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Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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in ihren Händen, verehrte Manags?«
    Gulager nickte langsam. »Da ist was dran. Wir wissen nur von einer geheimen Dringlichkeitsorder vom Konzil und der Großen Grauen, Chan de Nouille. Vielleicht … Ja, sie muß mehr wissen.«
    Auch Tarley LeMaire nickte und ließ sich nun wieder nieder. »Sie haben recht.« Er sah auf. »Nun gut. Dann müssen wir in zwei Phasen vorgehen. Phase I: Ein speziell zusammengestelltes Team schaltet Marina aus – für immer. Ich habe diese widerliche alte Schlampe noch nie gemocht …«
    »Ach nein«, ließ sich Levorstad vernehmen und grinste. »Und was war mit diesem kleinen Techtelmechtel vor knapp drei Jahren? Da haben Sie doch …«
    LeMaire wedelte mit den Armen. »Das tut hier überhaupt nichts zur Sache.« Er räusperte sich. »Marina wird also von Gruppe I ausgeschaltet. Gruppe II geht unterdessen daran, die Datenspeicher der verehrten Hochkommissarin unter die Lupe zu nehmen. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht herausfänden, warum die Garden abgezogen wurden, wann sie wieder nach Maranyn zurückkehren und wo die verdammten Transporter bleiben, zum Teufel! Menschenskind, meine Buchhalter haben gar nicht mehr so viele Rotstifte, um all die Zahlen in die Übersichten und Tabellen einzutragen.« Er überlegte einen Augenblick.
    »Gut. Wenn wir das erledigt haben, übernehmen wir offiziell die Regierungsgewalt und damit auch die Kontrolle über die verlassene Gardenbasis auf der Rotriese zugewandten Seite. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Marina alle verbliebenen Ringos dorthin hat transportieren lassen.« Er hob die Augenbrauen. »Und vielleicht haben wir sogar soviel Glück und finden einen KK-Kurier. Dann wäre die Sache einfach. Wir fliegen den nächsten bewohnten Planeten an und fragen an, was eigentlich gespielt wird. Diese Autarkie, von der Marina zu träumen beliebte, ist natürlich ein vollkommen unsinniges Hirngespinst. Eine Welt wie Maranyn ist ohne Nachschub- und Versorgungsverkehr überhaupt nicht lebensfähig. Alles in dieser Richtung ist hirnloser Unfug!«
    Sein Gesicht war vor Ärger gerötet. Er sah sich um. »Nun, was halten Sie davon?«
    »Meiner Meinung nach haben Sie die wichtigsten Punkte noch gar nicht angesprochen«, wandte Vanessa Tilvern leise ein. »Nämlich die Lage während der Übergangszeit. Die Lage bis zu der Wiederaufnahme einer geregelten Verbindung zu anderen Welten. Was geschieht mit den Siedlern? Soweit ich unterrichtet bin, hat die Original Food Interstellar in Ashram ihre Fleischlieferungen an Doriaman drastisch gekürzt, da wir hier nicht mehr in der Lage sind, die im Austausch dafür vorgesehenen langlebigen Konsumgüter zu liefern. Nicht zu vergessen der akute Mangel an Emotioblockern. Sie haben doch nur gerade noch genug, um sich selbst und Ihre Sicherheitsabteilungen zu versorgen.«
    »Das ist leider wahr«, bestätigte LeMaire unwirsch und vollführte mit den Armen einige fahrige Bewegungen. »Und leider nicht zu ändern. Zu allem Übel sind unsere Entgiftungsanlagen für die Aufbereitung und Ausnutzung einheimischer Nahrungsquellen fast völlig ausgefallen. Nun, es werden einige Kolonisten sterben müssen. Außerdem«, er lächelte kalt, »habe ich bereits veranlaßt, daß eine Einsatzgruppe nach Ashram reist und weitere Fleischvorräte … äh … organisiert. Sie wissen ja, daß es durch den Genuß von unserem Metabolismus entsprechender Nahrung kaum zu meteorotropen Krankheitsbildern kommt. Ich hoffe, damit auch die anderen Angehörigen unserer Konzernniederlassungen versorgen zu können.«
    Vanessa Tilvern nickte langsam. Sie wußte, was das bedeutete. Es würden nicht nur »ein paar« Siedler sterben müssen, sondern eine ganze Menge. Aber Humos waren ersetzbar.
    »Außerdem«, brauste LeMaire wieder auf, »kann uns die OFI mal, wenn wir erst wieder am Hebel sitzen und diese dreimal verfluchte Hochkommissarin das Zeitliche gesegnet hat!«
    Er hatte noch etwas hinzufügen wollen, aber genau in diesem Augenblick ertönte eine mittelschwere Explosion, und die breite Eingangstür aus Echtholz wurde wie ein Blatt Papier ins Innere des Büros geblasen. Der Luftdruck warf die drei Manags und die Servis von den Beinen. Als sie sich wieder hochkämpften, schälten sich aus den Qualmwolken die Konturen mehrerer uniformierter Gestalten.
    »Die Leibgarde Marinas!« rief LeMaire und wollte sich zur Seite rollen, in die Deckung des umgestürzten Tisches. Der sengende Laserstrahl traf ihn auf halbem Wege, brannte sich in seine Brust hinein und

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