Die Tätowierung
der Terrasse und von der Straßenbeleuchtung auf der anderen Seite des Gehsteigs er hellt wurde.
Langsam b e ruhigte sich ihr Puls wieder, und sie dachte nach. Hatte da im W äldchen wirklich ein Mensch gestanden und sie angesehen? S ie hatte einen Zweig knacken hören, aber das konnte auch ein Reh oder ein anderes T i er gewesen sein, das sich zwischen den Bäu m en versteckte.
Irene verließ sich im m e r auf ihre Intuition, und die hatte sie noch nie im Stich gel a ssen. U nd Angst im Dunkeln hatte sie überhaupt keine. Es stellte sich die Fr a ge, ob sie nicht dieses Mal ei n em Hirngespin s t aufgesessen war. All das Gerede von einem Mörder, der sich in ihrer Nähe befand, hatte sie natürlich beeinflusst. Der Mord an Isabell und die Postkarte, die sie dir e kt anschließend erhalten hatte, h atten m it ihr p e r s önli c h zu tun. Ein sinnloser Mord, aber nicht f ür den Mörder. Er hatte wohl den Eindruck gehabt, dass sie sich der Lösung des Mords an Marcus Tosscander zu schnell n ähern würd e . Der Mord an Isabell war also eine W arnung gewesen. Vielleicht hatte er aber auch nur einen Rauchschleier legen wollen, um die Er m ittlungen in den M ordfällen C ar m en Østergaard und Marcus Tosscander zu erschweren.
Aber warum m usste er E m il Bentsen töte n ? Sie waren Partner gewesen und hatten beide Morde ge m eins a m verübt. Aber für den Mord an I s abell war Basta allein verantwortlich. Hatte E m il Angst bekommen, als Basta von dem M ord erzählt hatte? Offenbar hatten sie sich kurz danach getroffen.
E m il war von seiner Mutter g e fra g t worden, ob er I s abell oder die Scandinavian Models kennen würde. Nur wenige Stunden später war Isabell ins Hotel Aurora gelockt worden. Von we m ? Nicht von Emil. D e r h a tte in To m s Laden gesessen, was Irene m it eigenen Augen gesehen hatte. Bell wurde von der Person er m ordet, mit der E m il un m ittel b ar nach s e i n em Gespräch m it seiner M u tt e r geredet hatte. Diese Person konnte nur Basta sein.
Das Bild ü ber E m ils Bett h a tte Basta v i ell e icht an d i e Fotos e r i n nert, d i e Erik Bolin im Som m er davor aufgenommen hatte.
›Manpower‹ war der Beweis dafür, dass eine Verbindung zwischen Marcus und B asta bestand. Es hatte gedauert, bis er in den Besitz von To m s Abzug des Fotos gekommen war, aber zum Schluss war ihm das gelungen. Wenn T o m nicht ins Zimmer gekommen wäre, dann wäre er auch nie verletzt worden. Es war nicht wichtig gewesen, Tom zu töten, sondern sich des Bildes zu be m ächtigen.
Es war aber seine Absicht gewesen, E m il Bentsen und Erik Bolin z u töten. Die Leichen w ar en auf r itu el le W eise zerstückelt worden. Es hätte doch genügt, bei Bolin einzubrechen, um die Bilder zu stehlen? W a rum hatte auch er get ö tet wer d en müssen?
Be i de r An t w or t g e fro r Iren e da s B l u t i n de n Adern : weil de r Mörde r Spa ß a m Töte n hatte . E s würd e ih m nichts ausmachen , wiede r z u tö ten . Gan z i m Gegenteil , e s wa r ihm ei n Bedü r f n i s . Un d e r würd e nicht s d a gege n haben , das s d a s nächst e Opfe r ein e gew i ss e Kriminalinspektori n war . Damit würd e e r zwe i Fliege n mi t eine r Klapp e schlagen.
Bei dieser Einsicht schlug ihr Herz schneller. Draußen regte sich immer noch nichts. Irene sah auf die Uhr. Es war fast eine halbe Stunde vergangen, seit sie sich im Haus eingeschlossen hatte. Krister konnte jede Minute kom m en. Als sie das dachte, hörte sie Krist e rs vertra u t e Schritte auf den Ze m en t platten vor der Haustür.
Plötzlich begriff sie Bastas Taktik. Sie sprang von d e m Bett auf, auf d e m sie gesessen hatte, und stürzte zur Treppe. Unterhalb von ihr wurde die Haustür geöffnet, und das Licht der Außenbeleuchtung verbreitete sich fächerför m i g in der d u nklen Diele. Krister zeichnete s i ch wie ein großer Schatten in der Tür ab. Er streckte die Hand aus, um Licht zu m achen.
Mit einem lauten Schrei stürzte Irene die Treppe hinunter. Krister zuc k te zus a m m en, und ver m utlich rettete ihn das davor, den schweren Gum m iknüppel auf den Kopf zu bekommen. Stattdessen wurde er davon seitlich am Hals getroffen, woraufhin er m it einem dumpf e n Stöhnen zusam m ens a nk.
Irene hatte zie m liches Te m po und warf sich m it ihrem ganzen Gewicht auf d en kräftige n , schwarz g eklei d eten Mann, der hinter Krister h e rvorgeschlichen war. Mit gesenktem Kopf und vorgestrec k ter rechter Schulter stieß sie ihn wie ein
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