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Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion

Titel: Die Terranauten 069 - Die Bio-Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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wie eine Schlange durch die Öffnung in den dahinterliegenden Raum. Jonas folgte ihm. Anschließend befestigten sie die Klappe provisorisch.
    »Na also«, brummte Migel zufrieden und deutete auf die Terminals und Reihen von Speicherbänken, die diesen Raum nahezu ganz ausfüllten. »Wer sagt’s denn.«
    Sie traten an das erste Ausgabeterminal heran. Ein Knopfdruck, und die Sensorpunkte glühten auf. Leises Summen ertönte.
    »Wann ist die Nachricht eingetroffen?« erkundigte sich Jonas. Migel ließ seine Hände bereits über die Tastatur huschen.
    »Nach den Angaben von Tarley LeMaire im März 2502.« Ein Bildschirm leuchtete auf.
    COMPUTERBEARBEITUNG NICHT MÖGLICH.
    Migel nickte. »Dachte ich mir. Der Befehl, der die Garden von Maranyn abrief, ist mit einem bestimmten Rufsignal codiert. Das macht den Abruf etwas schwieriger.«
    Er holte einen Multiabtaster aus einer Tasche seines Anzugs, öffnete dann mit geübten Händen die Verkleidung des Terminals und verband ihn mit zwei Steuermodulen. Währenddessen machte sich Jonas daran, andere Monitoren einzuschalten und damit die Gänge, Korridor und Räume der Stockwerke über ihnen abzusuchen. Alle waren leer. Nirgendwo entdeckte er einen Hinweis auf eine wie auch immer geartete Aktivität. Er sah auf seine Uhr. Nein, die Ruheperiode hatte noch nicht begonnen. Zumindest einige Verwaltungsassistenten sollten an der Arbeit sein. Das war nicht der Fall. Warum nicht? Er wandte sich zu Migel um. Sein Kollege war durch den Tarneffekt des Chamäleonanzugs kaum zu erkennen. Die Farbe und Struktur des Anzugs paßte sich auf nahezu perfekte Weise der jeweiligen Umgebung des Trägers an.
    SPEICHERZUGRIFFSCODE UNTER BETA/11-1, leuchtete es auf dem Monitor auf. Migel tippte die Daten ein. Die Leuchtschrift wechselte. Eine unverständliche, zusammenhanglos scheinende Zahlen- und Buchstabenkolonne wanderte über die Schirmfläche.
    »Gardencode«, sagte Migel. »Ich bin kein Entschlüsselungsspezialist. Aber die Kollegen von IWF werden diesen Code schon knacken.« Etwas anderes fiel ihm ein. »He, es muß Marina Wristesh doch auch gelungen sein, Sinn in diese Signalfolge zu bringen. Andernfalls wäre das hier«, er deutete auf den Schirm, »nicht gespeichert.«
    Er justierte den Multiabtaster neu. Das Gerät summte auf, als es mit rasender Geschwindigkeit die Speicherbänke des Datenterminals untersuchte. Oszillogramme wanderten währenddessen über die Monitoren.
    Dann – ein helles Piepen. Die Kurven lösten sich auf. Buchstaben erschienen, setzten sich zu Worten zusammen, aus denen dann verständliche Sätze wurden. Gleichzeitig damit begann der Ausdrucker, rasselnd zu arbeiten. Migel hielt die Folie mit der entschlüsselten Nachricht in den Händen, starrte dann wieder auf den Schirm. Er konnte den Inhalt der Nachricht nicht fassen.
    »Das hier«, brachte er dumpf hervor, »ändert eine ganze Menge.« In seinem Gesicht arbeitete es. Sie schalteten das Terminal wieder aus und kehrten auf dem gleichen Weg, den sie gekommen waren, wieder zurück. Im Regierungsgebäude war es nach wie vor still.
     
    *
     
    Das Alte Wissen ist kostbar. Und die Macht der Weisheit groß. Niemals darf die Macht nur zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse eingesetzt werden. Die Macht ist die Essenz eines Lebens, das älter als dieses Universum ist. Sie ist ein unerschöpfliches Reservoir, das mehr ist als nur das Sein. Nur ein Mensch mit ausgereiftem Inneren, nur ein Mensch, der im Einklang mit sich selbst steht, ist in der Lage, die Belastung dieser Weisheit zu tragen. Denn die Weisheit, das Alte Wissen, ist eine Belastung. Durch sie erhalten wir Einblicke in eine Zeit, die von der Ewigkeit zugedeckt wurde, in eine Zeit, in der Harmonie und Einklang alles waren und in der es dennoch zu einer Katastrophe kam, die ALLES zerstörte. Durch sie erhalten wir Einblick in das Echte Leben, das uns in so wenigem nur gleicht.
    Die Belastung ist groß, und nur ein gereifter Mirhyry kann die Last tragen und daraus Kraft für den inneren Gleichklang schöpfen. Darum darf niemals ein Novize in die Augen eines Ganzmirhyry schauen, in denen sich das Alte Wissen spiegelt …
    (Aus: Lehrsätze der Mirhyry)
     
    *
     
    Nach zwei Pausen und einer Ruhezeit erreichten sie das abgestürzte Fahrzeug der Andersbrüder. Rotriese war zum Teil hinter dem Horizont versunken. Nicht mehr weit, und Mahi und Dihs hatten die Rotriese zugewandte Hemisphäre Maranyns verlassen.
    Die beiden Lauffresser hechelten unruhig.
    Dihs

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