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Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Titel: Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Liersch
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schärfer. »Paßt mal auf, wenn ihr uns linken wollt … man hört ja einiges von euch Freizeitbeutern …«
    Freya riß Mayor das Mikro weg und schrie, wie in höchster Not:
    »Retten Sie uns, Herr Kapitän. Unser Schiff sinkt. Sie sind doch so nahe …« Sie brach schluchzend ab, und Mayor klopfte ihr anerkennend auf die Schulter.
    »Ah, zarte weibliche Töne«, sagte der Kapitän des Trawlers lüstern. »Also, wir kommen!«
    »Danke, danke!«
    Nach einer Stunde lag der riesige Trawler tatsächlich in respektvoller Entfernung des alten Segelschiffes. Es handelte sich um eine vollautomatische Fischfang- und Verarbeitungsmaschine. Der ganze Kasten war vollautomatisiert, es gab vielleicht zehn Besatzungsmitglieder. Und den Mann, der um Hilfe gerufen hatte.
    Tom hatte sich inzwischen an die Arbeit gemacht. Vorher hatte Edward dafür gesorgt, daß sein scheinbar alter Holzkahn durch entsprechende Trimmung leicht auf der Seite lag, wie ein Schiff, das aufgelaufen war. Tom hatte folgendes zu tun, und er wandte dabei alle Kniffe an, die er aus seinen Spielertagen kannte.
    Freya zeigte ihm mit ihrer hexenhaften Fernsicht die entsprechenden Zeiger, von denen wiederum Edward sagte, daß es die richtigen waren. Tom ließ die Nadeln hochschnellen, als seien es die silbernen Kugeln in einem Spielautomaten.
    »Tatsächlich!« blökte die barsche Stimme aus dem Lautsprecher, »Ihr sitzt fest!« Er lachte etwas. »Das wird Euch ein hübsches Sümmchen kosten, meine Herrschaften.«
    »Das ist bekannt«, bestätigte Mayor eifrig. »Zehn Prozent vom Anschaffungswert des Schiffes. Das sind ungefähr 150 Tausend Kredits. Alles okay, nur holen Sie uns raus.«
    »Wir schießen eine Trosse rüber«, sagte der Skipper des Trawlers über Funk. »Wir schleppen Euch frei, aber für die Formalitäten kommt Ihr zu uns an Bord!«
    Wenig später flog eine Boje an einer langen dünnen Leine durch die Luft und kam weit hinter dem Segelschiff ins Wasser. Die See war relativ ruhig. Edward machte ein Schlauchboot mit Außenborder klar, hievte es über die Davits, fischte die Boje auf, und gemeinsam zogen sie über die Ankerwinde die daran hängende Trosse an Bord.
    »Festmachen, Leute!« kam der Befehl vom Trawler. »Wir ziehen an!«
    Drüben heulten die Motoren auf, Edward ließ die eigenen Maschinen lautlos gegenhalten, damit der Eindruck erweckt wurde, daß sie tatsächlich festsaßen. Dann kam der alte Segler »frei«, die Trimmung wurde verändert, und das Segelschiff richtete sich wieder auf.
    Es »klappte« beim ersten Versuch.
    Der Trawler ließ die Trosse dran, zeigte sich aber wachsam.
    Der Skipper benutzte ein Megaphon, um sich verständlich zu machen. »Kommt rüber mit dem Schlauchboot, ihr zwei. Das Kind könnt ihr drüben lassen. Bringt eine Kreditbestätigung oder Bar-Kredits mit!«
    »Alter Raffzahn!« knurrte Mayor. Zusammen mit Freya bestieg er das kleine Schlauchboot erneut, der kleine Motor summte auf, und sie fuhren zu der fahrbaren Fischfabrik hinüber.
    »Wir wissen nicht, wo sich der Mann befindet, der uns gerufen hat«, sagte Mayor leise, weil er ein Richtmikro befürchtete. »Ich kann ihn wahrnehmen, aber er scheint nicht bei Bewußtsein zu sein. Wir müssen sehen, was kommt und schnell handeln.«
    Freya nickte. Sie legten an, während die Wandung des Trawlers scheinbar turmhoch und schwarz neben ihnen aufragte. Unter lauten Rufen wurde die Alu-Leiter teleskopartig herabgelassen, und Freya, die sich eine Matrosenmontur übergestreift hatte, kletterte voran.
    Oben erwartete sie schon ein hagerer Mann mit stechenden Blicken. Der Kerl schien der Skipper zu sein. Er stellte sich mit schwungvoller Geste vor, murmelte einen unverständlichen Namen und strahlte Freya an. Die gab einen feurigen Blick zurück.
    »Danke, Kapitän, daß Sie uns gerettet haben«, sagte sie mit neckischem Augenaufschlag.
    »Kommt in meine Kajüte, Freunde, darauf müssen wir einen trinken«, grölte der Skipper und ging die Treppe voran. Er schien es ziemlich eilig zu haben. Die Mannschaft – ungefähr ein Dutzend Männer, die mehr oder weniger hartgesotten aussahen hielt sich zurück und beobachtete die beiden Ankömmlinge mit finsteren Blicken.
    Noch immer keine Spur von diesem Mann.
    Und doch war die mentale Witterung so nah.
    Unten in der Kabine entkorkte der Skipper mit großartiger Gebärde eine Flasche Fusel. »Echt australischer Bourbon«, lärmte er, »die Damen zuerst!« Er lachte meckernd und fragte dann betont zurückhaltend. »Wie zahlen

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