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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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des Ringos verließ und den Boden des Basisplaneten CC-298 betrat.
    Heißer Wind.
    Er wehte ihr Staub ins Gesicht. Den Staub der Ebene, die sich öde und farblos um das Stationsgelände erstreckte.
    Calinca musterte einen Moment lang die eckigen, nach rein funktionellen Gesichtspunkten errichteten Oberflächenbauten der Basis, den Raumhafen und den nahen Landeplatz der Gleiter.
    Niemand konnte ahnen, daß sich unter dem Staub und der Ödnis der Ebene eines der größten Robotfertigungszentren des Sternenreiches verbarg.
    Calinca nahm alles in sich auf.
    Die fensterlosen Protopgebäude, den schlanken, nadelgleichen Tower, die Schweberkolonne, die sich dem Ringo näherte, das Grün des Himmels und der Sonne, die Scheibe des Mondes.
    Die Basis, dachte die Queen, wirkte primitiv.
    Mit Absicht.
    CC-298 lag am Rande des menschlichen Einflußbereiches, und irgendwo jenseits der unsichtbaren Grenze lagen die Welten der Nichtmenschen.
    Potentielle Feinde. Wesen, die nicht erfahren durften, was auf CC-298 wirklich geschah.
    Hinter Calinca wurde A-331 von zwei Graugardisten aus dem Ringo getragen. Die Queen schenkte dem bewußtlosen Treiber nur einen flüchtigen Blick.
    Offenbar hatte der Weltraum-II-Zwischenfall den Psioniker härter mitgenommen, als es zunächst den Anschein besessen hatte. Kurz nach dem Anlegen des Ringos an der havarierten COSMORAL FAY GRAY war er zusammengebrochen.
    Ein Sanitätsschweber summte heran und stoppte. Der Treiber verschwand in dem Spezialfahrzeug und wurde abtransportiert; in den medizinischen Trakt der Basis, der ebenfalls unterirdisch angelegt war.
    Der Wind blies stärker und brachte nun auch einen Hauch Feuchtigkeit mit.
    Flüchtig erinnerte sich Calinca an die Bemerkung des Ringo-Kommandanten, daß CC-298 in den nächsten Tagen und Wochen der grünen Sonne ungewöhnlich nahe kam. Eine Hitzeperiode war die Folge, an die sich dann wieder normales Klima anschloß, bis der Planet unter den Einfluß des violetten Sterns geriet und die Temperaturen auf sechzig, siebzig Grad Celsius hochschnellten.
    Heiß genug, um die dünnen Polkappen verdunsten zu lassen und die Ebenen, die Hügelländer und Bergtäler mit Regen zu überziehen.
    Calinca zuckte die Achseln.
    Sie hatte nicht vor, lange auf CC-298 zu bleiben.
    Sie war eine Kontrolleuse der Cosmoralität und hatte einen Auftrag zu erledigen.
    Ruhig blickte sie dem silbernen, muschelförmigen Schweber entgegen. Die Frau in dem Fahrzeug war ihr bekannt. Sie hatte Fotos gesehen und ihre Akte studiert. Sin Hay, Kommandeuse der Basis CC-298, bildete für Calinca kein Geheimnis.
    Der Schweber hielt an.
    Sin Hay erwiderte Calincas Blick und neigte grüßend den Kopf. »Queen Calinca, ich heiße Sie im Namen Ardas willkommen.«
    Calinca bestieg den Schweber. »Halten wir uns nicht mit Förmlichkeiten auf«, sagte sie scharf. »Ich habe bereits genug Zeit verloren, Queen Sin Hay. Warum wurde die COSMORAL FAY GRAY nach dem Rücksturz aus dem Weltraum II von Ihnen nicht geortet? Das Schiff ist nicht mehr als sechs Lichtstunden vom Doppelsternsystem rematerialisiert.«
    Sin Hay setzte den Schweber in Bewegung und steuerte das Hauptgebäude der Basis an; ein ungefüger Klotz aus makellos weißem Protop, der in seiner massiven Rohheit an einen Bunker erinnerte.
    »Die Alpha-Kodierung, der CC-298 unterliegt«, erwiderte Sin Hay mit ihrer angenehmen dunklen Stimme, »verbietet jede überflüssige Fernortung. Offiziell ist CC-298 nichts weiter als ein kleiner, bedeutungsloser, vorgeschobener Posten der Garden. Die Tarnung darf nicht gefährdet werden.«
    Plausibel, dachte Calinca.
    Gleichzeitig empfand sie diffuse Verärgerung. Ihre Frage war überflüssig gewesen. Keine Graue stellte überflüssige Fragen.
    Vielleicht, dachte Calinca, erging es ihr wie dem Treiber A-331. Vielleicht machten sich die Nachwirkungen der Notentfrostung erst jetzt bemerkbar.
    Die Kontrolleuse räusperte sich.
    Sie beschloß, unverfänglichere Themen anzuschneiden, bis sie die unterirdischen Fabrikkomplexe und Laboratorien erreichten.
    »Wird der Klimawechsel Ihre Arbeit beeinträchtigen?«
    Sin Hay lehnte sich zurück. Ein milder, süßer Duft ging von ihrem schwarzen Haar aus. Parfüm. Der Hinweis in Sin Hays Datenakte auf leichte exzentrische Neigungen gewann nun an Klarheit.
    Aber, durchfuhr es Calinca, Sin Hay war die Kommandeuse einer wichtigen Basis und besaß einflußreiche Gönner in der Cosmoralität. Wie es hieß, sollte Chan de Nouille persönlich, die Herrin der Garden und

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