Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Protopalleen. Die Fliehenden wichen ihnen aus.
    Llewellyn war wie erstarrt.
    Der Grüne Phönix schloß kurz die Augen. »Was halten Sie jetzt von vertrauensbildenden Maßnahmen?« Er deutete in die Runde. Seine Hände schienen von innen heraus zu glühen. Die Phönixjünger stimmten einen Gesang an. Ihre Stimmen vermochten das aus dem Grün heranwehende Knistern und Knacken kaum zu übertönen.
    »Der Krieg hat bereits begonnen. Riemenmann. Dies ist ein biogenetischer Angriff der Technos auf die Variökologie der Erde. Sehen Sie nur!« Seine Arme deuteten in die Runde.
    Ein Biotechniker stürmte heran.
    »Sie dringen weiter ins Stadtinnere vor!« rief der Mann. »Die Pflanzen greifen uns an …! Was sollen wir tun?«
    Llewellyn gab sich einen Ruck. »Alarmieren Sie alle Biotechniker, Multimittler und Treiber. Vielleicht gelingt es uns mit vereinter Kraft …«
    Der Grüne Phönix schrie plötzlich auf.
    Eine kalte Flamme löste sich von seinen Fingerspitzen, zuckte vor und hüllte einen fassungslos auf das sich nähernde Grün starrenden Mann in eine leuchtende Aureole. Einer der Phonixjünger hob eine Waffe … ein kurzer, energetischer Blitz, und der Mann brach im Rücken getroffen zusammen.
    »Was …« setzte Llewellyn an.
    »Sehen Sie ihn an.« Der Phönix war mit einigen raschen Schritten bei dem Toten und drehte ihn mit dem Fuß herum.
    Jana keuchte.
    Sie blickte auf verschmorte Isolatoren, Chips in Miniatur- und Leichtbauweise, verkohlte Drähte.
    »Hier haben Sie Ihren Attentäter. Ein Simulacrum. Technik.« Er lachte höhnisch, und seine Stimme schwoll plötzlich zu einem Orkan an. Winde strichen mit kalten Böen über Ultima Thule hinweg. »Eine Friedenskonferenz. Begreifen Sie nun, wie naiv Sie waren. Riemenmann? Hier sehen Sie den Beweis. Das ist es, was die Technowelten wollen. Das ist ihr erklärtes Ziel: die Zerstörung all dessen, was unsere Hoffnung ausmacht. Und Sie, Llewellyn, wollten sich mit solchen Leuten einigen!« Er rief Worte, die Jana, Farrell und der Riemenmann nicht verstanden. Ein Schatten fiel über ganz Ultima Thule. Es war der riesenhafte Organsegler des Phönix, wie ein Mond, der der Erde entgegenstürzte.
    Seine Jünger sangen. Sie hatten einen Kreis gebildet und sich an den Händen gefaßt. Es waren merkwürdige Laute, voller Eindringlichkeit und Melancholie. Ein oder zwei Minuten lang stimmte der Grüne Phönix in den Gesang ein. Immer wieder lösten sich Funken wie Elmsfeuer von seinen Händen. Sie bildeten bizarre Muster, und sie erloschen erst, als er sich wieder den Terranauten zuwandte.
    Llewellyn war wie erstarrt. Und ein Blick in die Gesichter Janas und Farrells genügte, um ihm zu sagen, daß es ihnen ähnlich erging.
    »Sie tragen die Verantwortung für diesen Angriff.« Nur noch ein Flüstern. Llewellyn versuchte, dem Blick aus den unauslotbar tiefen schwarzen Augen auszuweichen. Es gelang ihm nicht.
    »Ihr Zögern konnte den Angriff auf die Erde erst möglich machen. Jetzt ist es zu spät. Die Variökologie trägt bereits den Keim der Zerstörung in sich.«
    »Die Pflanzen«, brachte Claude Farrell hervor. »Sie bewegen sich nicht mehr …«
    Der Riemenmann wandte den Kopf zur Seite. Das Knistern und Knacken des vordringenden Grün war verstummt Verwundert blickten PSI-Studenten, Mentallehrer, Biotechniker, Treiber und Terranauten auf die grüne Wand. Sie schwiegen nun wieder.
    Und die Phonixjünger sangen.
    »Ich habe sie gestoppt«, sagte der Phönix, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt. Und er rief:
    »Ich bin der Wahre Erbe der Macht. Betrachtet eure Welt. Sie ist das Opfer eines heimtückischen Angriffs der Technoplaneten geworden. Frieden wollt ihr. Frieden habt ihr den Uneinsichtigen Angeboten. Und sie antworten mit Krieg.«
    Die Jünger sangen. Leise nun. Stimmen, die wie der Hauch des Windes waren.
    »Es ist Zeit. Dieser Angriff beweist, daß so lange kein dauerhafter Frieden herrschen kann, wie das Grün sich nicht seinen alten, ihm zustehenden Platz in dieser Welt erobert hat. Es ist Zeit für die Grüne Invasion. Tragen wir die Sporen zu den Sternen. Beantworten wir den Krieg der Technowelten mit der grünen Waffe.«
    Etwas krampfte sich in Llewellyn zusammen, als die Menschen dem Phönix lautstark ihre Zustimmung bekundeten.
    »Dort draußen«, fuhr der Phönix fort, »herrschen noch immer die Überreste der alten Welt. Dort draußen werden nach wie vor Menschen durch Manags und überkommene Wirtschaftsstrukturen ausgebeutet. Dort

Weitere Kostenlose Bücher