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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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hinunterging und der Lärm des Festes über ihm zusammenschlug, hatte er die Mistel schon vergessen.
     
    *
     
    »Und?« fragte Santiago Lema, der neben dem Gleiter wartete, den Growan terGorden Merlin zur Verfügung gestellt hatte.
    »Hados gehört Valdec«, antwortete Merlin knapp. »Es war einfach, ihn zu lesen. Die chemische Sperre war beinahe abgebaut. Unternehmt aber noch nichts seinetwegen. Beobachtet ihn wie bisher. Eigentlich ist er harmlos, ein Kriecher, dem sein Erfolg zu Kopfe gestiegen ist.«
    »Wir geben ihm zwei Wochen«, meinte Lema. »Wenn er dann immer noch keine Ergebnisse herausrückt, werden wir weitersehen.«
    »Gut!« Merlin nickte und glitt auf den Passagiersitz. »Ich habe mich bei Growan entschuldigt, daß ich sein Fest so früh verlasse. Es bereitet mir keine Freude, Myriam an seiner Seite zu sehen.«
    »Uns auch nicht!« murmelte Lema und trat beiseite, als die Luke in die Halterung glitt, »aber uns hat er gar nicht erst eingeladen.«
    Carlos Lema am Steuerpult zog den Gleiter in die Höhe. Wie eine kleine leuchtende Blume schoß die Maschine in den Himmel und verschwand in Richtung der Berge, die das Heilige Tal einschlossen.
     
    *
     
    Obwohl die meisten der Gäste und Einwohner von Ultima Thule kaum mehr als eine oder zwei Stunden Schlaf gehabt hatten, ging es in den Straßen schon hoch her. Die Gleitereinflugschneisen kamen mit der Einweisung nicht mehr nach, und auf dem noch im Bau befindlichen Port Tankred, der für die Kapazität von 500 Ringos der Schonerklasse geplant war, landeten und starteten Transport- und Passagierraumer in steter Folge.
    Die Wachtposten der Grauen waren von den Aufgängen zur Festplattform abgezogen und durch Kontrollcomputer ersetzt worden.
    Das Frühstück verlief erträglich, aber der Spaziergang durch die Stadt war ein Alptraum. Graue bahnten für die Schar der Biotroniks-Leute eine Gasse durch die Menschenmenge, die nicht immer freiwillig zurückwich.
    In die Jubelrufe und anzüglichen Scherze, mit denen Growan und Myriam bedacht wurden, mischten sich auch Schmerzensschreie und Flüche. Zwar hatten die Grauen Anweisung, rücksichtsvoll vorzugehen, aber es blieb nicht aus, daß es allein durch die Masse der Zuschauer zu Unfällen kam.
    Myriam bemerkte von alldem nichts. Sie hielt die Augen starr geradeaus gerichtet und war sich ihres Körpers gar nicht mehr bewußt. Sie lächelte, hörte auf das, was gesprochen wurde, und gab Antwort, aber es war nicht sie selbst, sondern ein Computer in Menschengestalt, dem ein Programm eingespeichert war, das er gehorsam abspulte. Die wirkliche Myriam stand vor dem Eingang von Merlins Höhle und blickte auf die Insel Irminsul hinab, über der der geheimnisvolle Schatten Yggdrasils lag.
    Mit einem schmerzhaften Ruck stürzte sie aus ihrem Wachtraum in die Welt der Tatsachen zurück, als Growan ihren Arm drückte und ihr eine rechteckige Karte hinhielt. Sie standen vor dem Kontrollcomputer, der den Hauptaufgang zur Festplattform überwachte.
    »Deine neue ID-Karte«, sagte Growan. »Sie verschafft dir Zutritt zu allen Einrichtungen des Palastes, auch zu den Abteilungen, für die gewöhnlich eine Sondererlaubnis beantragt werden muß. Jetzt kannst du sie dazu benutzen, die Plattform einzuweihen.«
    Myriam nahm die Karte, auf der ihre Handlinien, Fingerabdrücke und Stimmuster eingespeichert waren, und hielt sie gegen das rote Feld des Computers. Das Licht der Sperre erlosch, dafür flammten die gleißenden Leuchtschlangen auf, die in das Protopmaterial der Plattform eingelassen waren, und eine Kaskade aus Licht und Musik ergoß sich über die Stadt.
    »Ist es nicht herrlich?« fragte Growan.
    »Herrlich«, antwortete Myriam betäubt. Das Licht, das Schreien, die Musik, die vielen Menschen belasteten ihre Selbstbeherrschung bis zur Grenze des Erträglichen. Und dieser kleine, dicke Mann an ihrer Seite, der sie liebte und bewunderte und darauf hoffte, wiedergeliebt zu werden, war schlimmer als alles übrige zusammen. Zum ersten Mal, seit sie seinen Heiratsantrag angenommen hatte, wurde sie sich bewußt, daß Growan terGorden weit mehr Mitleid verdiente als sie selbst. Sie hatte an dem Plan mitgearbeitet, der sie zu seiner Frau machen sollte, aber er wußte nicht einmal, daß er betrogen wurde.
    Sie folgte ihm die Fließrampe hinauf und schritt an seiner Seite die vielen Erker ab, um von dort aus den Menschen zuzuwinken.
    Ein großer Teil der Plattform wurde von Holografiekapseln ausgefüllt, die es möglich machten, das

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