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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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nicht, wie ich diese Karte deuten soll.«
    Tom schwieg lange. Sie konnte seine keuchenden Ate m züge hören. Schließlich sagte er: »Das ist eine Warnung. Der Mörder weiß genau, wo Sie sind. Ehrlich gesagt g l au b e ich, d ass d er Mord an Isabell e b e n falls eine Warnung an Sie war.«
    » W eiß die Polizei, da s s Sie sich im Hotel Aurora nach Isabell erkundigt haben ? «
    »Nein. Nachdem die Leiche gefunden worden war, k a m m ein Freund vollkommen hysterisch bei m i r vorbei. Aber es gelang m i r, ihn zu beruhigen. W i r hatten Glück, denn un m ittel b ar nach m einem Anruf hat sich noch ei n Mädchen im Hotel telefonisch nach Isabell erkundigt. Die Polizei weiß nur, dass eines der Mädchen von der Escort Agency im Hotel ang er u f en hat, weil Isab e ll v on einem Treffen m it einem Kunden nicht zurückgekommen ist.«
    »Ich glaube, dass es wichtig ist, dass die Polizei in Kopenhagen nichts von Ihrer Rolle erfährt, was Marcus angeht. Ich habe Ihre Identität auch m einen schwedischen Kollegen gegenüber nicht preisgegeben.«
    »Gut.«
    »Nie m and scheint zu ahnen … wie nahe Sie sich standen, Sie und Marcus.«
    »Nein. W i r waren sehr diskret.«
    »Und Sie haben wirklich nie m and e m davon erzählt ? «
    »Nein. Nur Ihnen.«
    »Montagabend komme ich nach Kopenhagen. Ich habe im Hotel Alex wieder ei n Zimmer best e llt. L e i d er begl e i tet m i ch ein Kollege. Das bedeutet, dass ich m i ch nicht so frei bewegen kann wie beim letzten Mal.«
    »Ich verstehe.«
    »Bis dann.«
    »Passen Sie auf sich auf! Ciao.«
    Nach d e m Gespräch überkam Irene eine vage Unruhe. Bestand die Gefahr, dass auch Tom bedroht war?
    Auszuschließen war es nicht.
     
     
    Der Chef der Spurensicherung Svante Malm nahm die beiden Sc hr iftstücke e n tgegen und vers p rach so schnell wie m öglich einen graphologisc h en Vergleich anzust e ll e n und nach Fingerabdrücken zu suchen.
    Oben in seinem Büro wartete Hannu auf sie. Irene erzählte ihm von der Ansichtskarte. Hannu schwieg lange und sagte d ann: » W ill s t du wirklich nach Kopenhagen fahren ? «
    »Meinst du, es ist gefährlich ? «
    »Viell e icht . «
    »Er kennt m eine Adr e sse, also kann er m i ch auch hier erwischen, wenn er will. S o weit wir wissen, kann sich unser Mörder genauso gut in Göteborg wie in Kopenhagen aufhalten.«
    Sie holte tief Luft und fragte dann: » W as hast du über Pahliss und Gunnarsson herausgefunden ? «
    »Hans Pahliss ist Arzt. Arbeitet in der Forschung. Als Virologe. Im Augenb l ick ist er in Frankreich auf irgendeiner Konferenz. Anders Gunnarsson habe ich jedoch erreicht. Ein Zahnarzt. Er hat nichts dagegen, uns zu treffen. Er betreibt eine Praxis am Vasaplatsen. Freitags hört er früher auf. Um d r ei hat er Zeit für uns.«
    »Perfekt. Da können wir vorher Kaffee trinken.«
     
     
    Es herrschte bereits dicht e r Verkehr. Seit Einführung der f l exiblen A r beit s zeit be g ann f ür viele bereits freitags nach dem Mittag e ssen die F r eiheit.
    Irene fand einen freien P arkplatz auf der Storgatan.
    »Das sollten wir als gutes O m en neh m en. D a s können wir brauchen, so chaoti s ch, wie die Er m ittlung ist«, m einte Irene seufzend.
    Ohne Proble m e fanden sie das Haus, in dem Anders Gunnarsson seine Praxis hatte. Offenbar teilte er sie sich m it zwei Kollegen. Da auf d e m glänzenden Messingschild »Rut und Henry Raad m o« stand, konnte man davon ausgehen, d ass es s i ch u m ein Ehepaar handelte.
    Irene klingelte. Sofort knackte es in der Gegensprechanlage, und eine Männersti mm e war zu verneh m en: »Zu w e m wollen Sie bitte ? «
    »Zu Doktor Anders Gunnarsson. W i r haben um drei Uhr einen Ter m in«, antwortete Hannu.
    »Kom m en Sie rein. Zweiter Stock.«
    Der Türöffner sum m te, und Hannu drückte gegen die schwere Tür. Eine kleine Treppe aus rotem Ma r m or führte in eine Eingangshalle. D ort konnte, wer m utig genug war, in einen klapprigen Aufzug ste i gen, der fast schon antik zu nennen war. Da Irene und Hannu nicht riskieren wollte n , den Rest des Nachmittags in einem Fahrstuhl zu verbringen, nah m en sie die Treppe.
    Anders Gunnarsson hatte die T ü r der Praxis geö f fnet und wartete bereits auf sie. Irene erkannte ihn vom Foto als den langen Blonden wieder. Sein Haar war länger als auf den Bildern. Er streckte ihnen die Hand entgegen und lächelte ein blendendes L ächeln. Sein Händedruck war fest. Anschließend führte er sie in die Praxis.
    Sie gingen durch ein kahles W artezim m er in

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