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Die tausend Herbste des Jacob de Zoet

Die tausend Herbste des Jacob de Zoet

Titel: Die tausend Herbste des Jacob de Zoet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mitchell
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versichern. Raus, habe ich gesagt!»
    Ich werde so mittellos nach Europa zurückkehren , erkennt Jacob, wie ich gekommen bin.
    Als Jacob die Tür öffnet, ruft Vorstenbosch: «Philander!»
    Der Malaie tut so, als hätte er nicht am Schlüsselloch gelauscht. «Herr?»
    «Hole sofort Herrn Fischer. Wir haben erfreuliche Nachrichten für ihn.»
    « Ich werde es Fischer sagen!», ruft Jacob über die Schulter. «Dann kann er meinen Wein austrinken!»

    «Erzürne dich nicht über die Bösen, sei nicht neidisch auf die Übeltäter.» Jacob liest den 37. Psalm. «Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, und wie das grüne Kraut werden sie verwelken. Hoffe auf den Herrn und tu Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich ...»
    Die Sonne taucht die Wohnung im Obergeschoss des Großen Hauses in rostrotes Licht.
    Die Seepforte ist bis zur nächsten Handelszeit geschlossen.
    Peter Fischer wird in die geräumige Residenz des Stellvertreters umziehen.
    Nach fünfzehn Wochen Ankerzeit wird die Shenandoah die Segel setzen, die Matrosen sehnen sich schon nach der offenen See und einer prall gefällten Börse in Batavia.
    Bemitleide dich nicht , denkt Jacob. Bewahre wenigstens deine Würde.
    Jacob hört Hanzaburos Schritte auf der Treppe. Er klappt den Psalter zu.
    Selbst Daniel Snitker freut sich gewiss auf die Reise ...
    ... denn im Gefängnis von Batavia kann er Besuch von seiner Frau und Freunden empfangen.
    Hanzaburo macht sich in seiner Nische im Vorraum zu schaffen.
    Orito zog die Gefangenschaft in einem Kloster , flüstert Jacobs Einsamkeit ...
    Im Lorbeerbaum füllt ein Vogel die Zeit mit seinem kunstlosen Lied.
    ... einer Dejima-Ehe mit dir vor . Hanzaburo geht die Treppe hinunter.
    Jacob macht sich Sorgen um seine Briefe an Anna, an seine Schwester und seinen Onkel.
    Vorstenbosch , fürchtet er, wird sie weiterleiten, aber durch den Abtritt der Shenandoah.
    Hanzaburo, stellt der Sekretär fest, ist gegangen, ohne sich zu verabschieden.
    Einseitige Berichte über seine Schmach werden die Runde machen: zuerst in Batavia, dann in Rotterdam.
    «In Ostasien», wird Annas Vater dafürhalten, «erweist sich der wahre Charakter eines Mannes.»
    Jacob schätzt, dass sie frühestens im Januar 1801 von ihm hören wird.
    Bis dahin wird jeder reiche, geile, standesgemäße Sohn Rotterdams Anna den Hof machen ...
    Jacob schlägt den Psalter wieder auf, aber er ist zu aufgewühlt für Davids Verse.
    Ich bin ein rechtschaffener Mann , denkt er, aber nun sehe ich, wohin Rechtschaffenheit führt!
    Die Vorstellung, aus dem Haus zu gehen, ist unerträglich. Drinnen zu bleiben auch.
    Die anderen werden denken, du fürchtest dich, dein Gesicht zu zeigen . Er zieht die Jacke an.
    Auf der untersten Treppenstufe tritt Jacob auf etwas Glitschiges. Er rutscht aus, fällt nach hinten ...
    ... und schlägt mit dem Steißbein auf die Treppenkante. Er sieht und riecht, dass sein Sturz von einem großen menschlichen Kothaufen verursacht wurde.
    Die Lange Straße ist leer bis auf zwei Kulis, die den rothaarigen Fremdländer angrinsen und mit den Zeigefingern Koboldhörner andeuten, dieselbe Geste, die bei den Franzosen Hahnrei bedeutet.
    Die Luft wimmelt von Insekten, geboren aus Herbstwärme und feuchter Erde.
    Arie Grote schlurft die Treppe vor dem Haus von Faktor van Cleef hinunter. «Herr de Zoet hat bei Vorstenboschs Abschied durch Abwesenheit geglänzt.»
    «Wir ...», Jacobs Weg ist versperrt, «... hatten uns bereits voneinander verabschiedet.»
    «Mir ist die Kinnlade bis hier runtergeklappt ...», Grote führt es mit einer Handbewegung vor, «... als ich die Neuigkeiten hörte.»
    «Wie ich sehe, hat Ihre Kinnlade wieder in ihre alte Lage zurückgefunden.»
    «Dann sitzen Sie Ihre Strafe also im Großen Haus ab und nicht im Haus des Vize ... ‹Eine Meinungsverschiedenheit über die Rolle des Stellvertreters›, habe ich gehört?»
    Jacob weiß nicht, wo er hinsehen soll, auf die Häuserwände, in den Rinnstein oder in Arie Grotes Gesicht.
    «Es heißt, flüstern mir die Ratten, Sie wollten die getürkte Ausfuhrliste nicht unterschreiben. Teure Angewohnheit, die Ehrlichkeit. Pflichttreue ist keine leichte Sache. Hab ich Sie nicht gewarnt? Ein böswilliger Halunke, Herr de Zoet, der noch unter dem Verlust seiner Siegerspielkarten leidet, könnte in Versuchung kommen, über das Unglück seines Gegners schadenfroh zu grinsen ...»
    Sjako humpelt vorbei, er trägt einen Käfig mit einem Tukan. «... aber ich glaub, die Schadenfreude überlass

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