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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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möchte ich selber zu einem Zitat greifen: Unsere Technik ist ein Zwischending zwischen steuerbarem Biofaktor und Elektronik. Unsere Raumfahrt ist keine Treiberraumfahrt und auch keine Kaiserkraftraumfahrt. Nennen wir es doch einmal technische Treiberraumfahrt? Unsere Computer sind eine Mischung aus lebender Materie und toten Schaltkreisen.
    So sind auch unsere Transmitter anders beschaffen als die Weltraumstraßen, die auf Pflanzen-PSI basieren. Die golden schimmernde Substanz, die du draußen siehst, ist kein Leben, aber darunter, von unserer Biotechnik ermöglicht, breiten sich Netzwerke von biologisch aktiver Materie aus, die ein ständig wirksames Feld erzeugen – bestehend aus Energien von Weltraum I und Weltraum II. Und damit wären wir endlich beim Kern der Sache. Ich bin sicher, daß alles, was ich über unsere Technik gesagt habe, niemals richtig begriffen wurde. Deshalb möchte ich gewissermaßen allen Erklärungen das Tüpfelchen aufs i setzen: Unsere Technik lebt vom Erzeugen von Energie, die aus einer Mischung besteht. Wie die Glut des Feuers und die PSI-Glut fanatischer Gedanken. PSI-Energien sind Weltraum-II-Energien. Stell dir ein Kaiserkrafttriebwerk vor, das nicht nur die erforderlichen Antriebs- und Betriebsenergien aus Weltraum II absaugt, sondern darüber hinaus Weltraum-I-Energien erzeugt, um diese Kräfte wieder zu neutralisieren, indem sie ein Gegengewicht bilden. Es ist Theorie, Llewellyn. Die Menschheit ist noch nicht in der Lage, so etwas zu bauen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn es ist einem Menschen schon fast unmöglich, solches als theoretische Grundlage zu verstehen. Für uns ist es Alltag.«
    Es hatte leidenschaftslos geklungen. Cantos hatte es nicht gesagt, um mit den technischen und PSI-Fortschritten der Genessaner zu prahlen.
    Der Genessaner? Konnte man die Hüter des Erbes wirklich so nennen?
    Bei meiner ersten Begegnung hatte ich sie unwillkürlich Baahrsans genannt. Quasimodo hatte mich berichtigt.
    Es gab keine Baahrsans mehr, weil diese Rasse sich vor undenklichen Zeiten auf Genessos niedergelassen hatte.
    Cantos winkte uns zum Ausgang.
    Als wir das Schiff verließen, vibrierte der Boden leicht unter unseren Füßen.
    Es war der goldene Boden.
    Ich bückte mich und tastete das Material ab. Es fühlte sich glatt und weich an – wie ein Kunstlederpolster.
    Cantos ging mit uns auf die Wand zu. Ich warf einen Blick zurück. Das Schiff wirkte wie ein verschwommenes Ei ohne feste Konturen. Wie Cantos mir erklärt hatte, war das eine Folge der alles durchdringenden PSI-Energie. Die besondere Mischung, von der Cantos soeben erzählt hatte und die alle genessanische Technologie ausmachte, hatte an der Unwirklichkeit des Schiffes wohl einen noch größeren Anteil.
    Es war ein technisches Gerät, aber die Energien entrückten es teilweise der Wirklichkeit.
    Es erschien unfaßlich und unbegreiflich.
    In der glatten Wand öffnete sich eine mannshohe Tür. Cantos blieb stehen. Er machte keine Anstalten, die Tür zu durchschreiten. Etwas hielt ihn davon ab.
    Ich sah die steile Falte auf der Stirn des Supertreibers Thor 51.
    Da schob sich etwas durch die Öffnung: eine pulsierende Qualle mit einem traurig blickenden Auge auf dem Rücken. Es blinzelte uns an.
    Eine unfreundliche Stimme schnarrte: »Du hast einen unverzeihlichen Fehler gemacht, Cantos!«
    »Quasimodo!« brüllte ich.
    Das Auge richtete sich auf mich …
     
    *
     
    Die Stimme schnarrte: »Aha, den hast du auch wieder dabei. Der durfte ja nicht fehlen. Wie kommt er dazu, mich Quasimodo zu nennen? Ich bin nicht Quasimodo. Der Arme lebt nicht mehr. Ich bin Modo!«
    »Modo?« wiederholte ich verblüfft. Dann erinnerte ich mich an den Hinweis von Quasimodo, daß ich den Unterschied wohl kaum feststellen würde.
    »Es war kein Fehler«, antwortete Cantos fest. »Ich weiß, ich habe gegen den Mehrheitsbeschluß gehandelt – ausnahmsweise, aber uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Ja, glaubst du denn, die könnten uns helfen?«
    »Warum nicht, Modo? Es sind oftmals nicht die Kapazitäten, die entscheiden. Diese drei hier haben mit dem System nichts zu tun – viel weniger als ich jedenfalls. Sie sind Außenseiter und könnten sich in die Nähe des Zentrums wagen.«
    »Und was wäre damit gewonnen?«
    »Die Kräfte sind unausgewogen, und das Ungleichgewicht verschiebt sich mehr und mehr. Hast du nicht gespürt, wie gefährlich es war, den Transmitter einzusetzen, um das Schiff in den Hangar zu holen? Ich glaubte für einen

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