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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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ein guter Wein läßt schlechtes Wetter schnell vergessen.«
    »Ich bin weder gekommen, um Euren Wein zu trinken, noch um Feste zu feiern«, entgegnete Growan ruhig. »Der einzige Grund für mein Hiersein ist, daß ich Euch gerne persönlich sagen wollte, was es zu sagen gibt. Ihr kennt Clint Gayheen, meinen Vertreter und engsten Vertrauten?«
    »Was soll das? Natürlich, wir sind uns vorgestellt worden.«
    »Euer arroganter Tonfall ist fehl am Platz. Ob Gayheen schon in Euren Diensten stand, als er in meinen Konzern eintrat, weiß ich nicht und will ich nicht wissen. Ich will nur sagen, daß Ihr auf ihn nicht mehr zu hoffen braucht. Er ist tot – auf meinen Befehl hin. Euer letztes Gespräch mit ihm, das er von meiner Konzil-Kammer aus mit Euch führte, konnte ich abhören.«
    »So.« Valdec senkte leicht den Kopf und betrachtete angelegentlich seine Fingernägel.
    »Daß ich persönlich hier bin, um Euch zu unterrichten, ist ein Zeichen meiner Wertschätzung für Euch. Aber hütet Euch, einen ähnlichen Versuch noch einmal zu wagen. Mein Konzern mag nicht so groß sein wie der Eure, aber ich verfüge dennoch über Mittel, mich zu wehren! Eine Auseinandersetzung mit mir dürfte auch für Euch nicht unbedingt ein Kinderspiel sein.«
    »Eine Drohung?« Valdec hob den Blick, den Growan ohne Unsicherheit erwiderte. »Ja!« sagte er kurz.
    Valdec nickte und erhob sich. »Ich habe es zur Kenntnis genommen. Wir sollten uns aber doch ausführlicher …«
    »Nein! Ich habe nicht vor, mich länger als nötig in Berlin aufzuhalten. Lebt wohl!«
    Growan wartete nicht darauf, daß Valdec ihn zur Tür begleitete, sondern kehrte allein zu seinem Gleiter zurück, der in einem Parkschacht auf ihn wartete.
    An Bord des Raumers stellte er sofort eine Verbindung zu seinem Palast her. Queen Noferts Gesicht erschien auf dem Schirm.
    »Mar-Estos zurück?« fragte er.
    »Tut mir leid, Manag. Die Suche hat noch nichts ergeben. Ich habe die Trupps verstärkt und Anweisung gegeben, äußerst sorgfältig zu verfahren. Ihr werdet sofort benachrichtigt, sollte der Gleiter oder Mar-Estos gefunden werden.«
    Growan nickte und löschte die Verbindung. Mar-Estos war von seinem Flug mit Gayheen nicht zurückgekehrt. Seit drei Tagen wurde er gesucht.
    »Hast du mich jetzt auch noch im Stich gelassen?« fragte Growan terGorden in die Stille seiner Kabine.
     
    *
     
    Myriam kämpfte gegen den Strudel, atemlos und mit dröhnendem Herzen. Eine ungeheure Macht drückte sie nach oben, einem grellen, schmerzenden Licht entgegen, in Kälte und Einsamkeit. Ihre Kräfte reichten nicht. Sie zerteilte die Oberfläche des Ozeans aus Wärme und Geborgenheit und wurde von einem gnadenlosen Sturm gepackt und davongewirbelt. Sie brüllte vor Verzweiflung und riß die tränenden Augen auf.
    »Ruhig«, sagte Merlin eindringlich. »Myriam, beruhige dich.«
    Erschöpft sank sie auf die Liege zurück und duldete, daß Merlin ihr das Gesicht mit einer kühlenden Flüssigkeit abrieb.
    »Mein Instinkt sagt mir, daß ich die Verbindung abbrechen muß, weil ich Ruhe brauche und Nahrung. Und doch ist es jedesmal ein Kampf. Ich habe jetzt schon Mitleid mit seinem Sohn. Wie oft bin ich jetzt schon geboren worden und habe den Schock noch immer nicht überwunden.«
    Merlin half ihr beim Aufstehen und führte sie behutsam aus dem Zelt.
    »Dein Sohn braucht es ja nur einmal mitzumachen, und das haben die meisten Kinder überstanden«, meinte er lächelnd. »Du wirst jetzt etwas essen und dann schlafen. Was ist mit den Metallfolien, die im Zelt liegen? Soll Jonsson sie dir bringen?«
    Myriam blieb stehen und atmete tief die eiskalte Luft ein, die wie ein Schock durch ihren Körper fuhr. »Nein. Es sind nur Notizen, die ich mir in Trance gemacht habe. Wertlos. Aber mein Sohn, Merlin! Er wird etwas ganz Besonderes werden.«
    »Das glaubt jede Mutter von ihrem Kind.«
    »Du verstehst mich nicht. In ihm vereinen sich Mensch und Pflanze! Kannst du dir nicht vorstellen, was das bedeutet? Er wird nicht nur mein Sohn, sondern auch der Sohn Yggdrasils sein!«
    »Er ist Growans Sohn.« Merlin half Myriam über die Brücke, die Irminsul mit der Treppe zu seiner Höhle verband, und die groben Stufen hinauf.
    »Growan hat ihn gezeugt, das ist alles. Aber sein Blut ist Yggdrasils Blut. Er wird das Rätsel des Weltenbaums für die Menschheit lösen und eine neue, bessere Zeit einleiten.«
    Myriam ließ sich schwer auf einem Stuhl nieder, den Merlin besonders weich ausgepolstert hatte. Jonsson kam

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