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Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Kollege von Original Food Interstellar.«
    Der Kurier hatte mehrmals versucht, den Redefluß seines Manags zu unterbrechen. Erfolglos. Jetzt atmete er erleichtert auf und sprudelte die Worte hervor: »Haben wir schon erledigt, Manag LeMaire. Resultat negativ.«
    »Was, zum Kuckuck, soll das denn schon wieder heißen?« LeMaires Kopf war puterrot.
    »Ashram meldet sich nicht mehr, Manag. Schon seit zwei Stunden nicht …«
     
    *
     
    Leises, gleichmäßiges Summen. Ruhig und beständig leuchtende Kontrollen. Stetiges Sirren der Luftverteiler und Filterelemente.
    Die beiden Männer saßen entspannt in ihren Sesseln. Auf einem der vielen Kontrollmonitoren vor ihnen lief ein mehrere Jahre alter Unterhaltungsfilm. Sie folgten der Handlung nur mit mäßigem Interesse. Sie hatten ihn schon viermal gesehen. Weitere Filme von der Erde waren nie eingetroffen. Die anderen Bildschirme der Energiespeichereinheit Nummer vier am Stadtrand Ashrams zeigten Diagramme und grün fluoreszierende Kurven. Die Werte waren in Ordnung. Die Sammelkollektoren der Sonnenenergie-Speicherstation waren mit dem Einbruch der Langnacht eingefahren worden. Vor drei Standardtagen hatten die Umformer und Verteiler die Arbeit aufgenommen. Sie wurden von der Miniaturelektronik automatisch ausgesteuert. Für die beiden Männer im Hauptkontrollraum blieb nur eine eintönige und mehr als langweilige Überwachungstätigkeit.
    Dann, irgendwann während der zweiten Wachperiode, wurde aus einem grünschimmernden Sensorpunkt ein rotes Warnlicht. Der größere der beiden Männer beugte sich mit zusammengekniffenen Augen vor. Das sie umgebende und einhüllende stetige, gleichmäßige Summen veränderte sich.
    »Da stimmt irgend etwas nicht«, stellte Andrash überflüssigerweise fest. Er betätigte einige Kontrollschaltungen. Die Kurven auf den Monitoren veränderten sich. »Wir haben eine Fehlfunktion in Speicherkammer neun.« Er stieß seinen Nachbarn an. »He, an die Arbeit, Junge.«
    Der junge Mann neben ihm kippte wie in Zeitlupe zur Seite, bis sein Oberkörper die Seitenlehne des Sessels berührte. Die Wangen zuckten. Die Augen waren weit aufgerissen und schienen etwas wahrzunehmen, das Andrash verborgen blieb.
    Andrash fluchte, sprang auf die Beine und holte aus einer nahen Box eine Injektionspistole hervor. Es zischte, als er sie auf den Oberarm seines Kollegen preßte und das Medikament in dessen Blutkreislauf eindrang.
    Es war zu erwarten, dachte Andrash. Es geht los. Langnacht. Und wir haben keine Emotioblocker.
    Dann schaltete er den Kommunikator ein und rief die Einsatzleitung der Sicherheitszentrale, die ein paar Kilometer entfernt ihren Standort hatte, näher zum Stadtzentrum Ashrams.
    »Hier Energiespeichereinheit vier«, meldete er sich. »Andrash spricht. Mein Kollege ist ausgefallen. Es deutet alles auf ein meteorotropes Krankheitsbild hin. Bitte um Bestätigung und die Abstellung eines Ersatzmannes.« Er blickte noch einmal auf die Diagramme und die Kurven. »Haben hier eine seltsame Fehlfunktion. Andrash. Ende.«
    Aus dem Empfänger drang nur statisches Rauschen.
    »Ich wiederhole«, sagte Andrash bestimmt. »Hier ist Speichereinheit vier. Mein Kollege …«
    Wieder keine Antwort. Nur Schweigen. Und das Knistern von elektrischen Entladungen in der Atmosphäre.
    Andrash blickte zur Seite. Dem einen roten Warnlicht hatten sich noch zwei weitere hinzugesellt. Er fluchte, nahm seine Meldung auf Endlosband und programmierte den Kommunikator auf Dauersendung. Verdammt, warum meldete sich die Sicherheitszentrale nicht?
    COMPUTERANFRAGE, tippte er in das Eingabeterminal der Überwachungselektronik. ERBITTE KONKRETISIERUNG VON FEHLFUNKTION.
    Er brauchte nicht lange zu warten.
    FEHLFUNKTION WIRD DURCH ZUNEHMENDEN AUSFALL DER SICHERHEITSKREISE A/3 UND C/1 AUSGELÖST. REPARATUR DER BETREFFENDEN KREISE DRINGEND ERFORDERLICH.
    Irgendwo knisterte etwas. Andrash wandte sich um. Nichts. Dann, hinter den Schlitzen des Be- und Entlüftungsgitters, ein Schatten, eine huschende Bewegung. Unwillkürlich tastete Andrash nach der Waffe in seiner Gürtelhalfter. Sein Kollege rührte sich nicht. Er schlief tief und traumlos. Man konnte nie wissen, wie jemand reagierte, der auf die durch die Langnacht veränderten Klimabedingungen Maranyns mit meteorotropisch bedingten Leiden ansprach. Vielleicht wurde er nur apathisch und nahm nichts um sich herum wahr. Vielleicht wurde er auch zum Amokläufer.
    Eine seltsame Müdigkeit entstand in Andrash. Noch einmal blickte er auf

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