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Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Andere hockten am Rand der Fließstraße, deren Kristalle schon seit vielen Standardtagen nicht mehr schimmerten. Einer der Plünderer sah ihn, hob eine Waffe und feuerte. Helles Mündungsfeuer, und etwas prallte mit einem Sirren an der Sicherheitsverglasung ab. Eine trübe Stelle im Transparentprotop, das war alles. Gefährlicher wurde es, wenn es den Burschen erst gelungen war, in die Filiale einzudringen.
    Eine der Frauen sprang plötzlich auf und rannte mit einem hysterischen Kreischen auf die Tür zu. Der dort stehende Bewaffnete sah ihr ernst entgegen, wartete, bis sie heran war, und streckte sie dann mit einem wohlgezielten Fausthieb nieder.
    »Reißt euch bloß zusammen«, knurrte er. »Hat uns gerade noch gefehlt, daß wir jetzt anfangen durchzuticken.«
    Wieder donnerte etwas gegen die verriegelte Tür. Wieder kreischte Metall.
    Dann fiel das Licht aus, und aus der Ferne kam das Grollen einer Explosion.
    »Beim Algol-Götzen!« fluchte jemand in die Dunkelheit hinein. An der Tür krachte es erneut.
    »He«, wisperte einer der Männer. »Das bringt mich auf eine Idee, Freunde. Die Kerle da draußen sind uns zwar zahlenmäßig weit überlegen. Aber dafür haben wir die besseren Waffen. Lassen wir sie doch herein. Und je eher, desto besser. Sonst locken die Burschen noch andere an.«
    Schlurfende Schritte näherten sich der Tür. Riegel wurden gelöst. Metallisches Klacken, als die Waffen zum letzten Mal überprüft wurden.
    Vollkommene Finsternis.
    »Wenn wir uns hier selbst nicht mehr sehen können«, sagte eine der Frauen, »dann dieses Gesindel da draußen erst recht nicht. Alles klar?«
    »Klar. Laß sie herein.«
    Der letzte Riegel wurde gelöst. Gleich darauf ertönte das Donnern erneut, und diesmal sprang die Eingangstür weit auf. Von draußen drang Triumphgeschrei an ihre Ohren. Die ersten Plünderer stürmten ins Innere.
    Lodernde Blitze aus Handlasern schlugen ihnen entgegen; diffuse Schleierwolken aus Schockern hüllten sie ein und ließen sie zu Boden stürzen.
    Diejenigen, die sich noch draußen befanden, verschanzten sich hinter dem Rammbock. Mündungsfeuer von Projektilwaffen zuckten durch die Dunkelheit. Eine der Frauen gab einen spitzen Schrei von sich und meldete sich danach nie mehr.
    Nach fünf Minuten war alles vorbei. Stille. Nur das leise Heulen des Windes. Und das Knistern sich wieder abkühlenden Metalls.
    »Beeilt euch, Freunde. Ich möchte nicht noch einmal eine solche Überraschung erleben.«
    So rasch sie konnten, packten sie die Lebensmittel auf den bereitstehenden Transportwagen, den sie dann auf die Straße rollten. Der Wind war stärker geworden. Er trug nun winzige Eispartikel mit sich, die sich wie Messer in die Haut bohrten.
    »Verdammt, so beeilt euch doch!« Als sie den Transportwagen durch die kalten Straßen Ashrams schoben, wurden sie von zwei Metamorphern, einem Panzerspringer und drei Blaukäfern erwartet. Sie hockten einfach nur da und starrten sie an …
     
    *
     
    »Es geht zu glatt«, meinte Migel leise. Durch die Infrarotbrille sah er den engen Schacht, in dem er und sein Begleiter hockten, in einem trüben, düsterroten Schein. Jonas lachte leise.
    »Mann, was willst du denn? Hast du es lieber, wenn dir jemand die Mündung eines HE-Lasers vor die Nase hält? Los, weiter.«
    Schweigend krochen sie bis zur nächsten Abzweigung und lauschten mit einem Akustikverstärker an dem dortigen Festgitter. Nichts. Alles ruhig. Es war, als sei der unterirdisch angelegte Datenspeicherkomplex im Regierungsgebäude tatsächlich verlassen. Wenn das der Fall war, hatten sie beinahe schon unverschämtes Glück.
    Migel blickte auf die mattschimmernde Anzeige seines Orters. »In Ordnung, wir haben den Ausstiegspunkt gleich erreicht.«
    Wieder krochen sie durch den engen Wartungsschacht. Schmier- und Altöl bedeckten die Wände. Es stank erbärmlich, und daran konnten selbst ihre Atemfilter kaum etwas ändern. Der Schmutz, der sich auf ihren Chamäleonanzügen niedersetzen wollte, wurde von bestimmten Textilfasern wieder abgestoßen. Andernfalls wäre ihre Tarnfunktion zunichte gemacht worden.
    Fünf Minuten später hatten sie die kleine Klappe erreicht. Sie war so schmal, daß Jonas unwillkürlich Zweifel hatte, ob sie da hindurchschlüpfen konnten. Immerhin, sie hatten es lange genug geübt. Migel löste die Befestigungspunkte der Klappe mit einem entsprechenden Codegeber und schob sie vorsichtig zur Seite.
    »Los geht’s. Aktion ›dünner Mann‹.« Und er glitt so mühelos

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