gehen. Sie griff zum Telefon, um einen Tisch zu r e servieren. Es m usste ja auch Vorteile ha b en, m it einem Küchenchef verheiratet zu sein.
Sie beka m e n einen Tisch, aber sie mussten bis zwei Uhr warten. Jo n ny wollte nicht m itkom m en. Er entschuldi gt e sich m it A r beit, d i e i h m liegen g e blieben s e i, aber Ire n e hatte den V erdacht, dass er keine L ust hatte, selbst zahlen zu m üssen. Glady’s war nicht gerade eines von Göteborgs billigen Lo k alen, aber d a f ür eines d er be s t en m it e i nem Stern im Guide Micheli n .
Iren e b e me r kt e schnell , das s si e n i ch t richti g gekleidet waren . Möglicherweis e konnt e Pet e r s Aufzu g noc h als elegante r F r eizeitdres s durchgehen . Be i ih r gr i f f kein e Ausrede . Abe r d a de r größt e Andr a n g be r eit s vorbe i wa r un d es noc h vie l z u frü h für s Ab e ndess e n war , würd e e s schon gehen . De r Oberkellne r wa r e i ne r d e r arrogant e s t en , denen Iren e j e begegne t wa r . Si e hatte n sic h noc h ni e verstanden. Nich t e t wa , wei l si e s onderlic h vie l m iteinande r z u tun gehab t hätt e n , abe r manch m a l konn t e e s Iren e ebe n nicht ve r m e i den , mi t ihr e m M an n sprech e n z u müssen . Wen n sie dan n de n Oberkellne r a m Appara t hatte , sch l u g ih r sofort Eiseskält e e ntgegen . Ir e n e wusst e n i ch t recht , warum , aber si e hatt e d e n Verd a cht , das s si e al s Fra u de s Küchenchefs eine s Luxusrestaurant s n i ch t schi c k g e nu g war.
Jetzt e m pfing sie der Oberkell n er an der Tür. Er trug einen sch w arzen Anzug und ein weißes He m d. Steif verbeugte er sich. Sie fol g ten seiner dis k reten u n d exklusi v en Parfü m wolke zu einem Tisch in einer der ruhigen Nischen. Irene lächelte ihr verbindlichstes Lächeln: »Nein, danke. W i r wollen an einem der freien Tische am Fenster sitzen.«
Er öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, aber als er ihren Blick be m erkte, ließ er ihn wieder z u schnappe n . Wortlos ging er auf einen der Fenstertische zu.
Das Tages g eric h t war g egrillter Do r sch m it Gemüse aus dem Wok und W eißweinsauce. S i e bestellten es alle d rei, schon allein weil es billiger war als alles andere. W enn sie noch ein m al einhundertdreißig Kronen draufgelegt hätten, hätten sie auch Vorspeise und Dessert bekom m e n, aber so hungrig waren sie nicht. Die Videos waren noch in zu frischer E rinnerung.
Während sie auf
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