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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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müssen gewarnt werden! Wenn die Grauen Garden unvorbereitet über sie herfallen …«
    Growan terGorden lächelte. »Oh, ich wüßte schon, wie Sie Ihre Brüder und Schwestern warnen können, mein Freund …«
     
    *
     
    Asen-Gers Loge ging es nicht besser als den anderen Treibern.
    »Ich will hier raus«, maulte Narda, das zwölfjährige kleine Mädchen mit dem stets mürrischen Gesichtsausdruck. »Ich habe es satt, die ganze Zeit in der Bude zu hocken.«
    Der dickliche Glatzkopf schüttelte den Kopf. »Was du nur draußen willst, Kind? Ich finde es in diesem Hotel gemütlich. Es ist warm und ruhig und …«
    »Ich will im Schnee spielen. Da, wo ich herkomme, gibt es keinen Schnee. Schnee ist schön …«
    Greeny, die Siebzehnjährige mit dem grünen Haar, nahm die Hand des Kindes.
    »Sei vernünftig, Narda. Du kannst nicht nach draußen gehen. Willst du, daß dich die Menschen umbringen? Du weißt, wie verhetzt sie sind.«
    »Pah«, machte die Kleine, »diese Dummköpfe! Ich werde mit jedem fertig!«
    Asi Caruga lachte meckernd. »In der Arena sah es aber gar nicht so aus, als ob du mit jedem fertig wirst. Wenn dich die Grauen Garden nicht rausgehauen hätten, wärst du längst in Weltraum II.«
    Narda funkelte den Mann im schwarzen Umhang giftig an. »Schweig! Was weißt denn du? Du hast dich lediglich in unsere Loge eingeschlichen. Was willst du überhaupt hier? Warum gehst du nicht weg? Geh weg, ich hasse dich!« Sie hatte eine instinktive Abneigung gegen das neue Logenmitglied, ohne zu ahnen, daß Caruga ein Spion war.
    Der Zorn des kleinen Mädchens veranlaßte Caruga, bis in die äußerste Ecke des Hotelkubikels zurückzuweichen. Er war keine Kämpfernatur. Und er hatte ganz offensichtlich Angst vor den psionischen Fähigkeiten seiner Widersacherin.
    Whity, die Zwillingsschwester Greenys, erkenntlich nur an den weißgefärbten Haaren, sprach beruhigend auf das Kind ein.
    »Sei vernünftig, Narda. Asi würde sicherlich sofort gehen, wenn er könnte. Aber er kann nicht gehen. Er war Mitglied unserer Loge. Die Grauen Garden halten ihn für einen Rebellen und haben ihn deshalb schon auf Syrta verhaftet. Jetzt ist er wieder mit uns zusammengesperrt worden. Also sei vernünftig und laß ihn in Frieden.«
    »Sei vernünftig, sei vernünftig, das ist alles, was ihr sagen könnt!« Narda stampfte trotzig mit dem Fuß auf. »Ich will aber nicht vernünftig sein! Ich will raus! Ich will im Schnee spielen, jetzt!«
    »Du wirst uns noch alle ins Unglück stürzen«, seufzte Greeny. »Die Grauen Garden bewachen dieses Hotel wie einen Sternenschatz. Wenn einer von uns Treibern das Haus verläßt …«
    »Pah, keiner wird mich erkennen. Ich suggeriere ihnen, daß ich ein Vogel bin und fliege an ihnen vorbei. Und dabei trällere ich das Lied von der Ratte und dem Drachen.«
    »Das wirst du nicht tun!« sagte Whity heftig. »Du wirst schön bei uns bleiben, denn wir sind für dich verantwortlich. Du wirst vernünftig sein und …«
    »Könnt ihr nicht mal aufhören zu streiten?« fuhr der glatzköpfige Rollo dazwischen. »Ihr stört mich! Auf dem Holokissen läuft gerade so ein herrlicher Film. ›Einst blühten Blumen in Kalkutta‹! Wie prächtig diese Stadt früher war. Und nun hat sie der Ozean verschlungen.«
    Narda schnaubte verächtlich.
    »Na, was ist denn?« beschwerte sich der Kahlköpfige jetzt lautstark. »Warum geht denn der herrliche Film nicht weiter?«
    Unwillkürlich blickten sie jetzt alle auf das Holokissen, das im Augenblick nur grauen Schnee zeigte. Dann erschien wieder ein Bild, das sie alle zum Staunen brachte. Das Bild zeigte das von goldenen Bändern verhüllte Gesicht eines Mannes.
    »Der Riemenmann!« stieß der Glatzköpfige entgeistert hervor.
    Sie alle kannten den Riemenmann.
    Er war ebenfalls Mitglied ihrer Loge gewesen, als sie mit Asen-Ger von Syrta zur Erde geflogen wären. Sie vermißten ihn. Er und Logenmeister Asen-Ger waren es gewesen, die der Loge trotz aller Zwistigkeiten einen festen Zusammenhalt gegeben hatten.
    Und nun sahen sie ihn auf dem Weg über das weltweite Holosystem wieder …
    »Wie ist es möglich, daß er …«
    Narda schwieg abrupt, als Llewellyn zu sprechen begann, hastig, gehetzt, so als fürchte er, jeden Augenblick unterbrochen zu werden.
    »Was ich zu sagen habe«, begann er, »ist für alle Treiber und Terranauten bestimmt. Hört mir gut zu, denn es ist lebensnotwendig für euch. Ihr habt alle schon von mir gehört. Ich bin Llewellyn 709, der Rufer von Syrta.

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