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Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Titel: Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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einzusetzen vermochte.
    Das Ende alles Seins …
    Und diesmal gab es die Uralten nicht mehr, die neue Genetiksporen schaffen und damit einen neuen Keim des Lebens erzeugen konnten, der die Große Katastrophe überdauerte. Das nächste Universum würde für lange Zeit leer und einsam und still sein. Ein erschreckender Gedanke. Ein Kreislauf ohne Ende, aber mit einem Anfang, der aus Hoffnung bestanden hatte.
    Das Rinnsal der aus mir herausströmenden Kraft schwoll an. Ich bereitete mich darauf vor, meine Samen freizusetzen. Der Tod war eine dunkle Umarmung. Ich verdrängte den Gedanken, daß selbst mein Tod sinnlos war.
    Ein seltsamer Hauch berührte meine Gedanken. Und dieser Hauch ließ mich noch einmal gegen die nahe, endgültige Finsternis ankämpfen.
    War es möglich …? Oder hatte mir die Agonie etwas vorgegaukelt, das gar nicht existierte?
    »Es ist wahr, Mhyon«, sagte die Biokammer unruhig. »Ja, Herr, es ist tatsächlich wahr …«
    Aber dann … dann war ich nicht allein. Dann bestand doch noch Hoffnung. Nein, es war kein Lenker. Aber der Geist, dessen Präsenz ich für einen Augenblick gespürt hatte, war dem eines Lenkers ähnlich. Und er war nicht in Auflösung begriffen. Er war voll intakt.
    »Wir … wir müssen ihn rufen«, brachte ich mühsam hervor. »Hörst du, Biokammer? Es ist doch noch nicht alles vorbei. Wir müssen den Fremden rufen. Vielleicht … kann er helfen.«
    »Du bist zu schwach, Mhyon.« Die Biokammer horchte und verstärkte die empfangenen Signale für seinen Herrn. »Er ist auf der Suche nach dem Weltenbaum. Er wird hierher kommen. Du mußt schlafen, Mhyon. Nur eine kurze Zeitspanne, während der du einen Teil deiner Kräfte regenerieren kannst. Wenn der Fremde in der Nähe ist, fällt es dir leichter, ihn herbeizurufen.«
    Ich begriff. Ich hatte einen zweiten Fehler gemacht. Ich hatte den Langsamen Tod beschleunigt. Ich hatte die Auslöschung meines Seins herbeigesehnt. Kam der Fremde noch rechtzeitig?
    »Eine Frage, die ich nicht beantworten kann«, gab die Biokammer zurück. »Die Biosphärenordnung des Sternenwanderers löst sich langsam auf. Der Fremde ist in Gefahr. Vielleicht wird er den Weltenbaum niemals erreichen. Vielleicht kann er niemals Keim neuer Hoffnung werden.«
    Er muß es schaffen! dachte ich. Ich war zu schwach, um die Worte laut auszusprechen. Hilf mir, Biokammer. Singe mich in den Erholsamen Schlaf. Versuche, den Fremden hierher zu lenken. Mache ihn auf mich aufmerksam. Und wecke mich zu meinem letzten Dienst, wenn er heran ist …
    Ich schlief ein.
     
    *
     
    In der Ferne ertönte ein helles Zirpen.
    Narda sah in die Grube hinab.
    »Kannst du mir helfen, bitte?« fragte der Pelzige erneut. Das Zirpen wiederholte sich, klang jetzt schon näher. Der Pelzige lief am Boden der Grube unruhig auf und ab. »Bitte«, piepste er. »Beeil dich. Wenn du mir nicht hilfst, wird der Zirpweber bald heran sein und mich mit seinem Außenmagen verschlingen.«
    »Natürlich … helfe ich dir«, brachte Narda verwirrt hervor. Und in Gedanken: Wieso kann ich ihn verstehen? Er ist ganz offensichtlich ein Extraterrestrier.
    Das Zirpen klang nun wie das melodische Raunen und Flüstern von Böen, die einen nahen Orkan ankündigten. Narda drehte sich um. Ein riesiges Etwas schob sich auf zweifach geknickten Stelzbeinen den Hang eines Hügels hinab. Der Körper war amorph und erinnerte an den einer Nacktschnecke. Augen waren nirgends zu erkennen, aber Narda war sicher, daß der Zirpweber ganz genau wußte, wo die Nahrung auf ihn wartete. Sie sah wieder in die Grube hinab.
    Der Pelzige war nicht mehr zu sehen.
    »He, wo bist du?«
    Ein Schatten bewegte sich über dem braunen Boden, und aus dem Schatten wurde wieder das wieselähnliche Wesen mit dem silbergrauen Körperpelz. Ein Chamäleon, dachte Narda. Sie öffnete ihre PSI-Sinne, hüllte den Pelzigen in einen Kokon aus telekinetischer Energie und hob ihn an.
    Doch der Kokon zerplatzte wie eine Seifenblase.
    »Du bist ein Probitter«, piepste der Fremde. »Aber du bist nicht stark genug. Nimm einen Dorngrashalm. Schnell. Der Zirpweber ist gleich hier …«
    Nicht stark genug … Irgendein seltsamer Einfluß blockierte ihre PSI-Sinne. Nicht vollständig zwar, aber doch wesentlich stärker als noch vor Stunden. Die KK-Ballung, auf die der sonnenlose Planet zuraste?
    Wieder das schrille Zirpen. Narda drehte sich um und suchte nach einem langen Dorngrashalm. Kurz darauf hatte sie einen gefunden. Einen langen Stengel, dick, beinahe schon

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