Die Tätowierung
begann: » W ie willst du … «, unterb r a c h sich dann aber wied e r.
Etwas hat er doch gelernt, dachte Irene.
Freier F o t o graf? W ahrsch e inlich. Ein Fotograf von diesem Kaliber war sic h er sel b st s t ä n dig. Vielleicht hatte e r aber ein Atelier und Angeste l lte. Irene war sich klar darüber, dass es dauern würde, den Fotografen aufzustöbern, aber es w ürde ihnen gelingen.
Peter Møller fuhr kurz vor f ünf. Er rechnete damit, wenn alles reibungslos lief, geg e n zehn zu Hause zu sein.
Hannu, Jonny und Irene gingen zu K o m m issar Andersson, um ihm von der überraschend e n Entwicklung des Falles zu berichte n .
Andersson lehnte dankend ab, sich die Videos anzusehen. Er verließ sich vo l l und ganz auf sie, was ihre Authentizität anging. Sie einigten sich darauf, a m nächsten Tag m it der Suche nach dem Fotografen zu beginnen.
KAPITEL 15
Da s Mädch e n i m Fotol a bo r wa r ein e Perle . U m neu n hatte si e To m T a naka s Pola r oidbilde r b e reit s fünfm a l kopiert sowi e beid e Bilde r ve r größert . Iren e hatt e m i t d e m Bil d des Manne s m i t d e m Pferdeschwan z be i ihre n Kollege n die Rund e g e m a cht . Abe r n ie m an d kann t e ihn . Nu r Hann u und si e schi e n e n da s G e füh l z u hab e n , ih n s c ho n einmal irgendw o g e sehe n z u hab e n . Ode r wa r da s Einbildung?
Irene konzentrierte sich auf das Bild und versuchte objektiv zu sein. Die hohen W angenknochen und die Form des Ohrs ka m en ihr irgendwie bekannt vor. Der Brustkorb und die Ar m e … Sie starrte auf das B ild, bis ihr die Augen brannten.
Dann gab sie auf. Irgendwo in ihrem Hinte r kopf hatte sie die Infor m a tion, wer er war, da war sie sich sicher. Irgendwann würde sie schon noch darauf kom m en. Hauptsache, es dauerte nicht zu la n ge. Sie arbeiteten unter Zeitdruck, da das R i siko stä n dig wuchs, dass der Mörder einen weiteren Mord begehen würde. Es war ganz klar, dass der Mann im Geg e nlicht Marcus Tosscander gekannt hatte. Es bestand die Möglichkeit, dass er einiges üb e r E m il und Marcus wusste. Es w a r sogar denkbar, dass er in die Morde verwickelt war. Irene hatte das Gefühl, dass es sehr wichtig war, diesen Mann ausfindig zu m achen.
Hannu wollte versuchen, Anders Gunnarsson aufzutreiben, und Birgitta wollte m it Hans Pahliss reden. Irene übernahm Pontus Zander, da sie ohnehin m it ihm sprechen musste. Es bestand die Möglichkeit, dass einer von ihnen den Mann auf dem Bild kan n t e . Vielleic h t hatte e r denselben F reundeskreis wie sie.
Zie m lich schnell m erkte Irene, dass es un m ög l ich war, Fotografen nach ihren Betätigungsfeldern zu ordnen. Sie teilten a l so sä m tliche Fotogra f en a us den Gelben Seiten durch vier. Es würde ihnen nichts anderes übrig bleiben, als einen nach dem and e ren abzuklappern …
Iren e b e gan n d a mit , di e Adres s e de r Fotogr a f e n a u f ein e m Stadtpla n e i nzuzeichnen , u m mögli c hs t kein e Umweg e zu machen . Fa l l s si e nich t sofor t eine n Treffe r landete , würde si e m indesten s andertha l b Tag e brauchen , u m sic h m i t allen z u unterhalt e n . Abe r da s wa r e s wert , wen n si e d a durc h d e n N a me n de s Manne s i m Geg e nlich t e rfuhren.
Es war halb vier, und Irene verlor langsam ihre Zuversicht. Von all den Männ e rn und Frauen, die ihr bei ihren Besuchen in den ver s c h iedenen Fotoat e li e rs begegnet waren, hatte ihr nie m and auch nur einen Tipp geben können, wer der Fotograf sein könnte. Dagegen hatten m ehrere Personen Marcus wieder erkannt. Offenbar hatte er zie m lich häufig als M odell gearbeitet, bevor er m it seiner Designfir m a Erfolg hatte. Nie m and kannte den Mann im G e genlicht.
Jetzt war sie verschwitzt und durstig. Die W ä r m e des Frühsommers war um d i e Mittagszeit noch ganz behaglich gewesen, während des Nach m i ttags aber drückend geworden. Es war der erste la n g ersehnte, richti g e Som m ertag des Jahres; was Irene anging, hätte er aber gut und gerne noch etwas auf sich warten lassen können. Im Auto war es glühend heiß, und die Kleider klebten ihr am Körper. Das Deo hielt auch keine vierundzwanzig Stunden, wie die Rekla m e versprach, und das war ihr die letzten Stunden unangenehm b e wusst geworden. Sie sehnte sich heftig danach, lauwarm zu duschen.
Ohne sich viel davon zu versprechen, ging sie die ausgetretenen Treppenstufen zu E. Bolins Rekla m efoto AG in der Kastellgatan hin a uf. Aktiengesellschaft klang im m er gut,
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