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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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ändern. W i e i mmer zeigte sich Hannu unbeeindruckt.
    »Der Anzug im Kleider s chrank«, sagte er ruhig.
    In Bastas Kleidersc h ra n k hatte ein schlichter schwarzer Anzug gehangen und außerdem ein weißes Hemd und ein schwarzer Schlips. Auf d e m Boden hatte ein Paar schwarzer Schuhe gestanden. D as war die übliche Kleidung der Angestellten von Beerdigungsinstituten bei Begräbnissen.
    »Du hast Recht. Den hatte i c h ver g e s sen. Die Arztsachen fand ich interessanter. Polizeiunifor m en und OP-Kleidung … Meine G üte! Sie verkleiden sich bei ihren Spielen.«
    »E m il und Basta wussten, was sie taten. Von einem Spiel konnte nie die Rede sein. Sie hatten die Morde an Car m en und Marcus geplant und vorbereitet«, m einte Hannu.
    Schaudernd erinnerte sich Irene an das Video, das sie bei E m il gefunden hatten. Ehe sie Car m en getötet hatten, hatten sich E m il und Basta eine Videoka m era und eine Kreissäge b esorgt.
    »Ich kriege raus, wo dieses Haus von Sabine liegt«, sagte Hannu.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte eine Num m er aus seinem Adres s buch. Irene hörte, wie je m and antwortete. Eine Unterhal t ung auf Finnisch begann. Das einzige W ort, das Irene verstand, war »Grundbuch«, aber sie war nicht ganz sic h er, ob sie recht gehört hatte.
    Hannu stellte sein Handy ab und sagte kurz: »Ruft zurück.«
    Hätte Irene Hannu nicht besser gekannt, hätte sie sicher gefragt: » W er?« So z w eifelte sie n i cht d aran, dass sein Mobiltelefon bald klingeln würde und sie dann die Adresse von Sabines Haus in Säve bekommen würden.
    »Hast du m al was von dieser Krügerakade m ie gehört ? «, fragte sie stattdes s en.
    »Nein.«
    »Dann ruf ich in Kopenhag e n an, wenn wir wieder im Präsidium sind.«
     
     
    Am liebsten hätte I rene nach ihr e m Besuch bei Sabi n e sofort geduscht. Der Geruch von Sch m utz, Erniedrigung und Ar m ut hatte die unangeneh m e Eigenschaft, an einem zu haften. Aber es war n i cht das erste Mal, d ass sie s i ch in diesem Milieu bewegte, und w ohl auch nicht das letzte Mal. Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund und beschloss, m it der Arbeit anzufangen.
    Noch ehe s i e die Num m er der Dienststelle Vester b ro wählen konnte, klingelte ihr Mobiltelefon.
    »Irene Huss.«
    »Hier To m . «
    Irenes Herz schlug vor F re ude einen Schlag extra.
    »To m ! Das ist aber schön, dass Sie anrufen! Das bedeutet, dass Sie wieder zu Hause sind. W i e geht es Ihnen ? «
    »Stim m t , ich bin wieder zu Hause. Es geht m i r den U m ständen entsprechend. Es ging m i r aber auch schon besser. Ich rufe Sie jedoch nicht an, um m i ch zu beklagen. Ich wollte m i ch f ür die Blu m en bedanken. Peter Møller hat sie m i r vorbeigebracht. W under s chöne Orchideen. Das sind m eine Lieblingsblu m en. Vielen Dank.«
    Plötzlich schoss Irene ein Gedanke durch den Kopf: Wenn Basta jetzt in Kopenhagen war und auf die Idee ka m , sein unvollendetes W erk zu vollenden? Tom war das einzi g e s e i n er Op f er, d as übe r l ebt hatte. Sollte sie Tom warnen? Zögernd sagte sie: »To m . W i r haben eine Spur. Wahrscheinlich wissen wir, wer d e r Mörd e r i s t. Hab e n E m il oder Marcus je m als den N a m en Basta erwähnt ? «
    Das Schw ei gen war lang und geladen. Schließlich erwiderte T o m knapp: »Nein.«
    »Kennen Sie eine Kunstschule, die Krügerakade m i e heißt ? «
    »Krüger …? Nein.«
    Irene hatte sein Zögern be m erkt, aber als er weiter nichts sagte, fragte sie: »Haben E m il oder Marcus je m als von einem Kunststudenten erzählt?«
    »Ja. E m il hatte eine W eile an einen Typen vermietet, d e r Künstler w erden wollte. Ich glaube, dass er Sebastian hieß. Ist das der, der Basta genannt wird ? «
    »Ja.«
    W i eder diese konzentrierte Stille am anderen Ende der Leitung.
    »Glaubt ihr, dass dieser Basta der Mörder ist?«, fragte Tom schlie ß lich.
    »Es spricht vieles dafür. Im Augenb l ick könnte er sich in Kopenhagen aufhalten. Sie m üssen aufpassen. W i r wissen nicht, wie er denkt. Vielleicht hat e r in I h rem Fall v e rsagt und m uss die Sache noch zu Ende bringen. Schließlich haben Sie überlebt.«
    »Verrückt! Aber er hatte es schlie ß lich nicht a uf m i ch abgesehen. Er wollte das Bild an der W and. W ar u m eigentlich?«
    »Er war selbst auf diesem Foto.«
    »Aha.«
    Sie beendeten das Gespräch da m it, dass sie sich gegenseitig ein schönes W ochenende wünschten. Sie würden einander bald wieder anrufen und sich vielleicht auch besuchen.

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