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Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur

Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur

Titel: Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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wahllos irgendwelche Materie. Wenn wir noch lange hierbleiben, wächst die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes.«
    »Ich schließe mich dieser Meinung an«, erklärte Mandorla. »Fliegen wir die Doppelsonne an. Wir müssen so rasch wie möglich Kontakt mit den Garden aufnehmen.«
    Nach den Informationen, die die Terranauten aus dem lamellierten Gehirn des grauen Mannes von Coldgrave gewonnen hatten, wurden die gelbe und die rote Sonne von zweiundzwanzig Trabanten auf teilweise sehr exzentrischen Bahnen umkreist. Ardas Welt, die Fluchtbasis der Garden, lag als einziger Planet innerhalb der lebensspendenden Biosphäre des Systems, obwohl seine Entfernung zu den eng beieinander stehenden Sonnen zwischen zweihundertzehn und zweihundertvierzig Millionen Kilometern schwankte.
    »In Ordnung«, brummte Logenmeister Cram. »Wir rühren einen Kurztransit durch. Ich …«
    Cram verstummte.
    Ein Ruck durchlief die SIMON BOLIVAR, und das Diodengefunkel auf den Computerterminals wurde hektischer.
    Wieder ein Ruck, heftiger als der erste.
    Wir beschleunigten! Ohne daß das Ionenstrahltriebwerk aktiviert worden war!
    »Fremdeinwirkung«, meldete Quarran sachlich. »Wir befinden uns im Einflußbereich eines extrem starken elektromagnetischen Feldes. Kursabweichung bereits drei Prozent mit steigender Tendenz. Beschleunigung liegt bei zwölf Kilometer im Sekundenquadrat. Beschleunigung nimmt zu.«
    Wieder dachte ich sofort an die Grauen.
    Die Holoprojektion zeigte mir, daß unser Schiff nicht das einzige Objekt war, das dem Sog aus dem Nichts unterlag. Mehrere der anderen Ortungsreflexe veränderten ebenfalls ihren Kurs und wurden mehr und mehr in Richtung des Doppelsterns gezogen. Die Taster meldeten, daß es sich bei den Objekten ausnahmslos um metallhaltige Meteoriten handelte.
    »Beschleunigung nimmt weiter zu«, sagte Quarran.
    »Das Schwarze Loch soll mich verschlingen!« fluchte Cram. »Jetzt wird mit klar, warum die Grauen hier keine Wachschiffe stationiert haben. Sie schützen sich mit diesem Kraftfeld …!«
    Quarran beugte sich über sein Terminal. »Das Feld ist zu stark«, murmelte er. »Mit dem Ionenstrahltriebwerk haben wir keine Chance, ihm zu entkommen. Unsere Geschwindigkeit liegt jetzt bei neuntausend Kilometer pro Sekunde. Keine zusätzliche Beschleunigung mehr.«
    »Ursprung des Einflusses lokalisiert?« fragte ich knapp.
    »In zwanzig Minuten sind wir da«, erwiderte der Treiber. »Was ist, Cram? Transit?«
    Der Logenmeister sah mich an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Kraftfeld ist zweifellos künstlichen Ursprungs«, sagte ich. »Und da die Beschleunigung nicht weiter zunimmt, besteht auch keine Gefahr, daß die Andruckabsorber überlastet werden. Es wäre unsinnig, sich den Grauen durch die Flucht in den Weltraum II zu entziehen. Je eher wir mit ihnen ins Gespräch kommen, desto besser.«
    »Sofern wir es wirklich mit den Grauen zu tun haben«, meinte der bärtige Logenmeister verdrossen. »Irgend etwas stimmt nicht. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.«
    Wer von uns hat das schon? dachte ich belustigt, aber ich erwiderte nichts.
    Mit neuntausend Kilometern pro Sekunde verließen wir den Sektor der Raum-Zeit-Stroboskope und rasten dem fernen Doppelgestirn entgegen.
    Währenddessen sammelte der Bordcomputer weitere Daten. Das Schiff war alt, aber die komplizierten Ortungssysteme waren auf dem neuesten Stand der Technik. Mit seinen elektronischen Ohren und Augen lauschte und beobachtete der Rechner und lieferte uns neue Informationen.
    Die Regenbogenfelder konzentrierten sich demnach in einem Raumkubus mit einer Seitenlänge von etwa zwei Milliarden Kilometern. Die kosmischen Trümmerstücke, die von ihnen ausgespuckt wurden wie Kirschkerne von grell geschminkten Mündern, bewegten sich ausnahmslos in Richtung der »hinter« uns stehenden Dunkelwolke. Ihre Geschwindigkeiten schwankten zwischen tausend und neunzigtausend Kilometern pro Sekunde. Nach den Ergebnissen der Fernortung und einer vorläufigen Hochrechnung befanden sich im Raum zwischen dem imaginären Kubus und der Wolke Materiebrocken mit einer Gesamtmasse, die hundert Planeten von der Größe der Erde entsprach.
    Dies erklärte auch die Dichte der interstellaren Staubwolke.
    Sie wurde ständig von Meteoriten oder Asteroiden getroffen, die beim Aufprall pulverisiert wurden und sich mit dem konzentrierten kosmischen Staub vermischten.
    Andererseits schienen sämtliche Trümmerbrocken, die über einen gewissen Metallanteil verrügten, unter

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