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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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spöttelte er.
    Einer der Monitoren auf der Kontrollwand flammte auf und enthüllte ein Phantombild Krisans; der einzige Planet Mephistos war noch rund sechzehn Lichtminuten von der IRMINSUL entfernt, doch die leistungsfähigen Ortungssysteme lieferten selbst über diese große Distanz verläßliche Resultate.
    Morgenstern runzelte die Stirn.
    Was hatten diese Echos zu bedeuten? Raumschiffe?
    Nein, die charakteristischen Streuenergiekurven fehlten.
    »Container«, beantwortete Jana seine unausgesprochene Frage. »Sie kreisen im Orbit und warten darauf, von den Kaiserkraftschleppern des Konzils abtransportiert zu werden.«
    Aber diese Schlepper, dachte Morgenstern nüchtern, werden niemals kommen.
    Krisan ist zu weit von der Erde entfernt. Das Reich hat die Grenzwelten aufgegeben und sie ihrem Schicksal überlassen.
    Die elektronischen Ohren der IRMINSUL horchten ununterbrochen weiter.
    Selbst die gebündelten, nur hauchdünnen Mikrowellenströme, die von den Solarkraftwerken um Mephisto über mehrere Relaisstationen nach Krisan transmittiert wurden, erschienen wie ein filigranes Gespinst auf den Falschfarbenmonitoren.
    Minute um Minute verging.
    Schließlich entspannte sich der Terranaut.
    »Allem Anschein nach«, erklärte er und trat von dem Terminal zurück, »ist das System sauber.«
    »Oder«, sagte Jana und deutete auf ein weiteres Echo auf dem Ortungsschirm, »Valdecs Schiffe verbergen sich im Ortungsschatten dieses Mondes, der den schönen Namen Al Akhbar trägt.« Ihr Gesichtsausdruck verriet nicht, wie sie tatsächlich über diese Angelegenheit dachte.
    Morgenstern nagte an seiner Unterlippe.
    Erlaubte sich die Logenmeisterin einen neuen Scherz mit ihm? Prüfend überflog er die Anzeigen. Krisans Mond besaß einen Durchmesser von knapp zweitausend Kilometern, und er war öde und tot wie Luna. Nichts deutete auf energetische Aktivität hin, aber Janas Bemerkung hatte ungewisses Mißtrauen in ihm entfacht.
    »Was halten Sie davon, einen psionischen Blick auf Krisan zu werfen?« erkundigte er sich bei der hochgewachsenen Frau.
    Sie sah ihn an, als zweifelte sie an seinem Verstand.
    »Der Planet ist fünf zehn Lichtminuten von der IRMINSUL entfernt. Eine zu große Distanz für eine telepathische Sondierung.«
    Der dürre Mann grinste. »Für David terGorden oder einen von den anderen Terranauten wäre das kein Problem«, versetzte er mit boshafter Häme.
    »Großmaul«, sagte Jana und stieg die Wendeltreppe wieder hinauf, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Nun, dachte Morgenstern, Diplomatie war noch nie meine Stärke. Ach was, das Schwarze Loch soll dieses hochnäsige Weib verschlingen. Schließlich bin ich der Leiter dieser Expedition, oder?
    Die Reflexe der fernen Container schienen ihm aufmunternd zuzublinzeln, und nach einem kurzen Moment des Nachdenkens folgte er Jana hinauf zur Logenplattform.
    Can Katzenstein und Myranda Llan sahen ihm erwartungsvoll entgegen.
    Jana, die Hexe, war in eine geflüsterte Unterhaltung mit ihren Logenschwestern versunken, während Lem Odebreit mit dem Eifer der Jugend an den Kontrollen hantierte.
    »Nun?« fragte Myranda.
    Morgenstern räusperte sich.
    »Nach reiflicher Überlegung«, erklärte er mit dramatischer Gestik, »bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß das Mephisto-System frei von Feinden und ähnlichen Kreaturen ist. Wie wir gehört haben, verlief die Tastung negativ. Einem Aufbruch nach Krisan steht demnach nichts mehr im Wege.«
    »Hört! Hört!« murmelte jemand – vermutlich Jana.
    Der dürre Mann ignorierte den Zwischenruf.
    »Die IRMINSUL«, fuhr er fort, »verbleibt auf ihrer derzeitigen Position. Sollte sich wider Erwarten etwas Unvorhergesehenes ereignen, kehrt das Schiff sofort nach Aqua zurück.
    Argan Pronk hat Altamont O’Hale zwei Schiffe zur Verfügung gestellt, und der gute Altamont wartet mit einer schlagkräftigen Truppe nur darauf, uns zu Hilfe zu eilen. Das ist unsere Rückversicherung.«
    Er zuckte dann die Achseln. »Allerdings werden bis zum Eintreffen dieser Truppe mindestens fünf Tage vergehen.«
    »Rosige Aussichten«, brüllte Katzenstein mit der ihm eigenen Lautstärke. »Also hoffen wir, daß alles glattgeht.«
    Myranda Llan blickte ihn schräg von der Seite her an. »Wenn du weiter so herumgrölst«, bemerkte sie spitz, »wird man auf Krisan über unsere Anwesenheit informiert sein, noch bevor wir gelandet sind.«
    »Darf ich nicht mitkommen?«
    Lem Odebreits leicht bebende Stimme riß Morgenstern aus der

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