Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Titel: Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Liersch
Vom Netzwerk:
sich Lichter. Mayor fluchte. Er lief vorsichtig hinter dem Jungen her. Freya hatte er an der Hand. Die Frau hielt die Katze gegen den Körper gepreßt.
    Sie waren nach wenigen Metern am Schiff. Tom hatte eine Strickleiter gefunden und hangelte sich daran empor. Mayor sah sich um. Die Lichter hinter ihnen waren schnell näher gekommen. Es waren keine Menschen oder was auch immer zu Fuß. Es mußte sich um einen Wagen handeln.
    Die Bordwand war sehr hoch, vielleicht fünf Meter, und Mayor hielt die Leiter straff, damit Freya leichter hochklettern konnte. Dann hangelte er sich selber hoch. Er stellte dabei fest, daß seine neue Hand fast so gut war wie die alte. Er spürte keine Schmerzen, sie gehorchte jedem Befehl seines Hirns. Sie war stark, aber sie gehörte nicht ihm.
    Motorsummen kam näher. Ein Elektrokarren hielt quietschend am Strand.
    Es war gut, daß sie hinter dem bauchigen Körper des Schiffes hochgekrochen waren, so daß sie von den Scheinwerfern des Wagens nicht erfaßt wurden.
    Tom legte die Finger an die Lippen, als sie sich über die hohe Bordwand schwangen. Kluger Junge!
    Das Schiff war ganz aus Holz! In der Dunkelheit schien es sich um die Nachbildung eines uralten Piratenschiffes zu handeln. Oder war es gar echt? Den Freizeitbeutern war alles zuzutrauen.
    Von unten ertönte eine ärgerliche Stimme.
    »Muß denn dieses Theater sein?«
    Die drei Menschen und das Tier oben duckten sich hinter die Reling. Schritte platschten durchs Wasser. Es waren die Schritte von mindestens einem halben Dutzend Menschen.
    »Bitte nicht übel zu nehmen, Herr, aber es ist wegen der Öffentlichkeit!«
    »Scheiß auf die Öffentlichkeit«, sagte die grobe, ärgerliche Stimme.
    Mayors Augen hatten sich an die Dunkelheit etwas gewöhnt. Noch besser allerdings sah Kat. Das Fell des grauen Katers schien sanft zu leuchten. Er lief vor ihnen her und zeigte ihnen damit den Weg.
    Die drei Menschen sagten kein Wort. Instinktiv hielt Mayor auch seine Gedanken zurück. Es sollte ja so etwas geben wie Gedankendetektoren, jedenfalls hatte er von einer solchen Entwicklung des Psycho-Korps gehört.
    Eine Tür öffnete sich vor ihnen. Mayor wich zurück, dann sah er, daß Tom sie geöffnet hatte. Der Junge schien überhaupt keine Angst zu haben.
    Sie schlüpften durch die Öffnung, dann gingen sie tiefer. Eine Treppe führte nach unten. Im Innern des Schiffes brannten kleine elektrische Lampen, deren Licht so getönt war, daß sie von außen wie Kerzen oder Ölfunzeln wirkten.
    Auch die Treppe bestand aus Holz, ebenso das schmale Geländer und die Wand- und Deckenverkleidung. Das Holz schien uralt zu sein und rissig. Die Stufen knarrten, und sie atmeten auf, als sie es bis unten geschafft hatten.
    Sie standen vor einer weiteren Tür, und Mayor stieß sie vorsichtig auf, nachdem er einen Riegel zur Seite geschoben hatte. Sie gingen hinein. Es schien sich um einen Lagerraum zu handeln, denn Kisten waren bis an die niedrige Decke gestapelt. Es war nicht auszumachen, ob es sich um Lebensmittel oder andere Güter handelte, aber es hing ein muffiger Geruch im Raum, wie von uralten Gewürzen, nassem Tauwerk und Teer. Und es roch leicht nach Ratten. Kat stellte dies als erster fest und raste in die nächste Ecke. Sekunden später ertönte ein heftiges Kratzen und Scharren, ein lautes Quieken und dann herrschte wieder Stille.
    In diese Stille hinein trampelten Stiefel auf dem Deck, direkt über ihren Köpfen. Blöcke quietschten, Ketten rasselten.
    Eine heftige Bewegung ging durch das ganze Schiff. Es schien sich einen Moment sogar zu erheben, aber das mußte eine Täuschung sein. Dann befanden sie sich in einer wahrnehmbaren Bewegung. Und etwas anderes nahmen sie wahr. Stiefel, die die Treppe herunterpolterten, die sie gerade heruntergeschlichen waren.
    Sie sahen sich in dem dunklen Raum um. In der Ecke saß Kat, eine Pfote auf die noch etwas zuckende tote Ratte gesetzt, das Denkmal des Siegers.
    Brummen und Fluchen ertönte, dann hob sich langsam und quietschend der Riegel vor ihrer Tür.
    Mayor sah sich rasch um. Wenn er richtig gehört hatte, war nur ein Mann zu ihnen nach unten gekommen. Es konnte sich um Zufall handeln. Vielleicht würden sie Zeit gewinnen, wenn sie sich etwas verstecken konnten.
    Hinter den Kisten schien es eine Nische zu geben. Das Licht, das aus unsichtbaren Ritzen hereinsickerte, war zu ungewiß, um richtig sehen zu können. Aber als sie in die Nische hinter die Kisten krochen, fiel Mayor plötzlich auf, daß die

Weitere Kostenlose Bücher