Die Tätowierung
r Ver r ückt e ha t e s schließli c h gan z kla r au f dich abgesehen . Un d d u geh s t nirgendw o meh r allei n hin ! Keine private n Ermittlunge n meh r i n nächste r Zeit ! Vermutlich warte t e r a b un d hoff t au f ein e günstig e Gel e genh e it.«
Irene wurde es ganz m u l m ig. Nicht weil der Kommissar wieder ihre privaten E r m ittlungen in Kopen h agen aufs Tapet gebracht hatte, sondern weil sie wusste, wie Recht er hatte. Basta hatte ganz offen seine Absichten de m onstriert. Er schreckte auch nicht davor zurück, ihre Fa m ilie a n zugrei f en. Ihre Töchter hatten streng s te Anweisung erhalten, die Hau s tür nicht für Fre m de zu öffnen und abends und nachts nicht allein wegzugehen.
»Du hast wirklich einen Scheißjob!«, hatte Jenny seufzend gesagt. Zum ersten Mal in ihrem Leben hätte ihr Irene beinahe Recht gegeben.
»Kom m en wir irgendwie weite r , w as die Ide n tität d i es e s Mannes angeht ? «, fragte Andersson. Birgitta m eldete s i ch zu Wort.
»Ich habe bei allen angerufen, die auf den Listen aus Marcus’ Computer stehen. Die m eisten konnte ich sofort streichen. D as waren G eschäftskontakte. Aber in seinem Telefonverzeichnis finden sich auch ein paar andere Personen. E i nige habe ich nicht erreicht. Von denen, m it denen ich gesprochen habe, haben einige recht interessant reagiert. Beispielsweise sagte einer: ›Taucht m ein Na m e etwa in sei n em Telefonverz e ichnis auf? W i r sind uns doch nur ein m al begegnet.‹ Und ein anderer hat ge m eint: › S tehe ich im m er noch in sein e m Tele f onverz e ichni s ? W i r haben uns seit Jahren nicht m ehr gesehen.‹ Das scheint m i r darauf hinzudeuten, dass M a rcus über sei n e Part n er sorgfältig Buch führte, auch wenn es sich nur um kurze Affären handelte. Deswegen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Basta auf der Liste steht.«
Irene hatte es bewusst ver m ieden, sich ausführlicher m it den langweili g en Adr e ssenlisten a useinand e r zu setze n , sah jetzt aber ein, wie wichtig es w ar, es end l ich in Angriff zu neh m en. Birgitta hatte Recht. Bastas Na m e fand sich dort irgendwo zwischen d e n anderen. W eiß m an den N a m en eines Trolls, hat m an Macht über ihn, wusste ein schwedisches Sprichwort. Laut sa gt e s i e : »Fü r w e l c h en N a m en könnte der Spitzna m e Basta stehen ? «
»Basta, wie Bastu, Sauna!«, m einte Jonny grinsend.
»Vielleicht ist er sehr str e ng. Man sagt schließlich, ›und da m it basta‹«, schlug Birgitta vor.
»Da könnte was dran sein. Offenbar war Marcus Masochist. Basta könnte für je m anden stehen, der strenge Strafen austeilt«, pflichtete i h r Irene bei.
Hannu m eldete sich zu Wort.
»Ich habe über die L okalit ä t nachgedacht, in der sie Marcus zerstückelt haben. Auf d e m Video erkennt m an oben an der W and ein Fenster. Zwei m al ist dort ein blinkendes Licht zu sehen, das sich bewegt. Draußen ist es dunkel. Ich habe m it einem Freund gesprochen, der Fluglotse ist. Er sagt, dass es s i ch bei dem ersten Licht um einen Hubschrauber handelt, der abhebt, und bei dem zweiten um ein Flugzeug, das landet.«
»Das ist ein Anhaltspunkt. Aber welcher F l ugplatz könnte es sein? Landvetter ? «, m einte Andersson.
»Nein. Es handelt sich um eine kleine Maschine. Ich glaube, Säve. Das ist der einzige Flugplatz, wo genug Betrieb herrscht, dass m an zwei Maschinen innerhalb von zehn Minuten sieht. Ich schau m i ch dort m al um. Vielleicht gibt es in der U m gebung ja irgendwelche interessanten Lokalitäten«, sagte Hannu.
Irene fand, dass das vernünftig klang. Irgendwo m ussten sie schließlich anfangen, nach der besagten Räu m lichkeit zu suchen. Alle anderen hatten sich ganz auf die m akabren Bilder konzentriert, die auf dem Bildschirm zu sehen gewesen waren. Hannu hatte wie im m er seine eigene Spur verfolgt.
» W ir m achen uns d a n n m al wieder an die Listen«, m einte Irene und blinzelte Birgitta viel sagend an.
»Dann bist du wenigstens unter Aufsicht«, m ur m elte der Kom m issar.
Irene m achte ei n en r o t e n Str i ch vor die Personen, die sie nicht erreichte, und vor die, bei denen es ihr interessa n t erschien, sie persönlich zu treffen. Bisher hatte sie über zwanzig Na m en abgehakt und f ünf davon rot angestrichen. Falls Basta nicht u n ter diesen fünf war, m us s te sie die Liste ein w eiteres Mal durchgehen und sich auch die vorneh m en, die nicht rot angestrichen waren. Die Arbeit war langweilig und
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