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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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schob den Verletzten ins Innere der Maschine und kletterte selbst hinein. Dann ließ er sich völlig erschöpft einfach auf den Boden sinken. In den nächsten Minuten sagte und tat er gar nichts. Er versuchte lediglich, sich von den Strapazen des Marsches zu erholen. Und schließlich war er dann wieder in der Lage, halbwegs normal zu atmen.
    Die ganze Zeit über hatte ihn der Gardist schweigend angesehen. Wenn er Schmerzen verspürte, dann ließ er es sich nicht anmerken. Nur ab und zu trat ein krampfartiges Zucken in sein breitflächiges, knochiges Gesicht.
    David war es, der nach einer ganzen Weile das tiefe Schweigen brach.
    »Wie heißen Sie?« fragte er.
    Nahezu automatisch antwortete der Graue: »Meine Identifikationsnummer lautet GG …«
    David winkte ab. »Ihre Nummer interessiert mich nicht. Sie haben doch auch einen Namen. Oder sind Sie schon so sehr Roboter, daß Sie ihn gar nicht mehr kennen?«
    »Flint«, sagte der Mann. »Ich heiße Flint.«
    Ein eigenartiger Ausdruck war in seine Augen getreten.
    »Wissen Sie, daß Sie gar nicht so falsch lagen?« fuhr er dann gedankenvoll fort. »Ich mußte wirklich einen Augenblick nachdenken, um mich an meinen Namen zu erinnern.«
    Er schwieg und starrte vor sich auf den Protopboden. Dann hob er den Kopf wieder.
    »Und wie heißen Sie?« wollte er wissen. »Nachdem Sie es bisher so hartnäckig abgelehnt haben, sich zu identifizieren …«
    »… werde ich es auch weiterhin tun«, sagte David. »Nennen Sie mich, wie Sie wollen.«
    Der Gardist verzog die Mundwinkel. »Ich werde Sie ›Killer‹ nennen. Das paßt, meinen Sie nicht?«
    David schluckte. Es war vielleicht lächerlich, aber er fühlte sich durch die Worte Flints verletzt.
    »Ich bin kein Killer«, sagte er beinahe leidenschaftlich. »Ich habe Ihnen das Leben gerettet, haben Sie das vergessen? Und was den Absturz des Raumers angeht … Ich habe mich nur verteidigt. Sie haben zuerst geschossen!«
    »Vorschrift«, erwiderte der Graue lakonisch. »Wer es ablehnt, sich zu identifizieren, muß mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dazu gezwungen werden. Es gibt wenige, die sich so schlagkräftig zur Wehr setzen. Wie haben Sie es gemacht? Mit einer verbotenen Atomgranate?«
    David schüttelte dazu nur den Kopf. Er hielt es nicht für angebracht, Flint darüber aufzuklären, wie er den Ringo der Grauen tatsächlich vom Himmel geholt hatte.
    Er erhob sich vom Boden und beugte sich über den Gardisten. Dieser machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Was wollen Sie?«
    »Mir Ihre Beine ansehen. Sie sind verletzt, oder?«
    »Was kümmert Sie meine Verletzung?« fragte Flint.
    »Genauso könnten Sie fragen, was mich Ihr Leben kümmert.«
    »Das habe ich bereits getan – vergeblich.« Flint lehnte sich zurück. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    David untersuchte seine Beine. Er war kein Fachmann, aber er traute sich doch zu, eine Diagnose zu stellen. Die Beine des Mannes waren nicht ernsthaft verletzt. Mit Sicherheit hatte er keinen Bruch, sondern höchstens ein paar nicht besonders tragische Quetschungen und Hautabschürfungen.
    »Sie haben nichts«, stellte er fest. »Macht es Ihnen besonderen Spaß, von mir getragen zu werden?«
    Wieder verzog Flint den Mund. »Sie retten Leuten das Leben, die Sie eigentlich hassen sollten. Und ich reite eben gerne auf anderer Leute Schultern. Scheint, daß wir beide ein bißchen verrückt sind, was?«
    David richtete sich auf. »Sie brauchen einen Medico-Servis. Ich kann Ihnen nicht mehr helfen.«
    »Doch«, sagte Flint. »Holen Sie Hilfe. Irgend jemand muß uns hier rausholen. Dieses Ding hier ist flugunfähig, und bis Ultima Thule sind es noch einige Kilometer. Funktioniert Ihr Holo-Gerät nicht?«
    Die drei Kissen leuchteten nicht mehr. Wahrscheinlich hatten sie die harte Landung nicht vertragen.
    »Ich verstehe was davon«, sagte Flint. »Ziehen Sie mich zu dem Gerät hinüber. Vielleicht kann ich etwas machen. Meine Hände sind ja noch in Ordnung.«
    Wenig später machte sich der Gardist an dem Holo-Gerät zu schaffen. Und er hatte sehr schnell Erfolg mit seinen Bemühungen. Die Kissen erwachten wieder zu bildlichem Leben.
    »Na also«, knurrte Flint befriedigt.
    Es liefen noch immer ein Heimatfilm und die belanglosen Weltnachrichten. Der Bordkommunikator war grau.
    Flint tastete nach dem Frequenzwähler.
    »Halt!« sagte David scharf. »Was haben Sie da vor?«
    »Hilfe holen natürlich.«
    »Bei wem?«
    »Bei einem Servis-Unternehmen natürlich.«
    David war voller

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