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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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sagte er ruhig: »Beim Kontakt mit einem fremden Volk kommt es in erster Linie auf diplomatisches Geschick an, Isis 31. Mag sein, daß du die Repräsentantin der neuen oder eigentlichen Menschen bist. Aber du kannst nicht für die anderen sprechen, die du gar nicht akzeptierst. Du kannst für niemanden sprechen, weil du dich und deine Absichten mit jedem Wort verrätst. Ich möchte dir keine Fähigkeiten absprechen, Isis 31, aber die der Diplomatie ist dir nicht zu eigen.«
    Cantos schob sich an Isis vorbei und wandte sich an mich.
    Frost erschien in der Tür.
    Jana lachte schadenfroh.
    Isis ließ es sich stillschweigend gefallen. Sie hatte nichts dagegen, daß Cantos zu mir ging und sich neben mich stellte. Er drehte sich um und blickte in die Runde.
    Frost kam langsam näher – als müßte er besonders vorsichtig sein. In seinen Augen flackerte es verdächtig. Sein Blick irrte immer wieder zu Cantos hin.
    Es gab keinen Zweifel: Frost hatte Angst vor dem Genessaner. Er würde niemals nach Genessos fliegen. Frost war ein elender Feigling.
    Ich mußte an mich halten, um nicht ebenfalls zu lachen, aber das hätte mir schlecht zu Gesicht gestanden. Ich mußte mir stets meiner Verantwortung bewußt sein und mußte mein Temperament zügeln.
    Etwas, was ich in den letzten Tagen gewissermaßen bis zur Neige ausgekostet hatte.
    Cantos sagte: »Ich will euch allen zunächst einen kleinen Bericht über die gegenwärtige Situation von Genessos geben: Auf Genessos hat sich die Situation dramatisch verschlimmert. Weltraum-II-Phänomene diverser Natur manifestieren sich, und wir Genessaner führen inzwischen einen verzweifelten Abwehrkampf – wenigstens die unter uns, die dazu in der Lage sind. Einen, Dawos, hat Llewellyn bereits kennengelernt. Es ist unter den gegebenen Umständen nicht ungefährlich, auf Genessos zu landen. Es ist ein Planet, der im Sterben liegt, aber wir werden den Planeten nicht verlassen und mit ihm untergehen.
    Unter diesen Umständen werden wir euch auch nicht sonderlich helfen können. Das Volk der Genessaner ist ein Außenseitervolk. Nur deshalb war es möglich, daß ich euch Menschen bisher unterstützte, ohne direkt in Ungnade bei den anderen Völkern zu fallen. Gewiß, ich könnte euch zu einem anderen Volk verweisen, aber es wäre besser, würde ich euch dabei begleiten. Dies ist unter den geschilderten Umständen nicht möglich.«
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß Scanner Cloud und Morgenstern die Zentrale betraten. Jetzt waren sie alle da, außer den Terranauten auf der Plattform über unseren Köpfen.
    »Du wirst dennoch eine Delegation von uns mitnehmen?«
    Cantos blickte zu Cloud und Morgenstern hinüber.
    »Ja!« sagte er.
    Ich war überzeugt davon, daß er mit einem der beiden telepathischen Kontakt hatte. Mit welchem? Oder gar mit beiden?
    Die Lenker und ihre geheimnisvolle Rolle. Da war sie wieder.
    »Ja!« wiederholte Cantos und wandte sich an mich.
    In diesem Augenblick griff Isis 31 ein. Sie hatte sich abwartend verhalten. Und jetzt offenbarte sie ihre Macht gegenüber Cantos – in aller Härte und Offenheit. Sie verwandelte sich – ohne daß man es vorher auch nur geahnt hätte – in ein brüllendes Inferno energetischer Entladungen. Eine lodernde Energiefackel, die sich auf Cantos konzentrierte und innerhalb von Sekundenbruchteilen eine krachende Brücke schlug.
    Mein Gott, sie will Cantos töten – ausgerechnet Cantos! dachte ich und war unfähig einzugreifen. Nicht nur, weil es zu schnell ging. Ich hätte einfach nicht gewußt, wie ich es verhindern könnte.
    Aber eines war mir klar: Ich würde alles tun, um die beiden Supertreiber zu töten, wenn Cantos etwas zustieß.
    Denn damit würden nicht nur diese Mission, sondern sämtliche zukünftigen Missionen scheitern.
    Die Energien umtosten Cantos, aber Isis 31 beherrschte sie vorzüglich, während die anderen unwillkürlich auswichen. Sie sahen sich verstohlen nach einer Deckungsmöglichkeit um.
    Cantos blieb stehen, während auch ich ein Stück auswich. Ich konnte nicht anders.
    »Isis!« brüllte ich, um die Supertreiberin zur Vernunft zu bringen.
    Sie hörte natürlich nicht auf mich. Die lodernde Fackel ließ ihre Konturen nur vermuten.
    Welche Macht besaßen die Supertreiber eigentlich? Wußte das jemand?
    Nein! konstatierte ich: Nicht einmal sie selbst!
    Cantos wurde von unsichtbaren Kräften erfaßt und hochgehoben. Gleichzeitig erloschen die tosenden Energien.
    Aber ich ließ mich täuschen: Die Luft flimmerte!
    Nein,

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