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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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    Anders Gunnarsson betrachtete Hannu m i t einem forschenden Blick und lächelte dann: » W enn m an wie Hans und ich eine Partnerschaft eingegangen ist, dann muss m an s i ch natürlich darüber einig sein, was m an von Untreue hält. Für Hans und m i ch steht Treue an erster Stelle. Aber Hans ist nie eif e rsüchtig auf Marcus gewesen, weil diese Beziehung bereits beendet war, bevor aus Hans und m i r ein Paar wurde.«
    Irene unterbrach ihn m it ei n er Fra g e: » M it w e m war Marcus zusammen, bevor er nach Kopenhagen u m gezogen ist?«
    Zur Antwort bekam sie nur ein Achselzucken.
    »Keine Ahnung. Zu Lucia hat t e er eine Einladung zum Glögg, zum Glühwein. Da habe ich ihn zuletzt gesehen.«
    »Und m it keinem der Anwes e nden war er offiziell zusam m en?«
    »Nein. Es hätte jeder sein können. Was Marcus angeht, ist nichts selbst v er s t ä ndlich. Und m anchmal hat e r wirklich zie m liches Pech gehabt.«
    » W ie m einen Sie das ? «
    W i eder hatte es den Anschein, als m üsse Gunnarsson nach W orten suchen. S chließlich fuhr er fort: »Er fühlt sich im m er zu Männern hingezogen, die … gefährlich sind. Er bringt sich selbst in Gefahr. Zum Beispiel dieser Hassan, ein zie m lich übler Bursc h e. Das ging ganz klar in die sadistische Richtung. Ein m al besuchte m i ch Marcus zu Hause m it einem Rollkrag e npullover, obwohl es über zwanzig Grad war! Marcus legt im m er so viel W ert auf sein Äußeres. Ich frage ihn also, warum er m it Rollkragen heru m l äuft. Zur Antwort zie h t er n ur den Kragen runter. Auf sein e m Hals waren kräftige Abdrücke eines Seils. Irgendwie … war er auch noch stolz darauf.«
    »Ist Hassan noch in Schweden ? «
    »Nein. Er ist tot. Er wurde vor zwei Jahren von einem Verrückten in einem G a yclub in San Francisco er m ordet. Es gab neun Tote. Hassan war einer davon.«
    »Ich erinnere m i ch daran. Die S chüsse wurden von einem Stricher abgefeuert. E r war offenbar Dingen ausgesetzt gewesen in diesem Club, die ihn hatten durchdrehen lassen«, sagte Irene.
    Gunnarsson zog die Brauen hoch und nickte. »Stim m t . In genauso einem Club war Hassan, und das sagt alles.«
    »Auch über Marcus ? «, fragte Hannu.
    »Er frequentiert diese Clubs zwar n i cht, fühlt si ch ab e r zu solchen Männern hingezogen. Ich glaube, zutreffender lässt sich das nicht ausdrücken.«
    Vor Ire n es innerem Auge ta u chten die Kont ur en ei n es riesigen S u m o-Ringers auf. Absonderlich, vielleicht gefährlich.
    Der Zahnar z t holte tief Luft und sah Irene durchdringend an. »Jetzt müssen Sie m i r aber erzä h len, was Marcus zugestoßen ist!«
    Ire n e n i ck t e.
    »Ja. Aber erst m uss ich noch eine letzte Fra g e stelle n : Haben Sie Marcus’ Adresse in Kopenhagen ? «
    »Nein. Er sagte, er würde m i ch anrufen, wenn er endgültig was gefunden hätte.«
    »Aber er hat nie angerufen, um seine neue Adresse durchzugeben ? «
    »Nein.«
    »Es wirkt m erkwürdig, dass Sie sich nie gewundert haben, dass er sich so lange nicht m eldet. W i eso haben S i e erst jetzt angefangen, Marcus zu ver m issen, obwohl er doch angeblich schon Anfang März nach Thailand ge f ahren i s t? Das ist im m er h in zweieinhalb Monate her.«
    »Die let z ten W ochen haben wir, wie gesagt, angefangen, uns Sorgen zu m achen. Aber so ist das eben m i t Marcu s . Es vergehen W ochen, und m an hört überhaupt nichts von ih m . Besonders wenn er viele Aufträge hat oder neue Beziehungen ausprobiert. Es ist schon oft passiert, dass er m it einer neuen Flam m e verschwunden und dann wieder aufgetaucht ist, als sei gar nichts gewesen.«
    » W ie lange haben diese Episoden normalerweise gedauert ? «
    »Von einem Tag bis zu zwei Monaten.«
    »Aber nie länger als zwei Monate ? «
    »Nein. Aber als er A n fang M ä rz hier angerufen hat, sagte er, dass er nicht wüsste, wie lange sie in Thailand bleiben würden.«
    »Mit wem ist er gefahren ? «
    »Da s wollt e e r nich t sagen . E r lacht e nur , al s ic h ihn danac h g e fr a g t hab e , un d sag t e , da s würd e ic h ni e erraten.«
    »Nie er r aten … das l ä s s t darauf schließen, dass Sie die Person kennen.«
    »Vielleicht. Aber ich habe trotzdem keine Ahnung.«
    » W as genau hat Marcus ges a gt, als er Sie Anfang März angerufen hat ? «
    » W ir begannen über die Renovierung zu sprechen und darüber, welche Fortschritte sie ge m a cht hat. Dann lud ich ihn für den nächsten Tag zum Abendessen ein, aber er lehnte dankend ab. Er wolle m it einem

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