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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Lordoberst seinen Baumeister.
    Neue Zuversicht durchströmte ihn. Er handelte, und dieses Gefühl tat gut. Frost sah Ignazius Tyll auf die Finger, Zarkophin würde die ENERGIELURCHE bereitstellen und Glaucen die Terranauten so lange beruhigen, bis es Zeit wurde zuzuschlagen.
    Flüchtig dachte er an Chan de Nouille und fragte sich, wann sich die Große Graue bei ihm melden würden. Vermutlich dürfte es nicht mehr lange dauern – vor allem jetzt nicht, nach dem Funkspruch dieses verrückten Treibers.
    Er sah auf und musterte den dicklichen, dunkelhäutigen Mann mit dem absurden, regenbogenfarbenen Gehrock, der ihm gegenübersaß. Rechts und links von ihm standen mit ausdruckslosen Gesichtern zwei Graugardisten, und es war deutlich zu sehen, daß sich der Dunkelhäutige in ihrer Gesellschaft äußerst unwohl fühlte.
    »Nun, Summacum Patrick Ebberdyk?« fragte Valdec.
    Der Dunkelhäutige, Entdecker des Ebberdyk- Effektes und Konstrukteur des Rho-27a-Computers – kurz Sucher genannt –, der es den Kaiserkraft-Schiffen erlaubte, ohne die Hilfe von Grauen Treibern sich im Weltraum II zu orientieren, fuhr leicht zusammen.
    Unwillen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. »Die Kaste der Summacums wurde bereits im Jahr 2500 aufgelöst, Lordoberst«, erinnerte er abweisend.
    »Warum so empfindlich?« Valdec unterdrückte seine Abneigung. Es war immer das gleiche mit diesen Wissenschaftlern. Kaum waren sie erfolgreich, schon meinten sie, unentbehrlich zu sein und sich gewisse Freiheiten herausnehmen zu dürfen.
    »Ich bin nicht empfindlich«, erwiderte Ebberdyk. »Aber Sie wissen, daß man mich – gegen meinen Willen – zum Manag ernannt hat und …«
    Mit einer unwirschen Geste brachte Valdec ihn zum Stillschweigen. »Halten wir uns nicht mit diesen Nichtigkeiten auf. Sie kennen das Problem, dem wir gegenüberstehen. Sie wissen um die Bedrohung. Und Sie sind der Experte für diese Rho-27a-Computer. Ich erwarte von Ihnen eine klare Antwort, das ist alles. Ebberdyk, haben Sie eine Erklärung dafür, wie es den Terranauten gelungen sein könnte, die Computer der Gardenschiffe zu manipulieren?«
    Ebberdyk fuhr mit der flachen Hand über seine nachtschwarzen Kraushaare. »Sie unterliegen einem Irrtum, Lordoberst«, sagte er langsam. »Die Terranauten haben die Computer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht manipuliert.«
    Valdec verhehlte seine Überraschung nicht. »Aber Tatsache ist doch, daß die Computer die Herrschaft über die Schiffe an sich gerissen haben und … äh … zumindest mit den Terranauten zusammenzuarbeiten scheinen.«
    »Lassen Sie mich etwas weiter ausholen, Lordoberst«, bat Ebberdyk, »und Sie werden verstehen, worauf ich hinauswill.« Er räusperte sich. »Wie allgemein bekannt, wurden die sogenannten Sucher im Laufe einer langen Testreihe entwickelt.
    Damals arbeitete ich mit meinem Team an der Entwicklung eines Gerätes, das die Funktion eines Treibergehirns beim W-II-Flug nachahmen sollte. Während der Versuche stießen wir dann auf den Ebberdyk-Effekt.« Der Wissenschaftler lächelte schwach. »Die Testreihe mit der Kennziffer Rho-27a war in der Lage, direkten Kontakt mit Weltraum II aufzunehmen, ohne daß negative Nebeneffekte auftraten, und sie war darüber hinaus fähig, diesen Kontakt zu nutzen, Informationen aufzunehmen und zu speichern. Somit hatten wir ein Gerät entwickelt, daß zumindest theoretisch den W-II-Orientierungssinn der Misteln auf elektronischem Wege ersetzen konnte.
    Weitere Versuche folgten. Hochleistungscomputer wurden hinzugeschaltet, um die Informationsaufnahme zu steuern. Dabei stellte sich heraus, daß Rho-27a offenbar die Energien des Weltraums II in Form von Trägerwellen empfing – Trägerwellen, aus denen er Daten über die Positionen stellarer Objekte herausfilterte.
    Kurz, der Rho-27a-Computer war im Grunde ein elektronischer Weltraum-II-Navigator.
    Allerdings tauchten bald Probleme auf. Der Sucher beschränkte sich nicht nur auf diese Trägerwellen, sondern konnte auch andere Energieformen des Weltraums II nutzen – Energieformen, die niemand untersuchen konnte, da die unausweichlich auftretenden Nebeneffekte uns Forscher an Verstand und Leben gefährdeten. Aus Sicherheitsgründen bauten wir in die Computer eine Degressive Rückkoppelung ein, die verhinderte, daß bei einem plötzlichen Energieausbruch schädliche Kräfte wirksam wurden. Die DR senkte automatisch das Energieniveau bis zu einem Pegel, der dem Sucher jede Möglichkeit nahm weitere

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