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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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exakten Kombination die Sperren löschten.
    Es gab nur zwei ID-Karten, mit denen die Tür zu dem Lifter geöffnet werden konnte. Eine davon besaß Growan. Die andere hatte Myriam bei der überstürzten Flucht aus dem Palast zurückgelassen. Für Gayheen mit seiner ID-Karte 2. Klasse war es ein leichtes gewesen, sie in seinen Besitz zu bringen.
    Eine kleine, viereckige Platte in der Vertäfelung der Tür glitt zur Seite, nachdem der Kennungscomputer die Karte akzeptiert hatte, und legte eine Doppelreihe von Sensortasten frei.
    Gayheen hatte mehrmals an Growans Konzilssitzungen teilgenommen und ihn genau beobachtet, wenn er die Kombination eingab. Seine Finger glitten über die Sensoren, die bei der Berührung erloschen. Er mußte einige Sekunden warten, dann schob sich die Tür in die Wand des Ganges zurück, und er konnte den Lifter betreten.
    Die Konzil-Kammer war eine Halbkugel, deren Wandung aus facettenartig angeordneten Projektoren und Tausenden von Kontrollsensoren bestand. In der Mitte stand das ungefähr einen Meter hohe Holografiekissen, von dessen Liegesessel aus die Anlage gesteuert werden konnte.
    Gayheen glitt auf die nachgiebige Masse aus Weichprotop, die sich wie eine Haut um seinen Körper schmiegte. Er musterte die Ruf- und Kennungsanlage, die auf einem Sims über ihm angebracht war, schob Myriams ID-Karte in die dafür vorgesehene Öffnung und legte einen Finger auf den Sensor mit Valdecs Rufsymbol.
    Er hatte an den Sitzungen des Konzils bisher von einer Gastnische aus teilgenommen, während Growan die Anlage bediente. Es war die Erfüllung seiner Träume, jetzt selbst in dem Sessel zu liegen und zu sehen, wie die Einrichtungen von Growans geheimstem Sitzungsraum, dem eigentlichen Symbol seiner Macht, seinem Fingerdruck gehorchten.
    Das Kissen, das sich über ihm wölbte, erhellte sich langsam. Wellenartige Schleier liefen über die milchige Oberfläche und verfestigten sich zu den Umrissen eines komfortabel ausgestatteten Raumes, der von einem runden Tisch beherrscht wurde, dessen Stühle alle unbesetzt waren.
    Gayheen wußte, daß es eine Illusion war. Trotzdem waren alle seine Sinne überzeugt davon, daß er an diesem Tisch saß. Er konnte sogar die kühle Fläche der mit einer Sternenkarte gravierten Tischplatte unter seinen Händen fühlen. An der seinem Platz gegenüberliegenden Wand des Raumes öffnete sich eine goldverzierte Flügeltür, und eine hohe, schwarzgekleidete Gestalt trat ein.
    »Seid gegrüßt, Max von Valdec«, sagte Gayheen lächelnd.
     
    *
     
    Growans Kanzlei war, entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten, sehr farblos und nüchtern. Die Einrichtung bestand aus zwei mäßig bequemen Sitzgelegenheiten und einem tischähnlichen Sammel- und Informationscomputer, in dessen Sesselnische Growan Platz genommen hatte.
    »Also, ich bin deiner Bitte nachgekommen«, sagte der Biotroniks-Chef unfreundlich, »wenn ich das alles auch ziemlich albern finde. Könntest du mir jetzt erklären, worum es eigentlich geht?«
    Mar-Estos saß halb auf dem Computer und hielt einen durchsichtigen Würfel auf der Handfläche. »Es ist ein Spiel«, antwortete er ernst. »Ein ziemlich hoffnungsloses Spiel, von dem aber für Merlin, Myriam und die Treiber alles abhängt.«
    Growan seufzte ergeben. »Nun gut«, meinte er und lehnte sich zurück. »Du bist mein nächster Verwandter, und ich möchte dir eine Chance geben, mich von einem Irrtum in bezug auf die Treiber zu überzeugen. Früher läßt du mir ja doch keine Ruhe. Was soll ich tun?«
    »Nichts.« Mar-Estos lächelte freudlos und stellte den Würfel auf einen freien Platz zwischen zwei Sensorenreihen. »Nur warten.«
    »Du liebe Güte! Als ob ich Zeit zu verschenken hätte! Worauf denn?«
    »Zuerst beantworte mir eine Frage: Stimmt es, daß du dich entschlossen hast, Clint Gayheen als deinen Nachfolger einzusetzen?«
    »Allerdings.«
    »Und wenn ich dir nun sage, daß Gayheen dein Vertrauen nicht verdient? Daß er ein Verräter ist, ein Spion des Kaiser-Konzerns?«
    Growan lachte verächtlich. »Du mußt ziemlich verzweifelt sein, wenn dir nichts Besseres einfällt, um deine geliebten Treiber reinzuwaschen.«
    »Ich bin ziemlich verzweifelt, das stimmt, aber es stimmt auch, daß Gayheen ein Spitzel ist. Um das zu beweisen, habe ich ihm mit deiner Hilfe eine Falle gestellt, und ich hoffe nichts sehnlicher, als daß ich seinen Charakter richtig beurteilt habe und er hineintappt.«
    »So, eine Falle.« Growan gähnte und streckte sich ausgiebig. »Worin

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