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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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m seine Mithä f tlin g e verpasst. E r hat eine Kell n erin vergewaltigt, die in de m selben Lokal arbeitete wie er selb s t . Nach der Vergewaltigung ritzte er ihr m it einem Messer zwei tiefe Z in die Oberschenkel. A n schließend konnte er nicht erklären, waru m . Das Geric h t sah d as Ganze als schwere Vergewaltigung, und er bekam sieben Jahre.«
    »Lass m i ch raten: Das war vor etwa vier Jahren ? «, m einte Irene ironisch.
    »Fast richtig geraten. Vor viereinhalb Jahren. Das Verbrechen wurde in Gävle ver ü bt. Nach d er Zeit im Knast ist er hierher nach Göteborg gezogen. Sein Bruder arbeitet als Koch in einem anderen Restaurant hier in der Stadt, aber dort bekam Rickard keinen Job, sondern in der Pizzeria.«
    » W ann hat er angefangen ? «
    »Im Februar.«
    »Und Ende März begann Jack the Ripper dann seine Taten zu verüben«, stellte Irene fest.
    »Ye s . Un d j e t z t h a b e ic h s e i n e n Die ns t p l a n m i t den g e n a u e n Zei te n de r V e rg e w a lt i gung e n v e rglich e n . A l le wurde n a n T a ge n ver ü bt , a n d e n e n Zor r o Spätschich t hat t e!«
    »Und die Staat s anwaltschaft h a t gest a tt e t, i h n so f ort aufzuklauben ? «
    »Yes. Fredrik kom m t m i t. Bis nachher!«
    Seine Abschiedsworte hal l ten im Korridor wider. Erstau n lich, wie eilig es heute alle hatten, aus ihrem Zimmer zu kom m en.
    Sie selbst saß m it den Na m en da. Ihre Int u ition hatte ihr auch nic h t weiter g e h olfen, als sie die Li s t en durc h gegangen war, aber sie hatte trotzdem das Gefühl, dass der N a m e des Mörders da b ei war.
    Zwei N a m e n aus dem Umfeld von Marcus Tosscander fanden sich nicht auf den L i sten: Pontus Zander und Tom Tanaka. Das bedeutete, dass M a rcus sicher noch weitere Leute kannte, die auf keiner Liste auftauchten. Dass Pontus nicht dabei war, war sicher nicht so be m e rkenswert wie der Umstand, dass To m s N a m e fehlte. Laut Pontus hatte er Marcus nie näher gestanden. Tom und Marcus hingegen waren sehr intim gewesen.
    Irene seufzte. Es k a m ihr m ühs a m und hoffnungslos vor, aber sie konnte genauso gut gleich mit den Tele f onanrufen anfangen. Gerade als sie die Hand a usstreckte, um m it der trostlosen Aufgabe zu beginnen, klingelte das Telefon. Schnell hob sie ab und sagte ihren N a m en.
    Erst war es still am anderen Ende, aber sie konnte rasche und nervöse Ate m züge hören.
    »Hier ist Angelica Hendersen«, sagte eine zarte Frauenstim m e.
    Der N a m e sagte Irene nichts. Abwartend, aber freundlich sagte sie: »Was kann ich für Sie tun ? «
    »Marcus … ich habe Mar c us Tosscander gekannt. Haben Sie den Mörder gefasst ? «
    »Nein. Noch nicht.«
    »Das ist so schrec k lic h ! Ich k ann es nic h t fa s sen … Marcu s !«
    Zu Irenes E ntsetzen begann die Frau a m anderen Ende laut zu schluchzen. Es hatte keinen Sinn, zu versuchen, sie zu trösten. Geduldig saß Irene m it dem Hörer am Ohr da und wartete darauf, dass der Heulkra m pf vorübergehen würde. Das dauerte, aber schließlich beruhigte sich die Frau wieder. Schniefend sagte sie: »Entschuldigen Sie. Aber das ist so ein Schock für m i ch.«
    Sie verstum m te erneut, und Irene hörte, wie sie sich die Nase putzte. Ihre Stimme kla n g fester, als s i e wieder zu sprechen begann: »Ich wohne in L os Angeles. Gestern bin ich nach Hause gekommen, um meine Eltern zu besuchen. Da haben sie m i r erzählt, was Marcus zugestoßen ist. Es ist so … abscheulich!«
    » W oher kannten Sie Marcus ? «
    » W ir sind zusam m en aufgewachsen.«
    »In Hovas ? «
    »Ja. Da m als hieß ich noch Sandberg.«
    Jetzt fiel bei Irene der Groschen. Das war die Freundin, von der Marcus’ Vater erzählt hatte, als er verzweifelt hatte beweisen wollen, dass sein Sohn doch heterosexuell gewesen war. Irene hatte gar nicht mehr an sie gedacht.
    »Ich habe heute E m anuel T o sscan d er bes u cht, aber er wollte m it m i r nicht ü b er den Mord sprec h en. E r sa g t e, ich solle m i ch an Ins p e k torin Huss im Poliz e i prä s idium wenden, wenn ich was wissen wolle. Seien Sie doch so nett, und erzählen Sie m i r alles«, bat Angelica Hendersen.
    »Gut. W enn ich Ihnen dann anschließend ein paar Fragen stellen darf.«
    »Kein Proble m .«
    »Auch wenn die Fragen viellei ch t persö n li c her Art sind ? «
    »Doch. Ich verspreche zu antworten«, antwortete Angelica nach einer kurzen Pause mit fester Stimme.
    Irene be g a n n von der Er m ittlung zu erzählen, ohne sich in Details zu verlieren. Sie

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