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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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hatte, erwiesen sich als Meister ihres Fachs. Es gab nicht die geringsten Schwierigkeiten, und selbst als sie sich dem Rochengebiet zu nähern begannen, und David auf die Gefährlichkeit dieser Zone hinwies, winkte der Steuermann nur lässig ab. »Ich bin hier nicht zum erstenmal«, sagte er lachend. »Ich habe für die Vascinis ein Rochenfangschiff gesteuert, aber das ist lange her.«
    »Glauben Sie, daß wir Schwierigkeiten mit den O’Broins bekommen werden, wenn wir uns in der Nähe von Devonary herumtreiben?« wollte Farrell wissen.
    »Wir nicht«, sagte der Steuermann verschmitzt. »Rogier aber garantiert. Die Dunkle Dame ist zu groß, als daß man sie von Devonary aus übersehen könnte.«
    Der rote Nebel wurde mit jedem Kilometer dichter. Zwei Tage später übernahm der Steuermann ganz das Kommando. Er änderte den Kurs, um etwaige Verfolger abzuschütteln, schipperte mehrere Stunden lang ziellos hin und her und schickte schließlich zwei seiner Männer in die Wanten, um nach Land Ausschau zu halten. Die ›Bai der toten Seelen‹ war ihm nicht unbekannt. Sie umrundeten die Insel Devonary einmal und näherten sich schließlich der Zone, in der die kleine Bucht liegen mußte. Diesmal war sie nicht nebelfrei. David, der sich verzweifelt zu erinnern versuchte, ob er hier auch richtig war, machte schließlich die beiden spitzen Felsen aus. Dort hatte er sich vor Wochen zusammen mit Thorna und Justin O’Broin aufgehalten. Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor.
    Kommandos erschollen. Die Sturmvogel näherte sich der Bai mit vollen Segeln und warf etwa hundert Meter von Devonary entfernt den Anker. Es war still in der näheren Umgebung; offenbar hatten sie das schwere Schiff Reglers überholt oder die O’Broins hatten ihn bereits vertrieben.
    »Hier?« fragte Collyn neugierig. Er reckte den Hals. Auch die anderen kamen nun an Deck. David ließ ein Boot abfieren, belud es mit mehreren Rollen langer und tragkräftiger Seile und schwang sich über die Reling. Farrell und zwei von Collyns Leuten folgten ihm. Sie ruderten das Boot in die Bai hinein und hielten schließlich dort an, wo David Asen-Gers Boot vermutete. Die Sturmvogel war in den wogenden roten Nebeln nur noch umrißhaft zu erkennen.
    »Waidmannsheil«, sagte Farrell grinsend, packte eine der Seilrollen und sprang über Bord. Es zischte leise, dann war er verschwunden. David folgte ihm, dann kamen die anderen Männer. Wie geübte Schwimmer glitten sie durch die Stille der phantastischen Welt dahin. David hatte bereits einmal einen Ausflug in die gasähnliche Substanz unternommen und dabei festgestellt, daß sie atembar war. Die zahlreichen Lebewesen, auf die sie stießen, konnten also, obwohl sie teilweise durchaus Fischen ähnelten, keine solchen sein. Man wußte immer noch nicht, aus welchen Gasen die Füllung des Scharlachmeeres bestand. Offenbar schadeten sie jedoch keiner Kreatur.
    Handtellergroße, weißhäutige Rochen flitzten ängstlich vor ihnen dahin, als sie immer tiefer hinabsanken. David sah ein Geschöpf, das einem Rotfeuerfisch verblüffend ähnlich sah. Der Meerbewohner glotzte ihn aus kleinen Augen stumpfsinnig an und setzte seinen Weg fort, ohne dem unbekannten Fremden größere Aufmerksamkeit zu schenken.
    Als Farrell einen Ruf ausstieß, hörte er sich in Davids Ohren merkwürdig verzerrt an. Dennoch trug das Gas jeden Laut weiter. David gab den beiden Seeleuten ein Zeichen, packte die Seilrolle fester und eilte auf Farrell zu, der sich rechts von ihm in die Tiefe bewegte und aufgeregt auf einen dunklen Fleck deutete.
    Asen-Gers Boot! Es war noch da. Die Schleuse war geflutet, und das hatte seinen besonderen Grund gehabt: Nachdem Rianna Ross, die jetzt tot war, von den Bewohnern der Insel Devonary gefangengenommen wurde und Asen-Ger und die Seinen das Boot verlassen hatten, hatten sie es natürlich nicht für unmöglich gehalten, daß Rianna eines Tages aus eigener Kraft hierher zurückfinden würde. Die Inneneinrichtung war soweit intakt; nicht einmal auf der Außenhülle hatten sich Algen abgesetzt. Offenbar verschmähten die unterseeischen Pflanzen und Gewächse Rorquals Metall. Farrell, David und die beiden anderen mußten allerdings erst einen kleinen Rochenschwarm verscheuchen, der sich in der Zentrale an den Wänden festgesaugt hatte. Die Männer befestigten die Seile an den extra für solche Zwecke an der Außenhaut angebrachten Griffen und kehrten mit kräftigen Schwimmstößen an die Oberfläche zurück. Das Boot trieb zehn

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