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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Schaden zu reparieren.
    Meine Angst verschwand. Es war keine gewöhnliche Angst gewesen, sondern die unbewußte Reaktion auf das Grauen, das alle universelle Ordnung zerstören und das Chaos entstehen lassen wollte.
    Das Leuchten verging. Es blieb ein Netzwerk von braunen Flecken, wo das wimmelnde Gewürm aufgetreten war.
    Es war mir, als könnte ich im nachhinein die Todesschreie der betroffenen Kreaturen hören.
    Die Stimme von Cantos klang wieder in meinem Innern auf: leidenschaftslos, sachlich, irgendwie von allen Geschehnissen distanziert. Dadurch zeigte sich, wie sehr sich Cantos von einem Menschen wirklich unterschied. Er kannte ein Gefühlsleben, das mit dem eines Menschen unvergleichbar blieb.
    »Ihr habt es selber erlebt – eindringlicher, als ich es euch schildern könnte. Wir hatten Glück, denn beinahe hätte es uns ebenfalls erwischt. Ich verlor vorübergehend die Kontrolle über das Schiff. Für mich ein schreckliches Erlebnis, das mir persönlich noch einmal vorführte, wie dringlich es ist eine Änderung herbeizuführen.
    Wir haben einmal die Flucht vor dem Chaos geschafft, werden es aber nicht ein zweites Mal schaffen. Dafür sorgen schon die gewissen Umstände.«
    Damit hatte er indirekt auf meine Frage geantwortet. Aber ich war noch nicht zufrieden damit.
    » Woher seid ihr gekommen? Warum seid ihr gekommen? Was hat euch nach Genessos gehen lassen?«
    Cantos antwortete bereitwillig. Er schien einzusehen, daß es keinen Sinn mehr hatte, weiterhin Genessos mit einem Mantel des Geheimnisses zu umgeben.
    »Es gab eine Rasse mit Namen Baahrsans. Sie lebte in einem System der sogenannten Kangrah-Galaxis, die durch die der Kaiserkraft ähnlichen Raumschiffsantriebe der Kangrahs unterging und sich dabei in das Schwarze Universum verwandelte.
    Das System der Baahrsans wurde mit vernichtet. Ich möchte jetzt nicht in die Details gehen, sondern nur erwähnen, daß es den Baahrsans gelang, in völligem Einklang mit der Natur ihres Planeten zu leben. Auf dieser Welt war die Ökologie perfekt. Eine Steigerung erschien nicht mehr möglich. Doch es gab einen gravierenden Nachteil dabei, Llewellyn: die Abkapselung von allem, was außerhalb des Planeten geschah.
    Die Baahrsans gingen dabei so weit, daß sie jeden Störenfried sofort und unerbittlich töteten, falls er es wagte, auf ihrer Welt zu landen, denn jeder Eindringling zerstörte die ausgewogene Ordnung.
    Wie gesagt, es ist zuviel verlangt, hier noch in die Details gehen zu wollen. Dazu fehlt uns die Zeit, aber als die Katastrophe geschah, hatten die Baahrsans eine solche Entwicklungsstufe erreicht, da sich alle intellektuellen Bestrebungen der Rasse nur auf die Ökologie beschränkten, daß es längst zu einem PSI-aktiven Einfluß gekommen war. Der Gleichklang mit der Natur hatte ein kollektives Planetenwesen entstehen lassen, in dem jeder Teil der Natur seinen integralen Bestand hatte. Insofern gab es keinen Tod mehr, sondern eine ständige Erneuerung des Gesamtwesens.
    Nur diesem Umstand ist es zu verdanken, daß die Baahrsans die Katastrophe wenigstens teilweise überlebten.
    Denn in der perfekten Ordnung gab es dank der PSI-Aktivität einte Resonanz mit Weltraum II.
    Ihr kennt bereits das Phänomen der W-II-Geister, den sogenannten Banshees. Ihr wißt also, daß Lebewesen unter gewissen Umständen bei ihrem Tod zu einer absonderlichen Lebensform in Weltraum II gelangen. Sie werden zu diesen Banshees, die sich niemals ganz an W II anpassen, sonst könnten sie sich dort heimischer fühlen. Sie sind kaum in der Lage, mit anderen Banshees in Kommunikation zu treten. Sie sind einsam und werden oftmals wahnsinnig.
    Es gibt ein Kollektivbanshee der Baahrsans! Der Zusammenhalt aller an der planetaren Ökologie beteiligten Baahrsans hatte seine Auswirkungen über den Tod einzelner Baahrsans hinaus. Wenn sie verstarben, gingen ihre Seelen nicht verloren, aufgelöst in der Energie der Universen, sondern gelangten über die PSI-Brücke direkt nach Weltraum II. Dort blieben sie ein kollektives Wesen – allerdings mit noch größerer Übereinstimmung.
    Es war kein Kollektivwesen mehr, sondern vielmehr alle Einheiten verschmolzen zu einem Ganzen.
    Zu einer Entität!«
    Cantos hielt einen Moment lang inne, weil wir es erst verdauen mußten, was er da eröffnete.
    Eine Entität? Eine Baahrsan-Entität? Als Super-Banshee?
    Das war so phantastisch, daß ich zu keinem Wort fähig war. Ich betrachtete Genessos, über dem ich in tausend Metern Höhe schwebte. Das

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